Alec Baldwin und der Schuss: Vom Waffengegner wurde er zur tragischen Figur
Der US-Schauspieler Alec Baldwin hat nicht nur in einer Vielzahl von Filmen und Serien mitgespielt, er hat seine Bekanntheit auch für politische Botschaften genutzt.
Ausgerechnet Alec Baldwin, werden sich seine Freunde denken - geschieht ihm Recht, werden sich seine Gegner möglicherweise denken. Der 63-jährige US-Schauspieler, der am Donnerstag bei den Dreharbeiten für den Western "Rust" die Kamerafrau Halyna Hutchins offenbar versehentlich erschossen hat, als er eine Requisitenwaffe abgefeuert hat, hat seine Bekanntheit als Schauspieler auch für politische Botschaften genutzt. Vor drei Jahren schloss er sich der "No Rifle Association Initiative" an, mit der Aktivisten und Aktivistinnen den Einfluss der mächtigen US-Waffenlobby-Vereinigung National Rifle Association zurückdrängen wollen.
In der politisch stark polarisierten US-Gesellschaft war Baldwin in den zurückliegenden Jahren auch immer klar zu verorten - auf der Seite, die gegen Donald Trump Stellung bezog. Dem Ex-US-Präsidenten rückte Baldwin mit den Mitteln zu Leibe, die ihm als Schauspieler mitgegeben waren: Fünf Jahre lang lieferte er für die US-Show "Saturday Night Live" eine der besten Trump-Persiflagen. Er wurde dafür nicht nur mit einem Emmy ausgezeichnet, eine südamerikanische Zeitung verwechselte ihn sogar mit dem Original und zeigte einmal Baldwin anstelle des US-Präsidenten im Bild. Und Donald Trump kommentierte die Baldwin-Trump-Sketche einmal auf Twitter, dass nichts an diesen Auftritten witzig sei, womit das ja indirekt bedeutet, dass Baldwin da lauter Volltreffer gelandet hat.
Auf der Leinwand glänzte Alec Baldwin, auch sein Privatleben war gut für Schlagzeilen
In ruhigen Fahrwassern verlief Baldwins Schauspielkarriere auch vor dem tödlichen Schuss nicht. Auf der Leinwand glänzte Baldwin. Er hat mit Regie-Größen wie Woody Allen ("Alice"; "To Rome With Love"; "Blue Jasmin") und Martin Scorsese ("The Aviator"; "The Departed") zusammengearbeitet und bekam für seine Rolle in der US-Sitcom "30 Rock" einen Emmy.
Sein Privatleben brachte ihm jenseits dessen aber auch Schlagzeilen ein. Erst, weil Alec Baldwin und Kim Basinger als Hollywood-Traumpaar eine Attraktion waren. Dann noch stärker, als die Trennung und Scheidung in einen öffentlich ausgetragenen Rosenkrieg mündeten, in dem beide Seiten sich bitterböse öffentlich beharkten. Es folgte Jahre später die nächste Krise, als Baldwins wütende Sprachnachricht an seine damals elfjährige Tochter Ireland öffentlich wurde (O-Ton: Sie sei ein "unhöfliches, gedankenloses kleines Schwein"). Baldwin entschuldigte sich, auch öffentlich, gab später aber in einem Interview zu, in diesen schweren Augenblicken Selbstmord-Absichten gehegt zu haben.
Alec Baldwin: "Mein Herz bricht"
Seit 2011 ist es nicht mehr so sehr das Familienleben, das neben der Schauspielerei für öffentlichen Wirbel sorgt. Baldwin lernte damals die Yoga-Lehrerin Hillary Thomas kennen, beide haben sechs Kinder zusammen. Dafür hat Baldwin angefangen, sich politisch stärker zu äußern - als Unterstützer der beiden US-Wahlkampagnen von Barack Obama und als ein Aktivist für Tierrechte für die Organisation Peta. Seit 2011 ernährt sich Baldwin vegan.
Nach dem tödlichen Schuss hat sich Baldwin auf Twitter zu Wort gemeldet: "Es gibt keine Worte, um den Schock und die Trauer auszudrücken angesichts des tragischen Unfalls, der das Leben von Halyna Hutchins beendet hat". Laut eigener Aussage steht Baldwin in Kontakt mit dem Ehemann der Verstorbenen, um ihm und seiner Familie seine Unterstützung anzubieten. "Mein Herz bricht für ihren Ehemann, ihren Sohn und all diejenigen, die Halyna kannten und liebten."
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Was da passiert ist, ist sehr tragisch und traurig und hat mit Waffenwahn oder Waffenverbot nichts gemein.
Sehr wohl hat das was mit Waffenwahn zu tun. In Deutschland werden Sie an einem Filmset keine scharfe Munition vorfinden, schlichtweg weil dazu ein Munitionserwerbschein notwendig ist. In den USA schicken Sie für ne Schachtel .45er Ihr Kind in den nächsten Supermarkt, überspitzt ausgedrückt.
Für was braucht es eine "Waffenmeisterin" an einem Set wenn offensichtlich danach die Waffe noch durch X andere Hände geht? Das sind Sicherheitsverstösse hoch drei gegen jegliche Vernunft, ob gesetzlich geregelt oder nicht, beim Umgang mit Waffen.
Was dem Ami seine Knarre, ist dem Deutschen seine Karre...
30.000 Tote jährlich durch Schusswaffen müssen sein zur Verteidigung des Rechts auf Waffen falls der künftige König William mal seine ehemaligen Kolonien zurück haben wollen täte. Aber jeder GI der im Sarg heimkommt, da gibt´s Autokorsos und haste nicht gesehen...
Dass scharfe Munition überhaupt an einem Filmset sein kann zeigt schon die kranke Pervertierung in diesem Land. Es gibt keinerlei Grund scharfe Munition auch nur in der Nähe einer Film- oder Requisitenwaffe zu haben. Aber auch hier wird die amerikanische Waffenlobby wieder zig Ausreden haben warum das nötig ist.