Michael "Bully" Herbig erhält den Friedenspreis des Deutschen Films
Michael "Bully" Herbig erhält für seinen Fluchtthriller "Ballon" den Friedenspreis des Deutschen Films. Warum der Regisseur bewusst keine Rolle übernommen hat.
Der deutsche Regisseur Michael "Bully" Herbig (50) erhält für seinen Fluchtthriller "Ballon" den Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke. In seinem Film erzählt der Regisseur die Geschichte der Familien Strelzyk und Wetzel, die im Jahr 1979 mit einem selbst gebauten Heißluftballon die Flucht aus der DDR nach Westdeutschland wagten.
Die Nöte, Ängste und Zweifel der Familien inszeniere Herbig ebenso überzeugend wie ihren Mut und ihre Solidarität, begründete die Jury ihre Entscheidung am Freitag in München. Die Auszeichnung wird am 25. Juni anlässlich des Münchner Filmfestes verliehen und findet im Cuvilliés-Theater statt.
Michael "Bully" Herbig wollte bewusst keine Rolle in "Ballon" übernehmen
Michael Bully Herbig hatte vergangenen Herbst erklärt, vorerst keine Komödien mehr drehen zu wollen. "Das würde mir sehr schwerfallen. Das wäre wie ein Rückfall", sagte der Filmemacher und Schauspieler der Deutschen Presse-Agentur in München.
"Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jetzt noch einen zweiten Teil von 'Schuh des Manitu' zu machen. Das geht nicht mehr, das kriegen wir nicht mehr hin." Auch eine neue "Bullyparade" werde es nicht mehr geben. "Das war unser letztes Ding mit Rick Kavanian und Christian Tramitz", erklärte der 50-jährige Münchner. "Damit sind wir jetzt durch, da gibt es kein Zurück mehr."
"Ballon" startete am 27. September 2018 in den deutschen Kinos und kommt ohne die bullytypischen Gags und Sprüche aus, die sein Markenzeichen wurden. "Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere erst mal irritiert ist. Da steht jetzt Michael Bully Herbig drauf aber der spielt gar nicht mit." Eine Rolle übernehmen wollte er aber bewusst nicht. "Wenn ich da auftauchen würde, wäre alles zerstört. Die Leute würden denken, "ah, da isser er ja, der Bully! Jetzt kommt bestimmt gleich der erste Gag!".
Der Filmpreis wird in Erinnerung an Bernhard Wicki verliehen
Dem Regisseur sei ein spannender und mitreißender Film über die Freiheit des Einzelnen gelungen, teilte die Filmpreis-Jury mit. Mit Herbig, der in der nationalen Kategorie gewürdigt wird, steht der erste Preisträger von insgesamt sechs möglichen für die diesjährige Auszeichnung fest.
Der mit je 7500 Euro dotierte Preis ehrt künstlerisch wertvolle Filme mit humanistischer und gesellschaftspolitischer Dimension. Er wird seit 2002 vom Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds verliehen, in Erinnerung an den Filmemacher Bernhard Wicki und seinen Antikriegsfilm "Die Brücke". (dpa)
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