Pianist Formenti erhält Belmont-Preis
Hitzacker (dpa) - Der in Italien geborene Pianist und Dirigent Marino Formenti hat den mit 20 000 Euro dotierten Belmont-Preis 2009 für zeitgenössische Musik erhalten. Der 43-Jährige werde für seine kühnen wie geistreichen Interpretationen ausgezeichnet, sagte eine Sprecherin der Forberg-Schneider-Stiftung bei der Preisverleihung bei den Sommerlichen Musiktagen am Sonntag im niedersächsischen Hitzacker. Der Preis gehört der Stiftung zufolge zu den höchstdotierten Auszeichnungen für künstlerisches Schaffen in Europa.
Der in Wien lebende Formenti habe ein Vorliebe für neue, ungewöhnliche Zusammenhänge, begründete das Kuratorium seine Entscheidung. Das Ergebnis seien "musikalisch-poetische Programme von subversiver Emotionalität und funkensprühender Inspiration". Formentis Verbund von Pop, Avantgarde, Neuer und Alter Musik sprenge die ritualisierte Hör-Routine, ruhe aber trotzdem "auf dem Fundament geradezu baumeisterlicher Gewissenhaftigkeit".
In Hitzacker spielte Formenti am Sonntag sowohl Kompositionen von Béla Bartók, György Kurtág und Joseph Haydn, als auch ein ihm gewidmetes Auftragswerk von Bernhard Lang.
Der Belmont-Preis wird seit 1999 alle zwei Jahre von der Forberg- Schneider-Stiftung verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Pianist Florent Boffard, der Komponist Jörg Widmann, die Geigerin Carolin Anne Widmann, das Streichquartett Quatuor Ebène sowie der Komponist Bruno Mantovani.
(Internet: www.marinoformenti.com; www.stiftung.forberg-schneider.de; www.musiktage-hitzacker.de)
[Ort der Preisverleihung]: Doktor-Helmut-Meyer-Weg 1, Hitzacker
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