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Interview
01.08.2020

Udo Lindenberg über Corona: "Solche Zeiten sind schon Härte 1"

Mit Maske unterm Kinn unterwegs: Udo Lindenberg auf dem roten Teppich Anfang Juli in Hamburg, als dort Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn mit der Show „Paradiso“ wieder eröffnet wurde.
Foto: Axel Heimken, dpa

Udo Lindenberg wollte nach seinem Kinofilm mit einer Tournee durchstarten. Jetzt hofft er auf 2021 und spricht darüber, was Corona für den Rock'n'Roll bedeutet.

Wie alle Künstler waren auch Sie dieses Jahr massiv von der Pandemie betroffen, mussten auch Ihre Konzerte absagen ...

Udo Lindenberg: Da gab’s viele Tränen, viel Stress, echte Verzweiflung. Wir hatten über die Monate alles vorbereitet. ’Ne Wahnsinnsshow, enorm aufwendig, Nerven, Liebe, Leidenschaft, tierisch teuer – und dann so’n Schocker. Das ist natürlich auch eine Frage, wie wir da finanziell durchkommen. Davon ist ja der ganze Tournee-Apparat bis hin zum einzelnen Techniker betroffen. Solche Zeiten sind schon Härte 1.

Sind Sie einverstanden damit, wie der Staat auf die Krise reagiert hat?

Lindenberg: Wir können schon froh sein, dass wir in Deutschland leben, wo der Virus relativ gut unter Kontrolle geblieben ist. Aber die Opernhäuser und Wagnerfreunde kriegen ihren ordentlichen staatlichen Support, und unser Rock ’n’ Roll fällt hinten runter. Wie viele Livemusik-Klubs werden schließen müssen? Wie viele freie Musiker, Techniker, Lightshowleute werden demnächst auf der Straße landen? Ich glaube, viele große Schockmeldungen kommen erst noch.

Dabei ging das Jahr gut für Sie los. Ihre Biografieverfilmung „Lindenberg! Mach dein Ding“ startete ziemlich erfolgreich im Kino.

Lindenberg: Wir gingen Richtung eine Million Zuschauer, aber dann kam plötzlich Corona mit ’ner Riesenaxt daher und beendete uns’ren fantastischen Kinotrip. Ein bisschen Autokino war noch, ansonsten großer Entzug.

Am 21. August erscheint immerhin die DVD. Welche Botschaft hat der Film für die krisengebeutelten Zuschauer zu bieten?

Lindenberg: Das wird einer der wenigen Lichtblicke in diesem ansonsten ja schon sehr weggetretenen Crazy-Jahr 2020. Die Botschaft ist: Geh deinen lindividuellen Weg. Zwar kennen wir das: Wenn du sagst, du bist jetzt hier nur noch für Sensationen zuständig, dann kommen alle Schwachmaten raus und sagen, du hast das Riesenrad ab. Aber das ist egal. Solange du die Freiheiten und Interessen anderer berücksichtigst, kannst du echt gnadenlos deinen Weg nach oben machen. Wenn du zu schüchtern bist, übe dich ’n bisschen im think-big-mäßigen Größenknall – aber bedenke: Größenknall ist nur vertretbar mit ’ner ordentlichen Ladung Charmanz, Selbstironie, Augenzwinkern und sich nicht zu wichtig nehmen.

Der Film deckt Ihre Erlebnisse bis 1973 ab. Die guten Resultate sollten ja eigentlich für eine Fortsetzung sprechen.

Lindenberg: Mal schauen. Spätestens wenn ein entsprechendes Volksbegehren nach Fortsetzung ausbricht, wird der zweite Teil gemacht. Ob’s dann später noch ’nen dritten gibt wie bei Coppolas „Der Pate“, steht in den Sternen. Jetzt läuft der Film erst mal als Dauerschleife in meinem Atlantic-Hotelkino.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie jetzt an den Film denken?

