Neuer "Fallstaff" an der Staatsoper München: Dann spielen wir eben Premiere
Plus Die Staatsoper München legt eine Neuinszenierung vor, die sich scheinbar in nichts von einem herkömmlichen Opernabend unterscheidet. Und doch ist da etwas anders.
Wie immer kommt der Dirigent von rechts auf seinem Weg zum Arbeitsplatz. Dass er sich diesmal nicht gar so durchzwängen muss, weil die Musiker jetzt in deutlich größerem Abstand voneinander sitzen, und dass er dabei eine Maske trägt, die er erst nach Erreichen des Pults sich vom Gesicht nimmt, fällt schon gar nicht mehr groß auf. Umso mehr sticht etwas anderes hervor. Wo das Erscheinen des Dirigenten, hier ist es der Italiener Michele Mariotti, normalerweise Applaus aufbranden lässt, bleibt es im Halbrund des Münchner Nationaltheaters an diesem Abend – gespenstisch still. Kein Platz besetzt, das Publikum ist außen vor. Nach einem Schreckmoment dann doch noch leises Geklapper: Die Musiker schlagen mit den Bögen auf die Instrumente, eine Beifallsgeste, um die Peinlichkeit des Moments ein wenig abzumildern.
Oper im Lockdown-Herbst, Giuseppe Verdis „Falstaff“ hygienekonform live auf der Bühne, aber nicht als Live-Erlebnis mitzuverfolgen, sondern nur in gestreamter Form am Bildschirm. Es ist das erste Mal, dass die Bayerische Staatsoper die Premiere einer Neuinszenierung vor leerem Saal stattfinden lässt. Eine Maßnahme wegen Corona – und zugleich bewusst gegen Corona gesetzt, um sich von der Pandemie nicht völlig das künstlerische Heft aus der Hand nehmen zu lassen.
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