"Urbi et orbi": Bedeutung und Herkunft des Papst-Segens
"Urbi et Orbi", diesen Segen spricht der Papst traditionell an Ostern. Was bedeutet das? Und woher kommt der Ritus?
Der Segen "Urbi et Orbi", vom Papst traditionell an Ostern gesprochen, gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Was bedeutet er? Und woher kommt der Brauch?
Was heißt Urbi et orbi?
Die Zeremonie, bei der der Papst auf dem Petersplatz in Rom den apostolischen Segen "Urbi et orbi" spricht, ist einer der bekanntesten der Kirche. Die Grußbotschaft an Ostern wird in mehr als 60 Sprachen gesprochen. Inzwischen ist der Segen auch im TV zum Quotenrenner geworden. Tausende strömen alljährlich auf den Petersplatz, Millionen verfolgen das Geschehen weltweit über Radio, Fernsehen oder Internet.
Die Formel "Urbi et orbi" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt "der Stadt und dem Erdkreis". Sie geht auf die alten Römer zurück: Das antike Reichsbewusstsein setzte die Stadt Rom (urbs) nämlich mit dem Erdkreis (orbis) gleich. Im apostolischen Segen steht die Formel dafür, dass sich der Papst als Bischof von rom und zugleich als Oberhaupt der katholischen Kirche auf der ganzen Welt sieht.
Urbi et orbi wird in 60 Sprachen gesprochen
Die Kirche fügte die Formel "Urbi et orbi" erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein. Heute wird der Segen zu feierlichen Anlässen am ersten Weihnachtstag, am Ostersonntag oder nach einer Papstwahl erteilt. Er muss vom Papst als Bischof von Rom und als Oberhaupt der Weltkirche gespendet werden. Mit päpstlicher Erlaubnis können allerdings auch Kardinäle, Bischöfe oder Priester den Segen erteilen.
Ostern: Diese Bedeutung hat Urbi et orbi für die Christen
Mit dem Segen ist für Christen einen Sündenablass verbunden. Früher musste man für diesen Ablass direkt vor Ort sein. Inzwischen ist er für die Kirche auch gültig, wenn man den Segen über Radio, Fernsehen oder Internet mitverfolgt und damit empfangen hat.
Am Ostersonntag begehen Christen auf der ganzen Welt den höchsten Feiertag im Kirchenjahr. Der Ostersonntag, der das Ende der Fastenzeit und den Beginn der Osterzeit markiert, wird in vielen Gemeinden schon in aller Frühe mit den Feierlichkeiten zur Osternacht eingeleitet.
Noch vor Einbruch der Dunkelheit beginnen die Gemeinden den Ostersonntag mit dem traditionellen Osterfeuer und tragen das mit Weihwasser gesegnete Licht in die meist vollkommen dunklen Kirchen. Von dort aus verteilen die Ministranten das Licht an die Gläubigen, bis die Kirche durch die Kerzen erhellt wird.
Christen feiern am Ostersonntag die Auferstehung von Jesus Christus "am Dritten Tage", nachdem er am Karfreitag am Kreuz starb. Das Neue Testament beschreibt, wie Maria von Magdala das Grab Jesus Christus besucht und den Stein vor seinem Grab weggeschoben vorfindet. Ein Engel erscheint und berichtet von der Auferstehung Christi. Die Wiederauferstehung gilt hierbei als Zeichen der Hoffnung. (AZ)
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