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Jubiläum
26.04.2019

Ohne Leopold kein Wolfgang

Unter den Augen der bereits gestorbenen Mutter Anna Maria musizieren die Geschwister Nannerl und Wolfgang Amade, während Vater Leopold mit der Geige auf seinen Einsatz wartet. Das Gemälde von 1780/81 wird Johann Nepomuk della Croce zugeschrieben, taucht aber in seinem Werkkatalog nicht auf.
Foto: Foto: Stiftung Mozarteum Salzburg

 War Leopold Mozart wirklich „nur“ der Vater des genialen Wolfgang Amadé? Von wegen. Zum 300. Geburtstag in diesem Jahr zeigt eine Ausstellung, wer der gebürtige Augsburger tatsächlich war

Das Mozart-Wohnhaus, zwei Steinwürfe vom rechten Salzach-Ufer am Makartplatz gelegen, gehört zum Pflichtprogramm für jeden, der in Salzburg auf Mozart-Spuren wandelt. Dieser Tage jedoch fragt manch einer aus dem kaum je abreißenden Besucherstrom, der durch die Räume im ersten Stock des Hauses zieht: „Wo ist denn hier Wolfgang?“ Wenn Anja Morgenstern, Kuratorin der aktuellen Ausstellung, gerade in der Nähe ist, gibt sie zur Antwort: „Ohne Leopold kein Wolfgang.“

So ist das nun mal: Hat einer einen Sohn wie Wolfgang Amadé, so ist sein väterliches Nachleben dazu verdammt, einigen Schaden zu nehmen. Um aber Leopold Mozart, dem Vater des unbestrittenen Genies, doch ein wenig postume Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ist die Stiftung Mozarteum darangegangen, ihm zum 300. Geburtstag eine große Ausstellung in Salzburg einzurichten. Das ist umso verdienstvoller, als Leopolds Geburtsstadt Augsburg, die ihren Sohn 2019 ebenfalls feiert (unter anderem mit dem Mozartfest im Mai), noch eine Weile auf ihre Preziose verzichten muss: Das Mozarthaus, Leopolds Stammstätte, heute Museum, wird gerade renoviert und soll erst zum Geburtstag des Jubilars am 14. November wieder eröffnet werden. Doch selbst wenn Augsburg über den Leopold-Heimatvorteil verfügt, so muss man zugeben: Auch für diesen Mozart ist Salzburg der wahrhaft berechtigte Ort für eine Würdigung. Hat Leopold doch seine weit überwiegende Lebens- und Schaffenszeit hier verbracht, ein ganzes halbes Jahrhundert bis zu seinem Tod 1787.

Auf dem Feld des Komponierens war Leopoldnahezu chancenlos gegenüber seinem Sohn

Es gehört zur Tragik des Nachlebens von Leopold, dass man seine Leistung zumeist auf die des Komponisten verengt – ein Feld, auf dem er, bei aller Grundqualität, nahezu chancenlos war gegenüber seinem Sohn. Klugerweise fragt deshalb die Salzburger Ausstellung danach, was er denn noch jenseits seiner fleißigen Komponierwerkstatt zu bieten hatte, jenseits auch des Seins als „Der Vater“?

Zentral für das Verständnis des Mannes ist schon der Ausstellungsort, eben dieses Mozart-Wohnhaus, das sich in den allermeisten Köpfen festgesetzt hat als das zweite Wolfgang-Haus neben dem Geburtshaus in der Getreidegasse auf der anderen Salzach-Seite. Gewiss, hier am Makartplatz lebte auch der Sohn ein paar Jahre. Tatsächlich aber ist es das Haus, das sich Leopold auserkoren hatte für sich und seine Familie. Eine geradezu herrschaftliche Wohnstatt, acht Zimmer, zusammen 300 Quadratmeter groß, mit einem nicht ohne Grund „Tanzmeistersaal“ genannten Repräsentationsraum für Musik und Geselligkeit. Leopold, der Schwabe, verstand sich als Weltmann, als einer, wie er mit gutem Grund schreibt, der „die Welt kennt und solche studiert hat“. Und als solcher will er auch hausen. Aus dem Briefwechsel mit seinem Sohn meint man ihn zu kennen als ewig bedächtigen Untertanen, doch das war er, bei allem Sinn für Realitäten, eben nicht. Er war umfassend gebildet und interessiert, ein Vizekapellmeister in gehobener Position am fürsterzbischöflichen Hof, europaweit bekannt als Verfasser der „Violinschule“ wie als Vater zweier Wunderkinder, deren musikalische Erziehung er sich ans Revers heften durfte.

