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16.08.2018

Menschheitsmusik, im Handstreich genommen

Klassik Wie Teodor Currentzis der 9. Sinfonie von Beethoven ihren Wesenskern zurückgibt

Salzburg Wenn man nicht beneidenswert jung ist und alles frisch und neu erscheint: Kann dann Beethovens neunte Sinfonie überhaupt noch unvoreingenommen gehört werden? Jenseits einer philharmonischen Festtagsjubelmusik, jenseits der ihr zugeschanzten notorischen Funktion, das Auditorium zu erheben, zu überwältigen und hoffnungsvoll zu stimmen?

Und wenn dann noch – wie Anfang des Jahres – in Hamburgs Elbphilharmonie ein Donald Trump mithört und im Takt mitnickt, ein Trump, der sich ziemlich drehen müsste für den glaubhaften Nachweis seines Willens zu „Alle Menschen werden Brüder“, dann kann es einem schon mulmig werden zwischen der ursprünglich idealistischen Absicht Beethovens und dem Gebrauch – oder Missbrauch? – des Werks als alles glättendes Repräsentationsstück. Gewiss, die Musik und Schillers Text können nichts dafür, aber sie leiden unter der Vereinnahmung.

Wie wird das erst 2020 sein, wenn Beethovens 250. Geburtstag ansteht und „Ode an die Freude“ nicht nur landauf, landab, sondern auch international als offizielle Europahymne und interkontinental als gut gemeintes Geburtstagsständchen für ein musikalisches Genie ertönt? Insofern war es jetzt ein kluger Schachzug seitens der Salzburger Festspiele, einen Beethoven-Sinfonien-Zyklus vor der großen Welle zu platzieren, vor allen anderen Beethoven-Sinfonien-Zyklen. Zumal es da einen Dirigenten mit einem Orchester gibt, die nicht nur einnehmend musizieren wollen, sondern auch mit Beethoven etwas sagen möchten: das Orchester MusicAeterna plus Chor der Oper im russischen Perm unter dem gebürtigen Griechen Teodor Currentzis.

Sie rollten jetzt in der Salzburger Felsenreitschule ihren Beethoven-Zyklus von hinten auf, beginnend also mit der Neunten, die ja wohl – zusammen mit „Fidelio“ – am deutlichsten den Botschaftscharakter seiner Musik umreißt. Damit ist schon mal ein (Freiheits-)Signal gesetzt und ein Pflock eingerammt. Was zunächst natürlich auffällt: Wieder musiziert das Orchester im Stehen, bis auf Celli und Kontrabässe, was höhere Aufmerksamkeit, Körperspannung, also höheren Einsatz mit sich bringt. Dass auf Originalinstrumenten, historisch informiert, Beethoven erklingt, gehört selbstverständlich ebenfalls zum Credo des Currentzis-Ensembles. Worin sich aber dessen Interpretationsüberzeugung und Partiturexegese unterscheiden von der Lesart der Konkurrenz, das ist die gesteigerte Verdeutlichung von Beethovens appellativer Kraft. Über der Aufführung scheint gleichsam der Kant’sche Imperativ zu schweben: Als bessere Menschen solltet ihr … Und so hat hier alles vorwärtsstürmende, idealistisch-revolutionäre Bedeutung – und damit auch noch Verbindung zu einem zweiten Philosophen: Schlegel und dessen Glaube, dass auch in der Musik selbst sich Nachdenken manifestieren könne.

Es erstaunt nicht, dass Currentzis, der in wenigen Wochen sein Amt als Chefdirigent des SWR- Symphonieorchesters in Stuttgart antritt, in allen Sätzen bis auf das Adagio/Andante rasende Tempi anschlägt. Sie fordern das Orchester enorm – und überfordern mitunter auch manchen Solisten (Oboe im Scherzo, Passagen des Sängerquartetts Janai Brugger, Elisabeth Kulman, Sebastian Kohlhepp und Michael Nagy). Aber es erstaunt, wie stark hier in der Nachfolge der Originalklangbewegung auch auf das Geräuschhafte von Musik gesetzt wird, auf harsche Streicher, schnarrende Holzbläser, prasselndes Blech, explosive Pauken. Als ob ein Filter über der Musik liege, der den reinen, einvernehmlichen, homogenen Wohlklang zurückdrängt – zugunsten von Anstachelung zur Überwindung alter Verhältnisse. Nicht Erbauung ist ihr Ziel, sondern Fortschritt zum Besseren … Riesen-Akklamation in der Felsenreitschule über eine handstreichartig ausgeführte Neunte.

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