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Tanz
29.10.2018

Acht Jahreszeiten

Das Staatstheater Augsburg widmet sich in der ersten Ballettpremiere dieser Spielzeit dem Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Der Choreograf verschränkt Vivaldi und Philip Glass

Draußen schmuddelt der Herbst vor sich hin, drinnen, im Staatstheater im Martinipark, zeigt er sich von seiner schönsten Seite: in rötlichem Licht, mit fallenden Blättern – und Frühling, Sommer und Winter gibt es auch noch dazu. Als erste Ballettpremiere dieser Spielzeit zeigt das Staatstheater Augsburg die Uraufführung „Vier Jahreszeiten“ in der Choreografie von Ballettdirektor Ricardo Fernando.

Dass man bei diesem Titel sofort Antonio Vivaldi im Ohr hat, ist Chance und Last zugleich. Ersteres, weil das berühmte Violinkonzert, aufgrund seiner Rhythmik und Dynamik, eine Tanzmusik par excellence ist und seine Popularität auch einem Ballettabend zum Erfolg verhelfen kann. Genau das bleibt bei höherem Anspruch auch die Crux dabei: Abgenudelt in „Best-of-Samplern“ und Werbung ist das Stück zum populärkulturellen Ohrwurm verkommen. Wie also umgehen mit dieser Ikone der Barockmusik?

Wayne McGregor etwa hat – wie letzte Spielzeit auch am Nationaltheater in München zu erleben war – auf eine moderne Neukomposition des Stücks von Max Richter zurückgegriffen. Anders verfährt nun Ricardo Fernando für seine Choreografie: Vivaldis Original konfrontiert er mit einer Jahreszeiten-Komposition des amerikanischen Komponisten Philip Glass, der sein zweites Violinkonzert als Ergänzung zu Vivaldis Werk versteht und ihm deshalb auch den Untertitel „The American Four Seasons“ gab.

Barockmusik und zeitgenössische Minimal Music also. Wie wunderbar sich beides zusammenfügt, war bei der Premiere zu hören. Unter der Leitung von Ivan Demidov, der bei Vivaldi selbst am Cembalo saß, spielten die Augsburger Philharmoniker mit Tempo und Temperament und brachten doch feinfühlig und differenziert beide Werke in ihrer Eigenart zur Geltung. Herausragend die beiden Solisten Agnes Malich (Vivaldi) und Jerome Benhaim (Glass).

Die Musik trägt und stützt die Aufführung, die mit einem starken Bild startet: Fünf gläserne Würfel stehen in der Mitte der leeren Bühne, darin je ein Tänzer oder eine Tänzerin, die sich in quälenden Windungen gegen die Enge wehren und den Weg suchen in die Freiheit – Frühling ist es, die Zeit des Aufblühens und der Geburt der Natur, hier auch im übertragenen Sinn als Neubeginn und Drang in die Freiheit interpretiert.

Ricardo Fernandos Choreografie speist sich aus vielen choreografischen Stilen, und schlägt mühelos die Brücke zwischen neoklassischem Bewegungsvokabular, ausdrucksbetontem Tanztheater und Volkstanzelementen, auch Breakdance und Modern scheinen durch. Exakt empfindet der Tanz die lyrischen und dynamischen Passagen der Musik nach. Deren wellenförmige Struktur, ihren mechanischen Rhythmus überträgt die Choreografie in eindringliche Körperbilder mit raumgreifenden Sprüngen, Spagat kopfüber und stakkatoartigem Spitzentanz. Oft erinnern die weit gestreckten Arme und Beine an Da Vincis berühmtes Bild der Körperproportionen. Jede Jahreszeit prägt eine „Göttin“ mit ihrem Spitzen-Auftritt, jede Jahreszeit hat ihre eigene choreografische Sprache.

Vor allem in den Ensembleszenen blitzt Humor auf, manchmal auch albern überdreht. Da trippeln die Frühlingsvögel wie nervöse Zirkuspferde über die Bühne, und flüchtige Jagdhunde werden wieder eingefangen. Hier beweist sich Fernandos Gespür für Formen und Formationen, wenn sie sich in vielgestaltigen und oft versetzten Bewegungen auflösen. Und doch halten gerade die Gruppentänze nicht immer die Spannung, die sich in der Musik und den durchweg faszinierenden Solonummern, Duetten und Trios aufbaut: im innigen Frühlings-Pas de deux von Karen Mesquita und Marcos Novais, im elegisch-meditativen Sommer-Pas de deux, den Jiwon Kim Doede und Samuel Maxted virtuos tanzen, im expressiven Herbst-Trio mit Eunji Yang, Nikolaos Doede und Shori Yamamoto und im kantigen und starren Staksen der Eiskönigin Irupé Sarmiento, die mit ihrem Partner Gustavo Barros frostige Atmosphäre in den Martinipark bringt. Im Gesamteindruck verweben sich Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter zu einem Kreislauf der Naturphänomene, der existenzielle Erfahrungen des Menschen widerspiegelt: Stillstand und Bewegung, Agonie und Energie.

All das spielt sich ab in einem schwarzen Bühnenraum (Peer Palmowski), der den Blick fokussiert auf das Körpertheater der Tänzer, der aber prägnant überspannt ist von zwei sich bewegenden Formen: einem Kreis und einem Quadrat, die die Farben wechseln und so für jede Jahreszeit eine eigene Lichtstimmung schaffen. Die Kostüme der portugiesischen Künstlerin Helena de Medeiros fügen sich in diesen kargen Raum wirkungsvoll ein: die schlichten hautfarbenen Höschen und Trikots, die die Körperlichkeit der Tänzerinnen und Tänzer betonen, ebenso die Röcke und Mieder mit ihren Anspielungen auf barocke Kostümelemente und klassische Ballett-Tutus.

Den Geschmack des Publikums hat das Augsburger Ballett mit diesen „Vier Jahreszeiten“ wieder einmal genau getroffen, das machen wiederholter Szenenapplaus und der Jubel am Ende deutlich.

Aufführung am 4. November

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