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Konzert
02.08.2018

Rosanne Cash: Die Tochter auf der Spur des Vaters

Rosanne Cash bei ihrem Auftritt im Landsberger Stadttheater. 
2 Bilder
Rosanne Cash bei ihrem Auftritt im Landsberger Stadttheater. 
Foto: Julian Leitenstorfer

Für ein Konzert kam die Musikerin ins Stadttheater nach Landsberg. Für sie kein Ort wie jeder andere: Hier erstand Johnny Cash einst seine erste Gitarre.

Rosanne Cash in Landsberg? Das wirft Fragen auf. Gut, sie ist kein Superstar im Musikgeschäft. Aber die Tochter von Johnny Cash besitzt nicht nur einen guten Namen, sondern auch einen ausgezeichneten Rang in der Szene. Unter anderem erhielt sie für ihr bislang letztes Album aus dem Jahr 2014 drei Grammys, die Oscars der Musikwelt. Was aber führt eine Größe wie Rosanne Cash in eine bayerische Kleinstadt, in ein Stadttheater mit 350 Plätzen? Kenner der Cash-Historie können natürlich eine Verbindung herstellen. Eine, die ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Familie Cash und Landsberg – da gibt es doch eine Geschichte …

Und die geht so: 1951 träumt John R. Cash, den damals noch niemand Johnny nennt, von einer Karriere als Sänger. Scheinbar verwegene Hirngespinste. Musikalisch hat er noch nichts zustande gebracht. Und das wird sich auch nicht so bald ändern. Denn John R. ist Soldat und wird demnächst nach Deutschland versetzt. Kurz vor der Abreise trifft der 19-Jährige die 17-jährige Vivian Liberto. Schon nach den ersten Rendezvous steht für John R. fest: Das ist meine Frau fürs Leben.

Johnny und Vivian überstanden die lange Trennung

Zunächst einmal aber sind sie drei Jahre getrennt. John R. in Landsberg/Bayern, Vivian in San Antonio/Texas. Es gibt keinen Heimaturlaub und nur ein Telefongespräch – pro Jahr. Also schreibt John R. seiner Vivian Briefe. Jeden Tag, manchmal auch mehrere. Viele seiner Kameraden erhalten irgendwann die finale Antwort: Es ist aus, es gibt einen anderen … Die Liebe zwischen John R. und Vivian aber übersteht drei Jahre Trennung. Nach der Heimkehr heiraten sie, im Mai 1955 kommt Rosanne zur Welt, die erste von vier Töchtern.

Die Geschichte von John R. und Vivian ist kein Märchen, es gibt kein „... und sie lebten glücklich zusammen bis ans Ende ihrer Tage“. John R. wird bald zu Johnny. Der Star hat Affären, trinkt, nimmt Medikamente im Übermaß. Schluss mit Romantik, stattdessen Trennung, Scheidung.

Edmund Epple kennt die Cash-Geschichte natürlich ganz genau. Er ist beim Stadttheater für das Musikprogramm zuständig und führt gleich nebenan einen kleinen, feinen Platten- und Buchladen. Jahre hat er versucht, die große Rosanne ins kleine Landsberg zu holen. 2015, 2016, als gerade eine viel beachtete Ausstellung zum Thema „Johnny Cash und die Amerikaner in Landsberg“ lief, hat es noch nicht geklappt. Aber jetzt, am Mittwochabend, war sie eben zum 140-jährigen-Jubiläum des Stadttheaters da, und Edmund Epple durfte sie, vor natürlich voll besetztem Haus, ansagen, nervös und glücklich.

Auf ihren Platten bietet Rosanne Cash, unterstützt von kompletter Bandbesetzung, wohltemperierten Rock, gemeinhin unter der Rubrik Americana geführt. Auf der Bühne präsentiert sie ihr Repertoire radikal reduziert, ausschließlich akustisch, im Duo mit John Leventhal. Ihr Ehemann und Plattenproduzent ist der heimliche Star der Show. Leventhal spielt die Akustikgitarre zum Niederknien schön. Warm, melodiös, mal dezent, mal akzentuiert. Ja, auch virtuos, aber nie in seelenlose Fingergymnastik abgleitend. Er baut Stimmung und Spannung auf, lässt Raum für die Stimme seiner Frau.

Rosanne Cash hat ihre vokalen Fähigkeiten selbst einmal als „okay“ eingestuft. Charmantes Understatement. Sie singt seelenvoll, dosiert voluminös, ihr Auftritt wird getragen von Authentizität und Autorität, mit einem einzigen Fingerschnippen hat sie den ganzen Raum in der Hand. Das kuschelige Ambiente des Stadttheaters bildet den perfekten Rahmen für einen intensiven, intimen Abend, meilenweit entfernt vom Mainstream. Die Hitze im Raum? Rosanne Cash erkundigt sich zwischendurch besorgt, wie das Publikum damit zurechtkommt. Es kommen keine Klagen, und John Leventhal merkt trocken an: „These are sturdy people here – Die Leute hier sind hart im Nehmen.“

Seine Aufgabe war es, Morse-Signale abzufangen

Das Programm rekrutiert sich vor allem aus Cashs letzten beiden Platten, „The River & the Thread“ (2014) und „The List“ (2009), also eine Mischung aus Eigenkompositionen (u. a. „Modern Blue“, „Sunken Lands“, „A Feather’s not a Bird“, „When the Master calls the Roll“) und Songs aus dem Kanon der amerikanischen Folkmusik („Sea of Heartbreak“, „Long Black Veil“, „Bury me beneath the Weeping Willow“), die ihr Vater ihr einst ans Herz gelegt hatte. Dazu noch ein kleiner Vorgeschmack auf das neue Album „She Remembers Everything“, das im Oktober erscheinen soll. Speziell für Landsberg hat sie „Radio Operator“ parat. Ein Lied aus ihrem 2006er-Album „Black Cadillac“, das den Armee-Job von John R. Cash thematisiert. Seine Aufgabe war es, sowjetische Morse-Signale aus dem Äther zu fischen.

Für ein touristisches Rahmenprogramm auf den Spuren von Daddy ließ der enge Terminkalender Rosanne Cash kaum Platz. Edmund Epple konnte sie lediglich vor dem Konzert auf eine Mini-Stadtführung nehmen. Unter anderem zu dem Haus, in dem sich einst das Musikgeschäft Ballach befand. Dort hatte John R. Cash erstmals eine Gitarre gekauft.

Ihr ganzes Leben habe sie von Landsberg gehört, erzählt Rosanne Cash beim Konzert. Daheim bewahrt sie auch die rund tausend Briefe auf, die ihr Vater in den drei Jahren Landsberg an ihre Mutter geschrieben hat. Unglaublich, dass sie nun nach so langer Zeit tatsächlich hier sei. Es fühle sich wie eine Zeitreise an, es sei ein ganz besonderer Moment für sie.

Das war es auch für alle anderen an diesem Abend im Stadttheater: Rosanne Cash in Landsberg!

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