Rechtsgerichtete "Junge Freiheit" zieht Teilnahme an Buchmesse zurück
Die geplante Teilnahme der rechtsgerichteten Wochenzeitung "Junge Freiheit" an der Leipziger Buchmesse 2018 stieß auf Kritik. Das hat sich nun erledigt.
Die rechtsgerichtete Wochenzeitung "Junge Freiheit" (JF) hat ihre Teilnahme an der Leipziger Buchmesse 2018 (15. bis 18. März) zurückgezogen. Durch eine einseitige und ungünstige Standplatzierung in einem von der Messe konstruierten "rechtsextremen Block" von Verlagen sei eine Messeteilnahme absolut rufschädigend und wirtschaftlich sinnlos, teilte JF-Geschäftsführer Dieter Stein am Mittwoch mit. Dem Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille, warf er vor, mit der von linksradikalen Verlagen initiierten Aktion "#verlagegegenrechts" zu kooperieren.
Die Leipziger Buchmesse als Ort der Meinungsfreiheit
Zille erklärte, er habe das Kündigungsschreiben zur Kenntnis genommen. "Die Platzierung der Verlage erfolgte auf Grundlage der logistischen und technischen Planung sowie der Besuchersicherheit." Er betonte, dass die "Leipziger Buchmesse sich als Ort der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt versteht". Verlage aus dem rechten Spektrum dürften ebenso in Leipzig ausstellen wie alle anderen Kunden auch, solange die Publikationen sich im Rahmen der Gesetze bewegten. Die Buchmesse sei der Meinungsfreiheit verpflichtet. "In einer Demokratie müssen und sollen Meinungen ausgetauscht werden. Das heißt aber zugleich, dass man auch Gegenmeinungen formulieren darf und muss", so Zille.
Die Initiative "#verlagegegenrechts" sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt. "Uns geht es nicht um ein Verbot, sondern um Widerstand. Wir laden die Buchbranche zu einer politischen und engagierten Diskussion über rechte Verlage auf der Leipziger Buchmesse ein. Dass dies zu einer Absage der "Jungen Freiheit" geführt hat, werten wir als vollen Erfolg", sagte Lisa Mangold von #verlagegegenrechts. Hinter der Initiative stehen mehrere Dutzend unabhängige Verlage sowie rund 100 Einzelpersonen, die einen Aufruf gegen rechte Stimmungsmache auf der Buchmesse unterzeichnet haben. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.