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Rosa von Praunheim
12.12.2018

"Männerfreundschaften" oder: Wie schwul war Goethe?

Regisseur Rosa von Praunheim
2 Bilder
Regisseur Rosa von Praunheim
Foto: Foto: Jörg Carstensen/dpa

Aufklärer, Provokateur, Ausnahmeerscheinung des deutschen Films: Ein Mann namens Rosa und das Abenteuerliche seines Lebens, seiner Kunst, seiner Hüte.

Witzchen zum Einstieg gefällig? Also: Wenn ein Film wie der heute in den Kinos anlaufende „Männerfreundschaften“ mit vollem Ernst zum Thema macht, wie schwul Goethe war – da ist es doch kein Wunder, dass der Mann, der dafür verantwortlich ist, mit Vornamen Rosa heißt! Ha, ha?

Blöd? Nun ja, auch nicht blöder als eine Huldigung zum Siebzigsten jenes Filmemachers, als die „taz“ schrieb, er sei „viel mehr als nur eine legendäre Krawallschwester“. Ha, ha. Eher schon grenzwertig, gewagt. Denn damit, dass er sich seit Anfang der Sechziger bereits Rosa von Praunheim nennt, will er an den „Rosa Winkel“ erinnern, den die Nazis Homosexuelle im KZ zu tragen zwangen. Aber das Grenzwertige, Gewagte, das Balancieren zwischen abgründigen Dramen, herzhaft Schrillem und delikaten Tabus ist ja gerade das Element, in dem jener Rosa seit gut 50 Jahren eine Ausnahmeerscheinung ist.

Über 80 Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme hat er gedreht – und dabei auch immer wieder sich selbst zum Thema gemacht. Kein Wunder, bei diesem Leben!

Abteilung eins: Als Holger Radtke wird er 1942 während der deutschen Besatzung im Zentralgefängnis von Riga geboren, ins Waisenhaus gesteckt und dann vom aus Ostpreußen stammenden Ehepaar Mischwitzky adoptiert, der neue Vater ein Gesandter der Nazis. Was er selbst aber alles erst im Jahr 2000 erfährt, da ist seine vermeintliche Mutter, mit der er ihre letzten Jahre über zusammenlebte, bereits 94. Und findet dann heraus: Er hieß also Radtke, nicht Mischwitzky, und seine leibliche Mutter starb im Jahr nach Kriegsende in einer psychiatrischen Heilanstalt.

Rosa von Praunheim: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“

Abteilung zwei: Nachdem der Junge 1953 mit den neuen Eltern aus der DDR nach Düsseldorf geflohen war (Stadtteil: Praunheim!), wurde nie ein braver Normalbürger aus ihm. Sondern ein Schulabbrecher, Freigeist, Autor, Galerist, Künstler – und ein früh Bekennender. 1970 erregte er mit einer Filmdokumentation reichlich Aufsehen: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“. Solches drehte er oft, dazu Aufklärungsfilme über Aids („Ein Virus kennt keine Moral“), aber auch Porträts exzentrischer Frauen (etwa „Affengeil“ über die Tänzerin Lotti Huber), und er veröffentlichte zudem Gedichtbände („Ein Penis stirbt immer zuletzt“). Und dann waren da noch Auftritte wie der 1991 bei „RTL“, als er Prominente wie Hape Kerkeling und Alfred Biolek als schwul enttarnte und deren öffentliches Bekenntnis forderte. Ein Grenzgänger zwischen Unterhaltungskunst und Aktionismus, immer wieder angefeindet und zensiert.

Und heute? Lebt Rosa von Praunheim, der zuerst früh und kurz mit der Schauspielerin Carla Aulaulu verheiratet, dann dauerverlobt mit der Chansonniere Evelyn Künneke und lange Jahre nach New York ausgewandert war, mit seinem Mitarbeiter und Partner Oliver Sechting in Berlin. Und er trägt, 76 Jahre alt, wechselnd bunte, schräge Hüte. Hö, hö.

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