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Nachruf
24.06.2020

Als Historiker prägte er das Bild Schwabens

Rolf Kießling hat ein neues Bild von Schwaben geprägt.
Foto: Fred Schöllhorn

Völlig überraschend ist der Augsburger Prof. Rolf Kießling, eine Koryphäe der Bayerischen Landesgeschichte, mit 78 Jahren gestorben

Das Leben auf dem Lande ist nicht unbedingt der spannendste Stoff für einen Historiker. Außer er heißt Rolf Kießling. In seinen Studien entstand ein völlig neues Bild von Schwaben, weil er sich die Mühe machte, die typische „Kleinkammerung“ dieser Landschaft zu untersuchen. Gerade dieser Vielzahl an kleineren Herrschaften, sei es das kaiserliche Vorderösterreich oder die bischöflichen Ländereien, Adelsbesitz oder Rittergüter, Reichsstädte oder Klöster, brachte wirtschaftliche Potenz, kulturelle Prägekraft und allseitige Innovation hervor.

Für Rolf Kießling, der am Montag völlig überraschend im Alter von 78 Jahren zuhause in Bonstetten (Kreis Augsburg) gestorben ist, ist die Stadt und ihr Land, allgemein der Raum, das grundlegende Raster seiner historischen Betrachtung geworden. Er hat die einzelnen Faktoren wie Herrschaft, Religion, Wirtschaft, Handel, Kommunikation, sogar die Umweltbedingungen in ihrer gegenseitigen Beeinflussung zusammen gedacht. Er interessierte sich dafür, wie in dieser Infrastruktur die Menschen lebten, redeten, handelten – und auch träumten.

Er ging auf Exkursionen hinaus in die historischen Räume

Geschichte hat er nicht nur aus der Aktenlage studiert, obwohl er unermüdlich die Archive auf Quellen durchstöbert hat. Kießling ist hinausgegangen in die historischen Räume, hat sich dort gründlich umgesehen. So erzählt ihm eine romanische Dorfkirche, dass ein ehemals zentraler Ort später in die Bedeutungslosigkeit fiel und die verarmte Bevölkerung sich dann keine barocke Modernisierung leisten konnte. Landschaftliche Anmut und klimatische Begünstigung – alles hat ihm als Quelle gedient, alles steht für eine bestimmte Lebenskultur.

Sein Alterswerk war eine Darstellung der jüdischen Geschichte in Bayern

Wegweisende Studien hat Kießling für die Geschichte Schwabens vorgelegt. So beschrieb er das Weberhandwerk als die Protoindustrialisierung Schwabens, die sowohl den technischen Fortschritt als auch die stadt-ländliche Vernetzung der Produktionsstätten und Handelsbeziehungen voranbrachte. Mit Hingabe erforschte er die jüdischen Landgemeinde, die im kleinteiligen Schwaben nach der Austreibung aus den Städten in der Frühen Neuzeit besonders zahlreich waren. Er studierte das Zusammenleben christlicher und jüdischer Bevölkerung in diesen Dörfern, das relativ konfliktfrei verlief. Die Frucht daraus ist die „Jüdische Geschichte in Bayern“, die 2019 als erste Gesamtdarstellung seit der Shoa erschien.

Der Beruf des Professors war ihm nicht in die Wiege gelegt. Als Sohn eines Polizisten wurde er am 25. Juli 1941 in Augsburg geboren. Zwanzig Jahre unterrichte er Deutsch und Geschichte, bevor er von 1994 bis 2007 den Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Uni Augsburg innehatte. Seiner Heimstadt geschuldet war Kießlings intensive Befassung mit der städtischen Reformationsgeschichte und Augsburgs evangelischen Traditionen. Seine Doktorarbeit „Bürgertum und Kirche in Augsburg im Spätmittelalter“ war das Vorspiel.

Was Rolf Kießling über die Juden in Bayern schrieb, lesen Sie hier.

Wie Rolf Kießling seinen 75. Geburtstag feierte, lesen Sie hier.

Über einen Hausbesuch bei Rolf Kießling in Bonstetten lesen Sie hier.

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