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Sakralkunst
04.09.2019

Gerhard Richters neue Kirchenfenster: Zufall oder Fügung Gottes?

Fenster-Entwürfe von Gerhard Richter für das Benediktinerkloster im saarländischen Tholey.
2 Bilder
Fenster-Entwürfe von Gerhard Richter für das Benediktinerkloster im saarländischen Tholey.
Foto: Harald Tittel, dpa

Deutschlands renommiertester Künstler hat für die saarländische Abtei Tholey drei Glasfenster entworfen. Wie immer hängt er dabei seine Eigenleistung eher tiefer als höher.

Neben dem großen farbflimmernden Glasmosaikfenster in der Südseite des Kölner Doms, seit 2007 tagtäglich von vielen Verehrern zielgerichtet aufgesucht, wird es Mitte des kommenden Jahres drei weitere Gerhard–Richter-Kirchenfenster in Deutschland geben. Am Mittwoch wurden die Entwürfe des respektiertesten Künstlers Deutschlands im saarländischen Benediktinerkloster Tholey vorgestellt, dessen drei Chorfenster jeweils in den Maßen zehn mal zwei Meter unentgeltlich durch den 87-jährigen Richter gestaltet wurden und dieser Tage in Produktion gehen.

Griff er im Falle des Kölner Domfensters – im Prinzip – auf seine Farbtafelmalerei aus den 60er Jahren sowie auf den Zufall zurück, so liegt im Falle der Abtei Tholey ein abstraktes Gemälde aus dem Jahr 1990 zugrunde, das er später digital zunächst in viele Streifen zerlegte, dann spiegelte und vielfach repetierte. Diese künstlerische Methode wird in Richters Buch „Patterns“ (2011) dargelegt – wobei unter anderem auch orientalisch anmutende Reihen-Muster entstehen.

Gerhard Richter und seine "Patterns"

Wie üblich hängt Richter selbst seine Eigenleistung für die drei Chorfenster eher tiefer als höher: Als die Anfrage aus Tholey gekommen sei, habe er gerade mit den Mustern aus „Patterns“ gespielt und gleich an Kirchenfenster gedacht. Das alles sei „zufällig“ passiert und wie gerufen gekommen. Was aber die digitale Vorarbeit zu „Patterns“ anbelangt, so bremst Richter auch dort: „Das Faszinierende ist, dass man da nichts dazu tut. Ich erfinde das nicht, während die Orientalen das ja alles erfinden mussten.“

Richter hat eigener Aussage nach noch nie das Kloster Tholey besucht. Und er war auch gestern bei der Vorstellung seiner Entwürfe für diese laut urkundlicher Erwähnung älteste deutsche Abtei, die zur Zeit saniert wird, nicht anwesend. Er schließt überdies aus, dass er die drei Chorfenster jemals im vollendeten Zustand wird sehen können. Die Saarbrücker Zeitung zitiert ihn mit den Worten: „Ich bin nicht gesund. Es geht jeden Tag schlechter.“

Auch die Chorfenster von Tholey werden in gotischem Rahmen abstrakt sein – so wie das Südfenster im Kölner Dom, über dessen Aussehen sich seinerzeit der amtierende Kardinal Meisner mehr als verärgert gezeigt hatte: Es würde eher in eine Moschee oder ein anderes Gebetshaus passen.

Der Künstler Gerhard Richter.
Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

Nun also für die Abtei Tholey „orientalische“ Anklänge. Die Mönche dort, elf an der Zahl, haben keinerlei Berührungsängste. Abt Mauritius erklärte gestern: „Wir sind sehr dankbar. Ich sehe das als Fügung Gottes.“ Und Frater Wendelius sekundierte angesichts der entrollten Entwürfe in Originalgröße außen am eingerüsteten Chor: „Man kann nur staunend davor stehen. Ich bin sicher, man kann Stunden und Tage davor sitzen und wird nach Jahren immer noch etwas Neues entdecken.“

Was Richter also seinerseits als eine wie gerufen gekommene Zufälligkeit betrachtet, sieht Abt Mauritius als Fügung Gottes. Dies scheidet die Geister – wenn auch der schon früh aus der evangelischen Kirche ausgetretene Künstler weiterhin große Sympathie für die europäische Glaubenskultur hegt. Zwar erklärt er die Kunst zur höchsten Form der Hoffnung, sieht aber in der Kirche gleichzeitig noch immer den bedeutendsten Spender von Heil und Trost. Dem Christentum stehe er schon allein deswegen nahe, weil es ja seine Wurzel sei.

"Mehr Ernst und Würde ins Leben"

Dass nun ein weiteres Gotteshaus einen Entwurf von ihm annimmt, bringt Richter Freude. Solche Gebäude brauche man heute noch – „was bisschen mehr Ernst hat und Würde reinbringt ins Leben“. In heutigen Museen gebe es ja nicht mehr das Gefühl von Ewigkeit. „Das ist alles bunt und munter und so weiter. Da ist eine Kirche ganz gut“, erklärte der in Köln lebende Richter jüngst in der Rheinischen Post.

Allerdings: Die ornamentalen Chorfenster des geborenen Dresdners werden sich stilistisch deutlich abheben von weiteren in Auftrag gegebenen 14 Glasarbeiten in den Seitenschiffen der Klosterkirche. Diese hat die in München lebende, 1957 geborene Afghanin Mahbuba Elham Maqsoodi entworfen, die als Muslima zwar internationale Erfahrung mit der Gestaltung christlicher Sakralbauten hat, aber figürlich, bunter, weit weniger streng als Richter arbeitet. Man wird sehen, ob das harmoniert. (mit dpa)

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