Das sprechende Bild zu diesem Selbstverständnis hängt hier im Tanzmeistersaal, fast zwei Meter breit: Leopold auf ein Klavier gestützt, an dem Nannerl und Wolfgang spielen unter dem Bildnis der bereits toten Mutter. Der Vater hält die Geige in der Hand, Buch und Tintenfass neben ihm verweisen auf die Violinschule, hinter ihm in einer Nische schaut der Musengott herab.

Leopold wurde von der Universität Salzburg wieder verwiesen

1737 war Leopold aus Augsburg, wo er im Jesuitenkolleg umfangreiche Bildung erfuhr, nach Salzburg gekommen, um, in seinen Worten, „Weltweisheit und Rechtsgelahrtheit“ (Philosophie und Jura) zu studieren. Doch sein Eifer lässt schon bald zu wünschen übrig, er wird von der Universität relegiert, verlegt sich ganz auf die Musik und gelangt 1743 zur Hofmusik, wo er sich bis zum Vizekapellmeister hocharbeitet. Dass er damit wichtige organisatorische Funktionen bekleidet, zeigen Musiker-Gehaltslisten, die Leopold erstellt – oder auch Gesuche für Musiker und deren Witwen. Dass dieser Mann alles andere als irgendein Hoforchester-Diener ist, geht nicht zuletzt aus der Tatsache hervor, dass ihm für seine ausgedehnten Reisen mit der Familie Urlaub gewährt wird – und auch daraus, dass Leopold, als er 1777 nach allzu forderndem Urlaubsbegehren entlassen wurde, nur wenig später wieder eingestellt wird.

Leopolds monatelange, schließlich mehrjährige Reisen mit Frau und Kindern nach Wien, Paris, London, Italien waren Meisterleistungen eines organisatorisch hoch beschlagenen „Managers“. Dies aus dem Blickwinkel Leopolds aufzuarbeiten wäre allein eine eigene Ausstellung wert. Jetzt ist im Mozarthaus natürlich Beschränkung auf wenige Aspekte angesagt – wie etwa die Fremdsprachen-Aneignung Leopolds, der Grammatiken studierte und sich in London einen Auszug aus dem englischen Text von Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ aufschrieb, oder seine Sammelleidenschaft, die ihn in Holland und Belgien Kupferstiche erwerben ließ. Leopold, ein typischer Abkömmling des aufgeklärten Zeitalters, hatte vielerlei Interessen.

Wolfgang Amadeus hatte großesGlück mit seinem Vater

Was den Musiker anbelangt, so war sein Geniestreich der „Versuch einer gründlichen Violinschule“, 1756 im Verlag von Johann Jakob Lotter in Augsburg erschienen. Es war das erste umfassende Lehrwerk in deutscher Sprache, bedeutsam bis auf den heutigen Tag. In der Ausstellung kann man renommierte Geiger wie Benjamin Schmid oder Midori Seiler begründen hören, was diese Violinschule denn so wichtig macht. Es war nicht nur die Technik, sagen sie; Leopold hatte immer auch den „guten Geschmack“ im Blick, mithin den ganzen Musiker.

Keine Frage: Wenn es Absicht der Ausstellung ist, Leopold Mozart dorthin zu rücken, wo sich seine Talente nicht in direkter Konkurrenz mit dem Sohn entfalten, so gelingt das auf nachhaltige Weise. Aber auch wer Leopold nicht ohne Wolfgang denken mag, wird erkennen: Der Sohn hatte großes Glück mit diesem Vater.

Leopold Mozart – Musiker, Manager, Mensch Bis 9. Februar 2020 im Mozart-Wohnhaus in Salzburg, Makartplatz 8; geöffnet täglich von 9 bis 17.30 Uhr, Juli/August 8.30 bis 19 Uhr. Der kompakte Katalog (Verlag Anton Pustet) kostet im Museum 24 Euro.

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