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Musik
30.03.2020

Neuer Song nach vielen Jahren: Was will Bob Dylan uns sagen?

Eines der wenigen Bilder von Bob Dylan aus dem vergangenen Jahrzehnt: Der US-Sänger 2012 bei einem Auftritt in Spanien.
Foto: Domenech Castello, dpa

Der erste Dylan-Song seit vielen Jahren wirft nicht wenige Fragen auf. Hier sind ein paar mögliche Antworten auf "Murder Most Foul".

Niemand kann behaupten, das alles wäre gänzlich ohne Erklärung gekommen. „Das ist ein unveröffentlichter Song, welchen wir vor einiger Zeit aufgenommen haben, den ihr möglicherweise interessant findet.“ So hat Bob Dylan vergangene Woche diesen Koloss namens „Murder Most Foul“ (in etwa: ein entsetzlicher Mord) angekündigt.

Ein „Song“, fast 17 Minuten lang, fast komplett mit Text gefüllt, ohne Strophen, ohne Refrain, ohne Überleitung, mehr gesprochen, denn gesungen, Lichtjahre entfernt vom Pop und Rock dieser Tage. Ein Hörspiel, unterlegt mit Piano, Streichern, hauchzartem Schlagzeug, gefangen in einem Fast-Endlos-Loop.

Im Internet platziert vergangenen Freitag, schwuppdiwupp. Das erste Dylan-Original seit acht Jahren. Zuletzt hatte es dem Altmeister gefallen, die Welt auf mehreren CDs mit seinen Deutungen von Klassikern aus dem Great American Songbook zu beglücken. Werke, die einst Sinatra (besser) interpretiert hatte.

Wann wurde Dylans neuer Song eigentlich eingespielt?

Und jetzt wieder was ganz anderes. Womit Dylan aufs Neue beweist, dass der Wechsel die einzige Konstante in seinem Schaffen darstellt. Die Dylanologen sahen sich zur Schnitzeljagd aufgerufen. „Murder“ wirft viele Fragen auf. Die erste, vielleicht banalste: Wann wurde dieses ebenso federleichte wie wuchtige Stück eingespielt? Neu ist die Neuveröffentlichung nicht. Aber wann war „vor einiger Zeit“? Eine Theorie: „Murder“ entstand 2013, zum 50. Jahrestag des Kennedy-Attentats.

Aber was hat der Meister da im Sinn gehabt? Der „entsetzliche Mord“ ist das Attentat auf John F. Kennedy im November 1963, das Dylan konkret und drastisch beschreibt. Aber dann driftet der Song davon, mäandert (ziellos?) dahin, vor allem durch die populäre Musikgeschichte. Im Internet sind wenige Stunden nach der Veröffentlichung die ersten Text-Transkripte und Übersetzungen aufgetaucht. Auch Listen mit Personen, Songs und Filmen, die Dylan erwähnt. Bei Spotify findet sich bereits eine Playlist mit über 70 Titeln, die in „Murder“ länger oder kürzer, deutlicher oder versteckter, gestreift werden. Pop, Rock, Jazz, Folk, Klassik, Filme – alles dabei.

Wie wirkt das Sammelsurium auf den Hörer? Illusionslos gesagt: Die jüngere Generation dürfte „Murder“ langweilen. Denn: Da passiert ja musikalisch nix, das sagt mir inhaltlich wenig bis nichts. Der ältere Hörer dagegen könnte Dylans fiebrige Assoziationskette als spannend empfinden. Es finden sich schließlich genügend Überschneidungen mit seinem eigenen Erleben. Wenn Dylan flehentlich nach dem legendären Discjockey Wolfman Jack ruft, dann weckt das natürlich Erinnerungen an frühe Nächte vor dem Radio – den Sendersuchlauf auf AFN gedreht.

Immer wieder sind Szenen rund um den Kennedy-Mord unter seine Aufzählung gemischt

Das überbordende „Name Dropping“ lässt wohlige Nostalgie vermuten. Nicht bei Dylan. Er mischt immer wieder Szenen rund um den Kennedy-Mord unter seine Aufzählung. Ein Früher-war-alles-besser-Gefühl wird damit schnell erstickt. Das Attentat ist für ihn der Anfang des Übels. „Am Tag, als sie ihn umgebracht haben, sagte jemand zu mir: Sohn, die Zeit des Antichristen hat gerade erst begonnen“, heißt es an einer Stelle. „Ein langsamer Zerfall hat begonnen. Wir sind 36 Stunden über den Jüngsten Tag hinaus“, an einer anderen.

Was will uns Bob Dylan also sagen? Die amerikanische Zeitschrift Rolling Stone glaubt, Dylan wolle aufzeigen, dass Musik in traumatischen Zeiten Trost spenden kann. Möglich. Man kann das leicht gerappte „Murder“ aber auch auf der dunklen Seite als „Niedergangsgedicht“ (Süddeutsche Zeitung) oder als „Playlist für das Ende Amerikas“ (Die Zeit) verorten.

„Murder“ ist vor Corona entstanden. Kein billiger Schnellschuss zur Krise also. Aber natürlich ist klar: Der Meister hat beschlossen, es sei genau jetzt an der Zeit, das düstere Epos zugänglich zu machen. Selbstverständlich ist Corona auch an dem bald 79-Jährigen nicht vorbei gegangen. In Wolkenkuckucksheim lebt er nicht. Seine für das Frühjahr geplanten Konzerte in Japan mussten wegen Corona gestrichen werden. Für den Sommer in den USA stehen noch Termine im Kalender des Rastlosen. Aber wie lange noch? Bob Dylan ist sich bewusst, wie labil die Lage in der gesamten Welt geworden ist.

Und so endet seine karge Erklärung zu „Murder“ mit den Worten: „Passen Sie auf sich auf, bleiben Sie wachsam und möge Gott mit Ihnen sein.“

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