Zum Geburtstag von Wolfgang Petry gibt es ein neues Album
Wolfgang Petry hat Hits geschrieben, die jeder im Land mitsingen kann. Inzwischen ist es ruhiger um ihn geworden, aber ohne Musik geht bei ihm weiter nichts. Was er geplant hat.
Seine Frisur, vielleicht besser seine lockige Zottelmähne und sein Outfit sind in der Schlagerszene noch heute Kult. Wolfgang Petry trug stets Karoholzfällerhemd, hatte dazu jahrelang ungezählte Freundschaftsbändchen am Arm und einen Hit nach dem anderen in den Charts. Jeder im Land kann seine bekannten Lieder wie „Wahnsinn“ mitsingen – zumindest den einprägsamen Teil des Refrains, in dem in Bierzelten alle mit glänzenden Augen schreien: „Hölle, Hölle, Hölle, Hölle!“
Dabei war die Marke Petry offenbar eher ein Zufallsprodukt. „Ich stand schon immer auf Kriegsfuß mit Verkleidungen bei Fernsehsendungen und so beschloss ich eines Tages, mich nicht mehr zu verkleiden“, berichtete der Musiker jüngst. „Ab da trug ich immer mein Karohemd und fühlte mich sauwohl.“ Er habe nie irgendetwas aus Kalkül gemacht. Auch bei den Freundschaftsbändchen, die er einst am Arm trug und 2002 für den guten Zweck abstreifte, sei das nicht anders gewesen.
Irgendwann zog Wolfgang Petry die Reißleine
Tatsache ist: Der Sänger und Songschreiber, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, besaß einen Wiedererkennungswert, den ihm in der Branche allenfalls noch Heino hätte streitig machen können. Aber irgendwann hatte er von all dem Tand und dem Trubel um ihn, wie er sagen würde, die Schnauze voll und zog überraschend die Reißleine.
Im September 2006 hatte der gebürtige Kölner noch sein 30-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert und mal wieder eine Platin-Stimmgabel für seine Hits verliehen bekommen. Kurz darauf gab er mir nichts dir nichts das Ende seiner Karriere bekannt. Petry, der bürgerlich ja auf den schönen Namen Franz Hubert Wolfgang Remling hört, zog sich zurück. Die Fans trauerten.
Wolle, wie sie ihn noch heute liebevoll nennen, krempelte sein Leben um. Früher hätte der Workaholic Fragen nach seinem Lebenswandel mit dem Satz knapp beantwortet: „Wenig Schlaf, kein Sport und 60 Zigaretten pro Tag.“ Inzwischen hat der verheiratete Vater eines Sohnes längst mit dem Qualmen aufgehört. Er joggt und ernährt sich gesund. Musik allerdings hat er immer weiter gemacht.
Petry singt wieder auf Deutsch
Bereits vor einigen Jahren leitete er unter dem Pseudonym Pete Wolf mit einem englischsprachigen Album sein Comeback ein. Es sei ein Herzensprojekt gewesen, betonte Petry, der angeblich in seinem Leben noch kein Handy besessen hat. Allerdings erreichte er bei weitem nicht mehr die Verkaufszahlen von früher. Ob das bei Petry ein Umdenken ausgelöst hat? Inzwischen singt er nämlich wieder deutsch. Die neue Single heißt „Kämpfer“, ist wohl auch ein bisschen autobiografisch angehaucht und knüpft mit einem eingängigen Refrain an alte Zeiten an. Pünktlich zu seinem Geburtstag beschenkt der Schlagerstar sich und seine Fans zudem mit einem neuen Album. „Auf das Leben” heißt es. Passt doch!
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