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Maximilian Schell
08.08.2014

"Er ist weiter bei mir" - Erinnerungen an Maximilian Schell

Maximilian Schell mit seiner Frau Iva: Anfang 2014 verstarb der weltberühmte Schauspieler. Seine Frau erzählt nun von der glücklichsten Zeit ihres Lebens.
Foto: Gert Eggenberger (dpa)

Die 37-jährige Witwe des Schauspielers ist derzeit als Sopranistin sehr erfolgreich. Ihre Zeit mit Maximilian Schell beschreibt sie als die bisher glücklichste ihres Lebens.

Vor der Ferienwohnung in dem winzigen Weiler Leuten bei Altusried wächst ein ausladender Sommerfliederbusch. Die Dolden sind fast alle abgeblüht. Trotzdem flattern ein Dutzend Schmetterlinge herum. Iva Schell ist nicht abergläubisch. Doch sie glaubt an Symbole. „Ich schick’ dir einen Schmetterling“, hatte ihr Ehemann Maximilian Schell kurz vor seinem Tod zu ihr gesagt. Und als dann vor einem halben Jahr bei der Trauerfeier auf der hoch gelegenen Alm der Familie im eben erst beginnenden Frühling ein Schmetterling vorbeiflog, da war die 37-Jährige sicher: „Er ist weiter bei mir.“

Weltstar Maximilian Schell

Iva Schell ist die Witwe des weltberühmten Schauspielers. Für seine Hauptrolle als Hans Rolfe in dem Film „Das Urteil von Nürnberg“ wurde Maximilian Schell 1962 mit dem Oscar ausgezeichnet. Sein Charisma und seine unverwechselbare sonore Stimme machten ihn über Jahrzehnte zum Publikumsliebling für Millionen. Er wurde 83 Jahre alt. Am 1. Februar wachte er nach einer Rückenoperation aus der Narkose nicht wieder auf.

Iva Schell ist Sopranistin und hat ihr erstes Engagement nach dem Tod des Weltstars. Sie singt bis zum 17. August auf der Allgäuer Freilichtbühne Altusried in der Operette „Im weißen Rössl“ den Part der Ottilie.

In der Ferienwohnung sind noch mehr Symbole zu finden. Auf dem Küchenbord steht ein riesiger Blumenstrauß. Rote Rosen und gelbe Rosen, von denen einige schon die Köpfe hängen lassen. Doch Iva Schell wirft sie nicht weg. Die schlanke Frau mit den langen blonden Haaren hat die Blumen von den Verantwortlichen einer Schule im österreichischen Wolfsberg bekommen. Einer Schule, die in der Nähe der Familienalm liegt und die ihr Ehemann mit einer Stiftung unterstützt hat. Die Lehrer wussten, dass Maximilian seiner Iva zu jeder Premiere Rosen schenkte, und wollten das fortsetzen.

Die Sängerin wurde als Iva Mihanovic in Ulm geboren und wuchs dort auch auf. Der Vater war bis vor kurzem Chefarzt einer Klinik. Als Zwölfjährige entdeckte Iva Mihanovic die Liebe zur Musik, die sie seitdem nicht mehr loslässt. Sie studierte in Augsburg Gesang. 2008 dann die schicksalhafte Begegnung. Dass er 47 Jahre älter war als sie, beschäftigte ihre Eltern nur kurz. Maximilian Schell war eben Maximilian Schell. Im August 2013 heiratete das Paar.

Eine märchenhafte Beziehung

Auf die Frage, ob ihre Beziehung etwas Märchenhaftes hatte, stutzt Iva Schell. Kurze Pause, dann: „Ja, schon ...“ Die ersten zwei Jahre hatte er sie nirgendwo mit hingenommen, wenn er zu Glamour-Veranstaltungen ging. Dann der erste gemeinsame Auftritt bei einer Gala, und gleich ging es auf den roten Teppich. „Die ersten Male war ich wie erschlagen. 300 Fotografen und jeder rief einem was zu. Und dann das Blitzlichtgewitter“, erzählt sie. „Im Laufe der Zeit habe ich aber von ihm extrem viel gelernt.“

Die amerikanische Schauspielerin Joan Crawford überreicht im April 1962 den Oscar für den besten Darsteller an Maximilian Schell.
9 Bilder
Das Leben von Maximilian Schell in Bildern
Foto: Upi, dpa

Iva Schell allerdings darauf zu reduzieren, dass sie sich über ihren weltberühmten Ehemann definiert, wäre völlig falsch. Als ausgebildete Opern- und Operettensängerin hatte sie unter anderem Engagements in Luzern, St. Gallen und Wien und sie hat eine Reihe von Gesangspreisen bekommen.