Lindenberg: Fangen wir an mit dem Geschenk der Götter, Schauspieler und Udo-Darsteller Jan Bülow! Wenn ich den sehe, weiß ich oft nicht, ist er das jetzt oder war ich das da grade? Zum Durchdrehen schön und hinreißend. Es ist auch berührend, wie der kleine Matz – mein damaliger Spitzname – gezeigt wird. Der hatte nie die große Chance, aber hat sie trotzdem irgendwann ergriffen. So landete er aus dem westfälischen Wacholdergebüsch im relativen Schnellverfahren auf der großen Showbühne in der Hamburger Laeiszhalle. Und die wunderbare Regisseurin Hermine Huntgeburth hat diese ganze magical Mystery-Zeitreise durch die Nachkriegszeit in den 50ern bis in die wilden 70er Jahre ganz großartig erzählt, diese ganze fremde Welt des Schweigens nach den Nazi-Verbrechen bis in die surrealen siebziger Drogenjahre. Und mittendrin stand dieser Udo Ratlos, der vage, aber bestimmt seinen Weg durch das Chaos suchte – und fand.

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Wie welchen kreativen Weg haben Sie denn jetzt im Corona-Chaos beschritten?

Lindenberg: Ich bin wieder mal meiner zweiten großen Leidenschaft, der Malerei, erlegen. Denn viele Sympathisanten haben außerdem sehnsüchtig auf neue Bilder gewartet. Da war ja auch schon das Sucht-Syndrom ausgebrochen. Ich brenne für die Bilder. Meine Bilder korrespondieren auch oft mit den Themen meiner Songs. Bei Ausstellungen zum Beispiel geben sie meinen Songs noch mehr Power. Es ist ähnlich wie Lieder schreiben, same story, nur noch mal ’ne andere Ausdrucksform.

Und nächstes Jahr geht es dann wieder auf Tour?

Lindenberg: Davon geh’n wir mal aus. Unser Motto: „Die Wiederauferstehung der Corona-Geschockten, die endlich wieder weiterrockten.“ Bis dahin gilt: Alle gesund bleiben und sich hemmungslos der Vorfreude auf 2021 hingeben. Und natürlich cool bleiben, Masken tragen und Abstand halten. Nur so können wir in 2021 mit unserer Panik Party Rock-’n’-Roll-Maschine wieder losrollen.

Es gibt noch ein anderes freudiges Ereignis im nächsten Jahr: Sie feiern Ihren 75. Geburtstag …

Lindenberg: Genau. Wir stehen ja für den Club der Hundertjährigen. The Show must go on. Und zwar noch seeehr lange.

Brauchen Sie dafür nicht vielleicht doch mal eine richtige Basis. Sie haben ja kein festes Heim.

Lindenberg: Einmal habe ich versucht, ein Haus zu kaufen. Wie hieß es früher: „Ein Mann soll in seinem Leben ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und ein Kind zeugen.“ Aber nach einem Monat war ich da wieder weg. Das ist nicht mein Ding. Ich lebe in Hotels. Da treffe ich eine Menge Leute, bin schnell mal wieder weiter. In einem Haus bist du schon eher festgelegt auf strikte Rituale. Vielleicht bin ich nach einer Stunde in einer anderen Stimmung, und dann möchte ich wieder weitergehen können.

Und was braucht die Gesellschaft, damit es nach Corona noch sehr lange weitergehen kann?

Lindenberg: Udopien und Visionen! Die Pandemie hat ja wie unterm Brennglas gezeigt, wo überall Schieflagen hängen. Eine andere Welt IST möglich. Das wissen Politökonomen, Zukunftsforscher, Klimaforscher und Soziologen schon lange. Und Udopien sind ja bekanntlich zum Vorverlegen da. Das heißt: Schluss mit der Wachstums-Exzess- und Wegwerfgesellschaft, die unsere Meere mit endlosem Plastikscheiß vollmüllt. Und in Sachen Tier- und Naturschutz müssen wir auch voll durchstarten. Außerdem: Fridays for Future darf wegen Corona nicht untergehen. Die Klimakatastrophe macht ja keine Pause. Also: Mehr Solidarität und Schluss mit dem ewigen Ego und der mörderischen Konkurrenz. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der alle zählen. Mit reichlich Rock ’n’ Roll, Toleranz, Power und Respekt.

Darum, wie die Veranstaltungsbranche mit der Krise umgeht, geht es auch in einer aktuellen Folge unseres Podcasts "Augsburg, meine Stadt" mit dem Augsburger Veranstaltungstechniker Klaus Mayer von Gruppe 20. Hier können Sie das Gespräch anhören.

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