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Uraufführung
24.01.2014

Der Teufel als Missionar

In München kam Wilfried Hillers neues Singspiel „Der Flaschengeist“ heraus. Er verarbeitet darin erneut seine schlimmen Augsburger Erfahrungen

München In Büchsen und Flaschen gehaltene Geister sind meist bösartig, selbst wenn sie zunächst Gutes zu bewirken scheinen. So versorgt „The Bottle Imp“ von Robert Louis Stevenson, die literarische Vorlage zu Wilfried Hillers neuem Singspiel auf ein Libretto von Felix Mitterer, seinen Besitzer erst einmal mit Luxus. Doch das schnelle Glück hat einen (teuflischen) Pferdefuß: Dem ist ein Platz in der Hölle sicher, der die Flasche nicht rechtzeitig weiterverhökern kann. Was einfach klingt, entpuppt sich als schwieriges Unterfangen; es gibt da mehrere Haken...

„Der Flaschengeist“ von Wilfried Hiller (*1941 in Weißenhorn) handelt also von plötzlichem Reichtum und teuflischer Niedertracht – aber auch von reiner Liebe. Es ist ein Singspiel aus Ozeanien, das Melodram, Dialoge, Pantomime und Zaubertricks einbezieht.

Der Teufel in Hillers Singspiel: ein wahrer Fluch von Ozeanien, eine Art Jack Sparrow mit Eisen in der Visage und Tattoos auf den Armen. Der spielfreudige Counter Roland Schneider verkörpert ihn – unterstützt von einem Sopran und einem Mezzo aus dem Graben. In einer Art teuflischer Dreifaltigkeit singt er mehrstimmig. Sein Rippenhemd und der unübersehbare Pferdefuß verweisen auch auf seine Profession als Tod. Wenn er sich einen Kardinalshut aufsetzt, eine Soutane überzieht und eine schwere silberne Kette mit Kreuz anlegt, wird er zu einem „Missionar“, der die Massen gegen das Liebespaar Keawe (Paul Schweinester als geplagter Flaschenbesitzer) und Kokua (Katharina Ruckgaber als Ratgeberin) aufhetzt. Beeindruckend auch der Bassbariton Holger Ohlmann als Mokula und Bootsmann.

Übrigens gilt abermals: Der Teufel im Gewand des Geistlichen ist ein ganz persönliches Schlüsselmotiv des Komponisten, ein wiederkehrendes, gespenstisches Bild aus seinen Augsburger Internatszeiten, das jahrzehntelang verborgen in seinen Arbeiten gärte, aber quasi zeitgleich mit der Singspiel-Entstehung – und wie ein „Flaschengeist“ – herausdrängte.

Hiller, selbst ausgebildeter Schlagzeuger, bereichert den Orchesterklang mit vielen neuen Farben, die zumeist von den vier Percussionisten ausgeführt werden, die auf der Bühne des Münchner Carl-Orff-Saals sitzen, da der Graben nur für 25 Musiker ausreicht. Oceandrums geben das Rauschen des Meeres wieder, die Steine, mit denen das Liebespaar um ein Haar hingerichtet worden wäre, werden zu Herzschlägen im Liebeslied der Kokua. Mit der Nagelgeige, diesem „Teufels-Instrument“, werden klirrende Töne erzeugt, während die Viola d’amore die Liebe tönen lässt.

All diese Klangwelten werden durch englische Volkslieder bereichert, musikalische Hinweise auf die ehemaligen Kolonialherren: Greensleaves, What shall we do with the drunken sailor, Over the hills and far away. Hillers Musik zeigt sich stark assoziativ. Hintersinnig, humorvoll und besonders schön geriet ihm das Doppelduett im Finale.

Der Chor und das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz zeigten sich unter der umsichtig-klaren Leitung von Michael Brandstätter in der Ausweichspielstätte des Carl-Orff-Saales im Gasteig engagiert. Die Regisseurin Nicole Claudia Weber, dazu Judith Leikauf und Karl Fehringer (Bühne/Kostüme) haben ein zauberhaftes Märchen für Kinder, eine hintersinnige Parabel für Erwachsene auf die Bühne gebracht. Begeistertes Premierenpublikum.

Nächste Vorstellungen 27., 28., 29. Januar, 3., 4., 6., 23. Februar

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