Die Menagerie-Serie des französischen Hofmalers Jean-Baptiste Oudry (1686-1755) mit lebensgroßen Darstellungen exotischer Tiere besteht nach Kriegsverlusten noch aus zwölf Bildern. Drei davon wurden seit 2002 in Los Angeles restauriert. Neben dem "Tiger" aus dem Jahr 1740 handelt es sich um ein Löwen-Gemälde und das Porträt des Nashorns "Clara", das schon wegen seiner Ausmaße von drei mal viereinhalb Metern spektakulär ist.
Oudry hatte in den Jahren 1739 bis 1752 die wichtigsten Tiere der königlichen Menagerie in Versailles gemalt. Eine Ausnahme bildet das Nashorn, das von seinem Besitzer auf Märkten und an fürstlichen Höfen in Europa vorgeführt wurde. Oudry malte es in Paris. Oudrys Menagerie ist derzeit noch in der Schweriner Kunstsammlung zu sehen. 2015/16 soll sie nach Schloss Ludwigslust südlich von Schwerin umziehen.
Mit der Rückkehr des "Tigers" endet eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Getty. Künftig soll der Schwerpunkt von Gettys Restaurierungsförderung auf Holztafeln liegen, wie der Direktor des Staatlichen Museums, Dirk Blübaum, sagte. Sein Haus wolle mit Gemälden des flämischen Malers Marten te Vos (1532-1603) aus Schloss Güstrow dabei sein.