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Fanta-4-Interview
02.06.2018

Thomas D: Fühlen uns wie eine Mischung aus Godfather und Grandfather

"Die Fantastischen Vier" mit Thomas D veröffentlichten am 27. April ihr zehntes Album "Captain Fantastic". "Zusammen" ist der ARD-Song der Fußball-WM 2018. Trump und alle Unterdrücker nerven den Rapper.
Foto: Soeren Stache, dpa (Archiv)

Thomas D von den Fantastischen Vier ist genervt von Unterdrückern wie Trump. Was der Wortakrobat zum Fanta-4-Album "Captain Fantastic" sagt und was er mag.

"Captain Fantastic" ist das zehnte Album der Fantastischen Vier. Es erschien am 27. April. War es diesmal schwerer als sonst, die richtigen Songs zu kreieren?

Thomas D: Nein, ich denke, dank unserer fast 30-jährigen Erfahrung und den kreativen Köpfen, die wir um uns geschart haben, war es vielleicht sogar leichter als sonst.

Welcher der 16 Titel ist besonders gut gelungen?

Thomas D: Song eins bis 16 teilen sich Platz eins.

Mit Clueso, Flo Mega, Tom Gaebel und Damion holen Sie vier Kollegen in den Captain-Fantastic-Kosmos. Gab es noch einen Künstler, mit dem die Fantastischen Vier für dieses Album gerne zusammengearbeitet hätten?

Thomas D: Nein, wir haben sie alle!

Gibt es wirklich niemanden?

Thomas D: Nö, niemanden. Wir haben entweder schon mal mit dem Kollegen etwas gemacht oder haben ihn jetzt auf dem Album.

Woher haben Sie die Textideen?

Thomas D (schmunzelt): Direkt aus dem Leben. Ich könnte dir jetzt Seiten füllen, mit dem Versuch, die Frage zu beantworten, woher Textideen kommen – wir arbeiten zwei bis drei Jahre für ein neues Album. In dieser Zeit werden aus hunderten Textideen vielleicht zwölf Songs – das lässt sich einfach nicht erklären. Und wenn doch, dann behalte ich es lieber für mich.

Die Fantastischen Vier sind bekannt dafür, innovative Wege einzuschlagen. "Tunnel"ist das weltweit erste Augmented-Reality-Musikvideo, das komplett mit dem iPhone X gedreht wurde. Parallel dazu haben Sie die App "Tunnel AR" veröffentlicht. Wer hatte die Idee dazu?

Thomas D: Immer der, mit dem du das Interview führst – also ich – Thomas D.

Welche fünf Songs dürfen in Ihrer Playlist nicht fehlen?

Thomas D: Ich sag mal so: Jeder von uns hat einen sehr individuellen Musikgeschmack. Bei mir wäre es wahrscheinlich ein Song von den Red Hot Chilli Peppers, Monster Magnet, Foo Fighters, Marvin Gaye und Kanye West.

Welcher Song geht Ihnen aktuell nicht aus dem Kopf?

Thomas D: Momentan habe ich von Rhye den Song "Taste" als Dauerschleife im Kopf – ist so eine Art neue Sade (Popstar der 80er Jahre, "Smooth Operator", Anmerkung der Redaktion) meiner Meinung nach.

Welchen Hit hätten die Fantas gerne selbst geschrieben?

Thomas D (lacht): An Tagen wie die da!

Wer geht Ihnen gerade richtig auf den Sack?

Thomas D: Angefangen mit Trump alle Unterdrücker!

Vor dem Album "Für Dich Immer Noch Fanta Sie" aus dem Jahr 2010 dachte die Band, beim nächsten Werk schon auf die 50 zuzugehen. Ob das noch cool wäre oder nicht? Und, wie fühlt es sich an?

Thomas D: Es fühlt sich an nach einer Mischung aus Godfather und Grandfather...

Am 19. Dezember startet die "Captain Fantastic"-Tour. Augsburg steht nicht auf dem Tourplan. Hat das einen besonderen Grund?

Thomas D: Wir lieben Augsburg so sehr, dass wir uns das Konzert dort für unser 30-Jähriges aufsparen!

Das ist hiermit amtlich. Weiter im Takt: Eine Tour ist kräfteraubend. Die Fantas stehen bis Ende Januar fast jeden Abend auf der Bühne. Wie schaffen Sie das?

Thomas D: Ich habe keine Ahnung, wie wir das schaffen... aber bisher haben wir es noch immer hinbekommen!

Pflegt die Band noch das Ritual, vor jedem Auftritt einen Kreis zu bilden, sich von Michi mit bewegenden Worten einstimmen zu lassen, ewige Freundschaft zu schwören und ein geheimes Handzeichen zu machen?

Thomas D: Aber natürlich – vielleicht ist das ja das Geheimnis unseres Erfolges: Freundschaft.

Sie sind mit 49 Jahren das "Küken" der Fanta 4. Wo werden Sie in der kurzen Tourpause am 30. Dezember, Ihrem 50. Geburtstag,  sein?

Thomas D: Zwischen Helikopter Skiing, Bungee Jumping und Apnoe Tauchen – was man halt so macht, wenn man jung und frisch ist.

Am 7. April haben die Fantastischen Vier in der Sparte "deutschsprachige Musik" den Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache erhalten. Wie haben die Fantas die deutsche Sprache mitverändert?

Thomas D: Wir haben dafür gesorgt, dass die Worte "die" und "da" für immer auch eine andere Bedeutung haben.

Haben die Fantas ein Wort populär gemacht?

Thomas D: "TROY" wird schon lange mit Y geschrieben und ich finde auch: "Es könnte alles so einfach sein." Zumindest haben wir zu dieser Aussage ein Autoreplay angefügt: "Isses aber nicht!"

Wie finden Sie die aktuelle Jugendsprache "I bims", "vong" usw.?

Thomas D (lacht): Bruuuuhhhh – voll fresh.

Was möchten Sie Ihren schwäbischen Fans sagen?

Thomas D: Das, was wir unseren anderen Fans auch sagen wollen. Das ist zu hören auf der aktuellen Platte "Captain Fantastic".

Was ist für Sie in zehn Jahren realistischer: Endzeitstimmung oder Weitermachen?

Thomas D: Nächstes Jahr ist das 30-jährige Jubiläum - dann sehen wir weiter. Aber vielleicht gilt auch der Spruch, den wir in der Band gerne pflegen: Fanta 4 forever, Baby.

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