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  3. Nachruf: Charlie Watts ist tot: Jetzt muss Schluss sein mit den Rolling Stones

Nachruf
24.08.2021

Charlie Watts ist tot: Jetzt muss Schluss sein mit den Rolling Stones

Charlie Watts, Schlagzeuger von den Rolling Stones, ist gestorben.
Foto: Ursula Düren, dpa

Fast 60 Jahre saß Charlie Watts bei der größten Rockband der Welt am Schlagzeug, der man ohne ihn längst das Totenglöcklein hätte läuten müssen. Eine Verneigung.

Ob sie eine Vorahnung hatten? „Living In A Ghost Town“, im April 2020 wie aus dem Nichts erschienen, ist tatsächlich der letzte Song der „echten“ Rolling Stones gewesen. Das Leben in einer Geisterstadt, das die rüstige Rentnerband vor gut eineinhalb Jahren skizzierte und damit die innere und äußere Isolation während des ersten Lockdowns musikalisch umrahmte, war zugleich ihr definitiver Abschied.

Nach der Nachricht vom Tod des Stones-Schlagzeugers Charlie Watts am Dienstagabend muss man darüber eigentlich nicht diskutieren. Einen Ersatz? Für Charlie? Gibt es nicht! Wer es ernsthaft erwägt, jemanden wie den distinguierten, stets gut gekleideten Gentleman, der auf seinem Landsitz in der Grafschaft Devon viel lieber Araberpferde und Hunde züchtete und sich mit Jazz beschäftigte, als sich ins aufreibende Tourleben der größten Rockband aller Zeiten zu stürzen, zu ersetzen, der hat noch nie ein Konzert der Stones erlebt, oder einen ihrer Songs gespürt!

Keith Richards bekannte: "Er ist das Bett, auf dem ich liege"

Jeder konnte es fühlen, wie einen Puls, der ganz selbstverständlich den gesamten Organismus am Laufen hält: Nicht Mick Jagger, sondern Charlie Watts war die Seele der Rolling Stones. Dann der Satz von Ron Wood „Charlie ist unser Motor“, mit dem der Gitarrist in der BBC-Dokumentation „Tip Of The Tongue“ die immense Bedeutung des Schlagzeugers und Freundes unterstrich. „Und ohne unseren Motor fahren wir nirgendwohin.“ Keith Richards gestand in seinen Memoiren: „Er ist das Bett, auf dem ich liege.“

Und sogar Mick Jagger bekannte mehr als einmal: „Er ist die Seele der Band, persönlich und musikalisch.“ Was nichts anderes bedeutet wie: Ohne diesen Mister Watts hätte man den Rolling Stones schon längst das Totenglöcklein läuten müssen. Denn während Jagger vorne den Hampelmann gibt, sorgte der Schlagzeuger in seinem Rücken 59 Jahre dafür, dass die Steine überhaupt ins Rollen kamen.

Wie muss es sich angefühlt haben, als die anderen hörten, dass Charlie nicht bei den ausstehenden „No Filter“-Konzerten in den Vereinigten Staaten dabei sein konnte, weil er sich Anfang August einer dringenden Operation unterzog? Mehr als komisch. Das geht doch nicht, die Stones ohne ihren Drummer! Aber sie wollten es durchziehen. Watts selbst hatte seinen Vertreter ausgesucht. Er habe seinen „großartigen Freund“ Steve Jordan gebeten, für ihn einzuspringen, hieß es. „Einmal in meinem Leben war mein Timing etwas daneben“, soll er gesagt haben. Passte zu ihm. Auf die Frage, ob er damit nicht vielleicht gar die letzte Tournee der Rolling Stones verpasse, antwortete er nur lachend: „Ich habe keine Ahnung. Das haben sie schon 1965 gesagt.“ Außerdem hänge das nicht von ihm ab. Die anderen könnten schließlich ohne ihn weitermachen.

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2004 dachte Charlie Watts bereits: "Ich dachte, ich müsste sterben"

Ob das erste Konzert der „No Filter Tour“ am 26. September in St. Louis/Missouri nun überhaupt stattfindet, steht in den Sternen. Dass eines ihrer Gründungsmitglieder stirbt, das dürften auch Mick und Keith nicht so ohne weiteres wegstecken. Die berühmteste Rockband des Planeten hat den Verlust von Brian Jones, Ian Stewart, Mick Taylor oder Billy Wyman ohne größere Reibungsverluste verkraftet.

Als Charlie Watts aber immer wieder mit dem Gedanken spielte, die Sticks beiseite zu legen, da standen die Stones so nah am Abgrund wie noch nie zuvor. Also machte er eben weiter, auch nach seiner lebensgefährlichen Kehlkopf-Krebs-Diagnose 2004, bei der er schon einige Takte lang in der „Ghost Town“ trommelte. „Ich dachte, ich müsste sterben“, sagte er damals in einem Interview. Aber die Behandlung verlief erfolgreich. Genauso wie bei seinen gravierenden Alkohol- und Drogenproblemen in den 1980er Jahren zog er seinen Kopf aus der Schlinge - für die Stones, für die Fans aber auch für sich selbst.

Sir Michael Philip Jagger wurde am 26. Juli 1943 in Dartford, England geboren.
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Sex, Drugs & Rock'n'Roll: Bilder aus dem Leben von Mick Jagger
Foto: Sebastian Gollnow, dpa

Dabei war Charlie Watts immer so etwas wie der Anti-Rockstar; ein Snob vor dem Herrn, der sich mit englischem Silber ebenso auskannte wie mit Schusswaffen. Seine Vorliebe für perfekt sitzende Anzüge ging so weit, dass ihn der Daily Telegraph zu einem der bestgekleideten Männer kürte. Manchmal hatte es den Anschein, als habe sich Charlie Watts nur versehentlich in die Glitzer- und Glamourwelt des Rock'n'Roll verirrt. Der Stoiker sprach leise, wirkte auch sonst eher unauffällig und zurückhaltend.

