Rolf Zuckowski - der mit der Weihnachtsbäckerei
Rolf Zuckowski hat einen der bekanntesten modernen Weihnachtsohrwürmer geschrieben. Inzwischen sorgt er sich aber etwas um seine Lieder.
Warnung! Wenn Sie diesen Text lesen, werden Sie anschließend garantiert einen Ohrwurm haben, möglicherweise sogar zwei.
Er war’s. Er ist schuld, dass in unseren Gehörgängen gerade wieder ein hartnäckiger Evergreen sitzt, dass landauf, landab in den Kindergärten und Grundschulen eine Art „Last Christmas“ für Kurze geschmettert wird, an dem sich mindestens wie am Wham!-Klassiker die Geister scheiden: „In der Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowski gehört seit mehr als 30 Jahren für viele Familien zu Weihnachten wie Plätzchen und Christbaum. Dabei sind das nur 2:52 Minuten aus der großen Hit-Maschine aus Hamburg, die Ende der 1970er Jahre loslegte, seitdem über 20 Millionen Platten verkauft hat und an deren Texten sich auch einige Gemüter erhitzten.
Rolf Zuckowskis Erfolgsrezept: eingängige Melodien und freche Texte
Zum Beispiel in den 1980er Jahren in einem kleinen Dorf im Weserbergland. Ein junger Lehrer und Fan sang mit seiner Grundschulklasse damals das Lied „Nackidei“ eines aufstrebenden Kinderliedermachers. Die Zeile „Der Eber sagt zu seiner Frau, Hör zu du süße kleine Sau, Wir machen heut ne Schweinerei, Und geh’n mal wieder Nackidei…“ sorgte für Schnappatmung unter den konservativen Müttern und Vätern der Klasse!
Doch genau das ist das Erfolgsrezept von Rolf Zuckowski. Der 72-Jährige hat nicht nur hunderte eingängige Melodien komponiert, sondern diese auch mit frechen, ungewöhnlichen Texten versehen, die sich mit dem Alltag von Kindern beschäftigen. Dass es da eine Marktlücke gab, merkte der musikaffine Betriebswirt schon Anfang der 1970er Jahre, als er seiner Tochter Anuschka Kinderlieder vorsang. Sie gehörte später auch zu den Kindern von „Rolf und seine Freunde“, mit denen Zuckowski auftrat und Lieder wie „Theo, mach mir ein Bananenbrot“, „Wie schön, dass du geboren bist“ sowie „Und ganz doll mich“ schmetterte – und es sogar mit letzterem als längstem Lied der Welt (3776 Zeilen!) ins Guinnessbuch der Rekorde schaffte.
Warum sich Rolf Zuckowski um seine Lieder sorgt
Privat ist er seit 1971 mit Monika verheiratet, hat drei Kinder und vier Enkel, ist befreundet mit Otto Waalkes, laut Anuschka ein strenger wie lustiger Vater, der starke Werte hat und zudem auf ein klassisches Weihnachtsfest im Kreis seiner Lieben und mit viel Gesang besteht.
In letzter Zeit sorgt sich Rolf Zuckowski allerdings etwas um seine Lieder. Der Zeit sagte er, dass er in Zeiten von geschlechtsneutraler Sprache befürchtet, dass in manchen Kitas seine Texte nicht mehr gesungen werden. Mit *innen würden viele seiner Texte nicht mehr funktionieren. Auch die Weihnachtsbäckerei nicht.
Apropos: Falls Sie bis jetzt noch keinen Ohrwurm hatten, dann ist’s höchste Zeit:
In der Weih-nachts-bä-cke-rei
Gibt es man-che Le-cke-rei
Zwi-schen Mehl und Milch
Macht so man-cher Knilch
Ei-ne rie-sen-gro-ße Kle-cke-rei
In der Weih-nachts-bä-cker-ei
In der Weih-nachts-bä-cker-ei…
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