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Neuer Tagesroman
22.03.2018

Vom Knastbruder Willi Kufalt

Der Schriftsteller Hans Fallada (1893–1947).
Foto: dpa

„Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“ von Hans Fallada

Wer konnte mit der kleinen Frau, mit dem kleinen Mann, mit dem Kind auf der Straße besser mitfühlen als Hans Fallada? Wer konnte mehr Sympathie für solche Figuren wie Johannes Pinneberg, sein „Lämmchen“ Emma und den kleinen Murkel aufbringen („Kleiner Mann – was nun?“) als dieser 1893 in Greifswald geborene, 1947 in Berlin gestorbene Schriftsteller? Und wer hätte besser als der tragisch umwölkte Hans Fallada die Situation jenes Willi Kufalt nachempfinden können, um den sich alles dreht in unserem morgen beginnenden neuen Tagesroman?

Willi Kufalt ist das, was man einen Knastbruder nennt. Er sitzt ein und wird wieder einsitzen. Er kommt aus dem Schlamassel, aus seinen Verhältnissen, aus seiner Schicht einfach nicht heraus. Bis er wieder einsitzt, bis er wieder „zu Hause“ ist. Darum geht’s in „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“, diesem tragikomischen Roman Falladas.

Auch Hans Fallada, ein Suchtmensch seit der Jugendzeit, war immer wieder „weggeschlossen“. Teils in Kliniken, teils in Privatsanatorien, teils in Entzugsanstalten, teils in Gefängnissen – unter anderem wegen Unterschlagung und Betrug zur Finanzierung seiner Alkohol- und Morphinsucht. Aus all seinem Erleben konnte er ein Buch formen – so auch den „Blechnapf“-Roman, den die Nazis gelten ließen, weil er den Umgang mit Strafgefangenen in der von ihnen gehassten Weimarer Republik beschrieb. Hier war Falladas Sozialkritik genehm, später, ab 1935 erst einmal nicht mehr – bis er 1937 das von Propagandaminister Joseph Goebbels gepriesene „Wolf unter Wölfen“ veröffentlichte.

In der Endphase des Zweiten Weltkriegs verfasste Fallada in wenigen Wochen seinen Roman „Der Trinker“ – und nach der deutschen Kapitulation, als er auch wieder morphinabhängig wurde, sein berühmtes Buch „Jeder stirbt für sich allein“ über den Widerstand und die Denunziation im NS-Staat. Es entstand in der Nervenabteilung der Berliner Charité.

Lassen wir Hans Fallada, diesen tragischen, straffälligen und doch liebenswerten Schriftsteller selbst zu Wort kommen zur Vorstellung seines Romans „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“ (1934): „Nicht aus Freude am Abenteuerlichen, nicht als echte Milieuschilderung wirklicher ,Unterwelt‘ wird der Roman geschrieben, sondern um zu zeigen, wie der heutige Strafvollzug und die heutige Gesellschaft den einmal Gestrauchelten zu immer neuen Verbrechen zwingt. Die Strafe macht ihn untüchtig zum tätigen Leben des Bürgers; die Gesellschaft will ihn nicht in diesem tätigen Leben. Der kleine Lump Kufalt strampelt sich ab, noch in seinen schlimmsten Viechereien schimmert eine Goldader Menschentum… aber doch, aber doch, unentrinnbar, gegen seinen Willen, ohne seinen Willen, wird er das, was die Umwelt will, dass er es wird: ein bisschen Kot, eine Mikrobe, bösartig, die man vernichten muß.“

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