
Brad Mehldau, das Gesicht des heutigen Jazz

Plus In seinem Genre ist der Pianist eine Ausnahmeerscheinung. Das zeigt er auch unter Corona-Bedingungen, wie sein neues Album offenbart.
Es müssen viele nette Szenen gewesen sein, die sich da in der Küche abspielten. Die Familie sitzt um einen Holztisch, ein Strauß Feldblumen und ein Kaffeebecher ohne Henkel ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, und man ahnt, welch ein Gewusel es hinter den Bildrändern des Plattencovers gegeben hat. Drei Kinder freuen sich, dass Papa und Mama endlich mal wieder Zeit für sie haben. Es gibt Spiele, gemeinsame Mahlzeiten und Hausaufgaben, vielleicht sogar Gesang. Die häusliche Quarantäne als Weg aus der inneren Krise, obwohl alle Beteiligten 24 Stunden aufeinandersitzen.
Brad Mehldau hat zumindest diesen Teil des Lockdowns hörbar gut überstanden. Als sich im März die Türen der Konzertsäle schlossen, da befand sich der amerikanische Pianist gerade mit seinem Trio auf Europa-Tournee. Wie viele andere amerikanische Musiker, die im Ausland die Horrornachrichten aus dem Corona-Hotspot New York hörten, kehrte der gefeierte Tastenvirtuose nicht in seine Heimat zurück, sondern suchte Unterschlupf bei seiner Familie, die in der Nähe von Amsterdam lebt. In den Vorzeichen dieses erweiterten Hausarrestes entstand das Soloprojekt „April 2020“ (Nonesuch/Warner), zunächst als limitiertes, nummeriertes und signiertes Vinyl-Album, dessen Erlös Mehldau zu 100 Prozent der „Jazz Foundation of America’s Covid-19 Musicians’ Emergency Fund“ zukommen lässt und dem in Kürze auch eine CD folgen soll.
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