Die "perfekte Symbiose"

„Es war eine geradezu perfekte Symbiose“, sinniert sie über die Zeit mit ihrem Mann. Während der letzten gemeinsamen Jahre haben sie sich gegenseitig zu allen Engagements begleitet, alles nur, um keine Minute getrennt zu sein. Für Maximilian Schell war das eine völlig neue Situation. Der Schauspieler hatte zuvor allein auf der Familienalm in einer Forsthütte gelebt. Nebenan wohnte auch seine Schwester Maria Schell, die gleichfalls als Schauspielerin Triumphe feierte. Für Maximilian sei es zuvor unvorstellbar gewesen, „eng auf eng diesen Rückzugsort mit jemanden zu teilen“, versicherte er seiner Ehefrau immer wieder. Die Holzhütte ist gerade mal 70 Quadratmeter groß. Doch dann legte er plötzlich großen Wert darauf, alles mit Iva zusammen zu machen. Wenn er kurz einmal etwas zu erledigen hatte, hinterließ er kleine Zettel mit liebevollen Nachrichten.

So wäre er auch diesen Sommer mit ins Allgäu gekommen, als klar war, das Iva „Im weißen Rössl“ singen wird. „Es hätte ihm hier super gefallen“, ist die 37-Jährige felsenfest überzeugt. Sie hat eine helle Ferienwohnung ausgesucht, mitten in der Natur, mit weitem Blick auf die liebliche Allgäuer Landschaft. Wie es der Zufall will: Die Wohnung liegt im Haus der Familie Klüpfel, der Verwandtschaft des Erfolgsautors der Kluftinger-Romane.

Landschaft und Kässpatzen

Seit Wochen wohnt Iva Schell jetzt hier, die Proben haben jeden Tag acht Stunden gedauert. In der freien Zeit hat sie ausgedehnte Spaziergänge mit ihrer Hündin unternommen. Dabei lernte sie das Allgäu schätzen. Wieder macht sie eine kleine Pause. „Es ist nicht nur die Landschaft. Es sind auch die Kässpatzen. Die esse ich für mein Leben gerne – so oft es nur geht.“

Iva Schell ist in diesen Allgäuer Wochen ganz bewusst auch viel unter Menschen gegangen. Nach Monaten der Trauer ist wieder zu spüren, was für ein lebenslustiger Mensch sie ist. „Das hätte er auch so gewollt“, sagt sie dazu.

Kritik, dass sie bereits einige Wochen nach dem Tod des Weltstars Interviews über sehr Persönliches gab, hat sie nie gelten lassen. „In der Boulevardpresse war Haarsträubendes, schlicht Erfundenes zu lesen. Also habe ich mich entschieden, lieber offen damit umzugehen. Im Grunde genommen kann man in dieser Situation alles nur falsch machen. Die einen stören sich an der Zurückhaltung, die anderen an der Offenheit.“

Die glücklichste Zeit ihres Lebens

Iva Schell erzählt Anekdote um Anekdote aus der bisher glücklichsten Zeit ihres Lebens. Die Küche in der Ferienwohnung ist wie geleckt sauber. Kocht sie? „Ja, Salat.“ Salat kochen? Maximilian Schell hatte sie kurz nach dem Kennenlernen auch nach dem Kochen gefragt und sie hatte dieselbe Antwort gegeben – was sie sich „mindestens hundert Mal“ anhören musste. Der Schauspieler gab den amüsanten Dialog bei allen möglichen Gelegenheiten im Freundeskreis zum Besten.

Die Ottilie im „Weißen Rössl“ spielt und singt Iva Schell nicht zum ersten Mal. Am Gärtnerplatztheater in München stand sie in dieser Rolle bereits an der Seite ihres geliebten Mannes auf der Bühne. Er – natürlich – als Kaiser. War der Weltstar auch ein großer Sänger? „Er war ein toller Pianist“, sagt sie. Die Rolle des Kaisers hat er denn doch mehr gesprochen als gesungen.

Eine Operettensängerin braucht schauspielerisches Talent. Sie hat es. Daran gefeilt hat – wie könnte es anders sein – ihr Mann. „Er saß am Klavier und hat mir gesagt, wie ich mich bewegen und welche Worte ich beim Singen betonen soll.“ Das ging so weit, dass sie bisweilen etwas genervt antwortete: „Aber es muss doch schööön klingen.“

Ein "grandioser Mensch" mit ausgeprägtem Ego

Auseinandersetzungen gab es zwischen den beiden Künstlern deshalb aber nie, versichert Iva Schell wiederholt. Allerdings: Der Weltstar war, wie es vermutlich alle großen Schauspieler und andere sehr erfolgreichen Menschen sind, ein Mann mit ausgeprägtem Ego. In Gesprächen, deren Verlauf ihm nicht gefiel, beantworte er Fragen gern mit Gegenfragen.

Die Erinnerung an den „grandiosen Menschen“ wird Iva Schell ein Leben lang begleiten. Daran gibt es für sie nicht den geringsten Zweifel. Am Finger der rechten Hand trägt sie weiter ihren schlichten goldenen Ehering, um den Hals ein goldenes Kettchen mit dem ungleich größeren Ring von Maximilian.

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