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Graphic Novel
15.10.2020

Sie revolutionierte den Tanz und fand ein tragisches Ende

Die Tänzerin Isadora Duncan, wie sie Julie Birmant und Clément Oubrerie in der Graphic Novel „Isadora“ dargestellt haben.
Foto: Reprodukt

Als Tänzerin hat Isadora Duncan neue Formen des Ausdrucks gefunden: ohne Spitzenschuhe, inspiriert von den alten Griechen. Im Privaten aber fand sie kein Glück.

Diese Füße! Nackt sind sie, und riesig wirken sie – der Comic darf ein bisschen übertreiben. Aber das ist im Wortsinn die Basis dieser neuen Kunst: Isadora Duncan hat ihr Publikum zuallererst dadurch schockiert, dass sie barfuß aufgetreten ist. Spitzenschuhe fand sie fürchterlich, genauso wenig mochte sie Trikots und Tutus. Doch was die einen eher gewöhnlich und ordinär fanden, war für die anderen aufregend, erotisch, supermodern. Wie sich die Duncan selbst erfunden und durchgesetzt hat, schildern Julie Birmant und Clément Oubrerie in ihrer neuen Graphic Novel „Isadora“.

Das kulturaffine Paar zählt in Frankreich zu den Stars der Bande-Dessinée-Szene, in Deutschland sind die beiden durch ihre „Pablo“-Tetralogie aufgefallen. Rotzfrech nähern sich die Autorin und der Zeichner dem jungen, völlig unbekannten Picasso aus der Perspektive seiner ersten Muse Fernande Olivier. Die findet den „untersetzten kleinen Spanier mit seiner Gockelbrust“ zunächst abscheulich. Dann schlägt der Blitz ein, und man pendelt zwischen Bett, Staffelei und Opiumhöhle, so, wie sich das auf dem Montmartre kurz nach 1900 eben gehört.

In Griechenland findet Isadora eine Mission

In dieser Zeit macht auch Isadora in Paris von sich reden. Wie bei Picasso ist die finanzielle Not ihre ständige Begleiterin. Doch so ganz in die Bohème taucht sie nicht ein. Die Amerikanerin ist schließlich mit Mutter, Bruder und Schwester im Schlepptau über London auf den alten Kontinent gekommen. Hungrig nach Bildung durchkämmt man erst einmal die Museen, und Isadora träumt in den Antikensammlungen vom Olymp und der schlauen Athene, die – herrliche Geschichte – eine Mission für sie hat: Die Menschheit soll sich wieder an die Göttin erinnern, die „eine grandiose Schlichtheit kennzeichnet und mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht“.

Für die Duncan wird das zum Programm, bekanntlich ließ sie sich von griechischen Vasenbildern inspirieren. Mit der Familie zog sie 1903 sogar für eine Zeit nach Athen, und besonders Bruder Raymond teilt ihre Liebe zu den alten Griechen. Vor allem wird die Begegnung mit dem Werk des Bildhauers August Rodin zu einem Schlüsselerlebnis. Der „Titan“ gewährt Audienz und ist nicht nur am Tanz der geheimnisvollen Künstlerin interessiert: „Ah, die Natur soll man nicht bestaunen, sondern durchdringen“. Das sind die Seitenhiebe aus der Werkstatt Birmant-Oubrerie. Auch Loïe Fuller, die legendäre und in Wirklichkeit recht füllige Schleiertänzerin, macht ihr deutliche Avancen. Wobei Miss Duncan Affären nicht abgeneigt ist, am liebsten allerdings mit jungen Männern.

Auch in Bayreuth trat die Tänzerin auf

Isadora tanzt wild und ekstatisch durchs Leben, immer über die großen Bühnen, und selbst in Bayreuth hat sie 1904 einen Auftritt im „Tannhäuser“-Bacchanal. Nicht so transparent, wie es ihre Art ist; Cosima, die sie gerne mit Sohn Siegfried verkuppelt hätte, besteht auf Strumpfhosen und lässt ihr ein langes Hemd in die Garderobe bringen. Schlimmer geht’s nicht für eine, die es längst durchgesetzt hat, mit viel blanker Haut, offenen Haaren und in einen Hauch lose fallenden Stoffs gehüllt in die Freiheit zu wirbeln.

Doch die „Göttliche“, die so mühelos von Erfolg zu Erfolg zu springen scheint, hat im Privaten kein Glück. Ihre beiden Kinder sind in einem Auto ertrunken, das ungebremst in die Seine gerollt ist. Ihr alkoholkranker, 20 Jahre jüngerer Dichter-Ehemann Sergei Jessenin erhängt sich. Und kurz darauf, da ist sie mit einem bildschönen Kerl auf Spritztour an der Côte d’Azur, verheddert sich ihr wieder mal viel zu langer Seidenschal im Reifen des Cabriolets.

Das ist der todtraurige Rahmen dieser amüsant und pointiert erzählten Geschichte der Grande Dame des Ausdruckstanzes. Aber vielleicht war dieses schnelle Ende die Rettung eines Mythos’? Isadora, die hellwache Athene, die zugleich wie eine Perugino-Madonna unter verschlafenen Lidern versonnen in die Ferne geblickt hat, steuerte auf den Ruin zu. Finanziell, physisch, psychisch. Dazu kam der Alkohol ins Spiel, denn den Tod ihrer Kinder konnte sie nie verwinden.

Julie Birmant und Clément Oubrerie: Isadora Reprodukt, 140 Seiten, 29 Euro

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