Keines der üblichen Rock'n'Roll-Klischees passte zu ihm. Stattdessen lebte er in seinen ausgedehnten Pausen seine heimliche Liebe zum Jazz aus, die Mick Jagger schon immer suspekt war. Rache ist süß! Schon allein deshalb habe er manchmal eine gewisse Jazz-Note bei den Rolling Stones einfließen lassen, sagte Charlie Watts 2012 im Interview mit unserer Zeitung. „Hin und wieder habe ich schon das Gefühl, dass wir swingen. Auch wenn Mick das vielleicht vehement abstreiten würde. Swing ist ja auch explizit keine Technik, sondern eher ein Grundgefühl. Gerade die Songs, die zum Fußwippen anregen, haben eine Art verkapptes Swing-Feeling.“

Charlie Watts hatte ein Erweckungserlebnis mit Charlie Parker

Seinem Schlagzeuger-Kollegen Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers erzählte Charlie in einem Interview für den Drum Channel auf Youtube: „Mit 14 habe ich Charlie Parker gehört. Da habe ich gedacht: Das will ich auch machen.“ Allerdings sei es nicht so sehr das Saxofon gewesen, sondern der Rhythmus der Band, der ihn faszinierte. Außerdem verehrte er den Jazz-Drummer Chico Hamilton und brachte sich mit dem Nachspielen seiner Platten mit Pinseln auf Zeitungspapier das Trommeln quasi selbst bei.

The Rolling Stones beim Start ihrer Europatour in Hamburg.
Foto: Carsten Rehder, dpa (Archivbild)

Dennoch dachte Charlie anfangs nicht im Traum daran, sein Geld irgendwann hinter dem Drumset zu verdienen. Schließlich wollte er nach der Kunsthochschule einen „anständigen Beruf“, nämlich den des Grafikdesigners, ergreifen. Bis ein Telefonat von Alexis Korner alles über den Haufen warf. Der einflussreiche Bluesmusiker war auf den talentierten, jungen Drummer aufmerksam geworden und konnte ihn letztlich überzeugen, seiner Band Blues Incorporated beizutreten, der auch die späteren Stones-Gründer Mick Jagger und Brian Jones angehörten.

Es gibt viele gute und zufällige Gründe, warum Charles Robert Watts, in London geboren, 1963 bei den Stones anheuerte. Langfristige Pläne hatte er sowieso keine. „Ursprünglich waren die Stones für mich nur eine weitere Band. Ich ging davon aus, dass spätestens nach zwei Jahren alles vorbei sein würde.“ Doch es wurden fast 60. Seine Grafiker-Ausbildung sollte ihm auch später noch gute Dienste erweisen. Watts entwarf Artworks für Stones-Alben und gestaltete mit Jagger die legendären, gigantischen Konzertbühnen der Rock-Opas.

Charlie Watts war das Amalgam der Rolling Stones

Neben Mick und Keith ist Charlie als einziges Bandmitglied auf allen Alben der Rolling Stones zu hören. Ein Drummer par excellence, ein Sideman wie aus dem Bilderbuch, der nie Songs schrieb und möglichst wenig mit der Produktion zu tun haben wollte. In Interviews betonte er oft, es sei ihm völlig egal, was nach den Aufnahmen im Studio mit den Songs passiere. Allerdings war er möglicherweise der eigentliche Grund für die Langlebigkeit der Gruppe. Wie oft er sich die beiden die Alphatiere und notorischen Jagger und Richards als Dienstältester zur Brust nahm und ihnen die Leviten las, weiß niemand genau. Fakt ist aber: Charlie Watts war das Amalgam der Rolling Stones.

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Foto: Britta Pedersen, dpa

Schließlich wusste er um das Geheimnis einer langen Beziehung. Seit 1964 war der Drummer mit seiner Ehefrau Shirley Ann Shepherd verheiratet, die er schon kannte, als die Rolling Stones noch in den Kinderschuhen steckten. Keine Skandale, keine Exzesse. Dafür treusorgender Ehemann, Vater und Opa, der noch Anfang Juni seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Jetzt ist es vorbei. „It’s Over Now“. Bitte auch für die Rolling Stones! Denn die Erinnerung funktioniert nur mit Charlie Watts.

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Die Diskussion ist geschlossen.

25.08.2021

Es wäre der richtige Zeitpunkt für einen würdevollen Schlussstrich. Charlie Watt's drums sind nicht zu ersetzen und jeder Versuch mit einem Ersatzmann wäre nur ein trauriger Versuch.
Uns bleibt die fantastische Musik der Stones für immer.

25.08.2021

Natürlich wird C. Watts zu ersetzen sein - wie einige der Bandmitglieder zuvor auch(ob sie es tun ... ich glaube ja). Er war ein guter Drummer, zweifelsohne, aber kein Spitzendrummer wie z.B. Ginger Baker. Und die Stones werden weiter auf Tournee gehen - bis zum letzten Atemzug. Die leben und sterben für ihre Musik und auch ihr Publikum. Sentimentalitäten haben bei denen nur eine sehr kurze Verweildauer.

24.08.2021

RIP Charlie Watts
...aber mit den Rolling Stones wird nie Schluss sein.

25.08.2021

So ist es. Ein Kenner der Rolling Stones Szene hat diesen Artikel bestimmt nicht geschrieben.