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Nachruf
17.07.2019

Sizilianischer Autor Andrea Camilleri stirbt mit 93 Jahren

Stimme Siziliens, seiner Menschen und seiner Küche: Andrea Camilleri (1925-2019).
Foto: Claudio Peri, dpa

Mit 93 Jahren ist der Schöpfer der Montalbano-Krimis gestorben. Wie es mit dem Commissario weitergeht, hat der Schriftsteller Camilleri selbst noch festgelegt.

Zur Magie von Literatur gehört, dass sie uns in die Ferne ziehen kann. Dass sie, wenn sie richtig gut ist, in uns Lesern die drängende Sehnsucht aufsteigen lässt, die Orte und Gegenden einmal selbst aufzusuchen, von denen die Rede ist. Andrea Camilleri hat solche Literatur geschaffen. Bücher, die uns neugierig machen auf den Landstrich dort am Rande Europas: Sizilien.

Andrea Camilleri wurde 1925 auf Sizilien geboren

Nicht nur seinen italienischen Landsleuten, die im Norden gerne die Nase rümpfen über den vermeintlich rückständigen mezzogiorno, hat er die Südinsel neu entdeckt. Durch die Übersetzungen seiner Bücher in zahlreiche Sprachen hat Camilleri auch weit über seine Heimat hinaus ein farbig-ambivalentes, letztlich aber doch verführerisches Bild von Sizilien gezeichnet.

Andrea Camilleri war auch kritischer Kommentator politischer Entwicklungen.
Foto: Mario De Renzis, dpa

Gelungen ist ihm das vor allem mit der Figur eines Ermittlers, Salvo Montalbano. Der ist wie sein Autor gebürtiger Sizilianer, und die Stadt, in der er seine Fälle löst, Vigàta, ist unschwer als jene zu erkennen, in welcher Camilleri 1925 geboren wurde: Porto Empedocle nahe Agrigent an der Südküste der Insel. Und vielleicht ist dieser Commissario, dem sein Autor mehr als ein Dutzend Romane gewidmet hat, deshalb so lebensecht geraten, weil Camilleri ihn mit einigen seiner eigenen Züge ausgestattet hat.

Montalbano ist nämlich alles andere als ein Action-Detektiv nach amerikanischem Muster, er ist eher grüblerisch veranlagt und zieht beim Lösen seiner Fälle auch mal Parallelen zu großen Werken der Literatur – ein Liebhaber der Bücher wie Camilleri selbst.

Dann ist da die Leidenschaft des Commissario für die sizilianische Küche, deren ausführliche Schilderung mitsamt dialektaler Benennung (die in den deutschen Übersetzungen beibehalten, wenn auch erklärt ist) unzweifelhaft auf erhebliche gastronomische Kennerschaft des Autors schließen lässt. In anderer Hinsicht jedoch hat Camilleri sich dafür entschieden, seinen Montalbano nicht nach dem eigenen Bilde zu formen. Der Commissario kann sich einfach nicht durchringen, seine ewige Verlobte vor den Altar zu führen – Camilleri selbst war hingegen verheiratet und Vater dreier Töchter.

Die meiste Zeit hat der Autor Camilleri in Rom verbracht

Obwohl im Herzen Sizilianer, hat er die meiste Zeit seines Lebens in Rom verbracht. Hier hatte er nach dem Krieg Fuß gefasst und sich in verschiedenen Disziplinen erprobt. Er stand dem Film und dem Fernsehen nahe, war Drehbuchautor und Produzent, später unterrichtete er als Professor für Regie und kreatives Schreiben. Immer schon aber hatte er sich mit eigenen literarischen Entwürfen versucht.

Der Erfolg kam spät. Sein erster Roman erschien im Alter von 48 Jahren, und als die Reihe der Montalbano-Krimis startete, ging Camilleri bereits auf die 70 zu. Der Commissario machte ihn zum Bestsellerautor, von dem inzwischen mehr als 30 Millionen Bücher verkauft sind, und natürlich ließ die TV-Verfilmung der Montalbano-Reihe nicht lange auf sich warten. Nicht zuletzt in Deutschland, wo auch ein großer Teil seiner Nicht-Montalbano-Titel erschienen ist, hat Camilleri eine große Lesergemeinde.

Der Schriftsteller war stets auch ein politischer Kopf. Das spiegeln nicht nur seine Krimis, die mal ganz offen, mal eher untergründig gesellschaftliche Tendenzen und zeitgeschichtliche Vorgänge reflektieren, darunter Probleme wie die Migration und natürlich die Mafia. Und Camilleri scheute sich auch nicht, Tagespolitik zu kommentieren.

Nun ist der Montalbano-Schöpfer mit 93 Jahren gestorben

Noch nicht lange her, dass er über Innenminister Salvini herzog mit den Worten, dessen Auftreten verursache ihm Brechreiz. In Italien besaß der Schriftsteller mit dem massigen Schädel hinter der Kastenbrille den Status einer Instanz.

Obwohl seit einiger Zeit schon erblindet, schrieb Camilleri bis zuletzt, vor wenigen Wochen erst ist Montalbanos Fall Nummer 27 im italienischen Buchhandel erschienen. Vor Jahren schon hatte sein Erfinder verraten, dass er Anweisung gegeben habe, nach seinem, Camilleris, Ableben ein Manuskript zu veröffentlichen, in dem auch der Commissario sein Ende findet – wenn auch kein tödliches, fügte er hinzu.

Diese literarische Freiheit kann im echten Leben natürlich niemand für sich in Anspruch nehmen. Am Mittwoch ist Andrea Camilleri, neben Leonardo Sciascia der zweite große Kriminalschriftsteller Siziliens, mit 93 Jahren in Rom gestorben.

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