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Erinnerung
18.01.2018

Weißes Mädchen singt den Blues: Das kurze wilde Leben der Janis Joplin

Nach außen exzessiv, im Innern unsicher und verletztlich: Janis Joplin. 
Foto: Imago

Unvergessen, wie die Sängerin Ende der 1960er Jahre mit explosiven Auftritten die Rockmusik aufmischte. Ihr Ende war tragisch

Es war ein trauriges neues Phänomen für die damals noch junge Rockmusik. Innerhalb von genau zwei Jahren, zwischen Juli 1969 und Juli 1971, starben vier ihrer größten Talente – alle erst 27 Jahre alt. Weil sie einen exzessiven bis selbstzerstörerischen Lebensstil pflegten, war bald vom „Club 27“ der Promi-Opfer von „Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll“ die Rede. Janis Joplin war neben Brian Jones von den Rolling Stones, Gitarrist Jimi Hendrix und Doors-Frontmann Jim Morrison die einzige Frau in dem makabren Quartett. Aber nicht nur deshalb ging die heute vor 75 Jahren, am 19. Januar 1943, in Port Arthur im US-Bundesstaat Texas geborene weiße Blues- und Rocksängerin in die Musikgeschichte ein. Joplin wurde zur Ikone der Hippiekultur und mit ihrem auf und neben der Bühne ausgestellten Selbstbewusstsein zu einer frühen feministischen Leitfigur.

Janis Joplin war der erste weibliche Rockstar, der spätere Stars wie Melissa Etheridge, Alanis Morissette oder auch Pink inspirierte. Mit ihrer ungemein wandlungsfähigen Stimme erweiterte sie Mitte der 1960er Jahre das Gesangsrepertoire des Rock. In einer von Männern dominierten Musikszene gab sie in ihren Bands den Ton an, kehrte in ihren meist autobiografischen Songs vor allem bei ekstatischen Live-Auftritten ihr Innerstes nach außen. Sie kreischte und krächzte heiser, seufzte und stöhnte, konnte aber auch sanft gurren. Dass Janis Joplin mit verschiedenen Stimmen gleichzeitig singen konnte, genau das, glaubte der Rock’n’ Roll-Pionier Little Richard, sei „ein Zeichen, dass sie vom Heiligen Geist besessen war, den sie mit sich aus dem Süden gebracht hatte“.

„Me And Bobby McGee“ wurde ein Riesenhit

Wie bei Brian Jones, Jimi Hendrix oder Jim Morrison hat man sich immer wieder gefragt: Was wäre aus ihr geworden, hätte sie mehr als nur die paar wilden Jahre gehabt? Die Filmemacherin Amy Berg, Autorin der Dokumentation „Janis: Little Girl Blue“, hat für die Zeit nach 1970 eine Theorie: „Sie hatte endlich eine Balance zwischen Kreativität und persönlichem Leben gefunden“ – weil sie 1970 ihre besten Songs aufgenommen und sich in einer stabilen Beziehung befunden habe. Das Album „Pearl“ – inklusive dem von Kris Kristofferson für Joplin geschriebenen Welthit „Me And Bobby McGee“ – erschien im Februar 1971, wenige Monate nach ihrem Tod. Es führte wochenlang die US-Charts an und gilt als eine der besten Platten der Rockmusik.

Doch auch ihre wuchtigen Live-Auftritte, ihr öffentliches Gefluche, ihr riskantes Spiel mit Alkohol und harten Drogen, ihre sexuelle Hemmungslosigkeit können nicht verdecken, dass Janis Joplin ein zutiefst unsicherer, äußerst verletzlicher Mensch war. In der Kindheit und Jugend erlebte das in eine typische texanische Mittelschichtfamilie geborene, lange Zeit pickelige und pummelige Mädchen dauerhaft prägende Schmähungen. Janis zog sich zurück, las viel, dichtete, malte. Irgendwann entdeckte sie die Musik für sich. Blues- und Soulsänger wie ihr lebenslanges Vorbild Bessie Smith, aber auch Etta James, Aretha Franklin und Otis Redding beeinflussten ihren Stil. Mit 18 ging Janis nach Kalifornien, um in der aufblühenden Gegenkultur Sängerin zu werden. 1966 wurde sie für die Band Big Brother And The Holding Company als Frontfrau angeheuert – und schlug voll ein, mit einem elektrisierenden Auftritt beim Monterey Pop Festival 1967, einem starken Debütalbum und dem noch besseren Nachfolger „Cheap Thrills“.

Ihr Motto war: „Schließ keine Kompromisse“

Später erinnerte sie sich an diese Zeit des Aufbruchs voller Begeisterung: „Urplötzlich stellte mich jemand vor diese Rock ’n’ Roll-Band. Und ich entschied, dass es das für mich war. Ich wollte nie etwas anderes machen.“ Der Rest ihrer Karriere verlief wie bei so vielen früh verglühten Rockhelden. Bandprojekte scheiterten, Liebesbeziehungen endeten im Chaos, die Sucht forderte Tribut. Ihre Plattenfirma verhinderte zunächst, dass eine Filmaufnahme aus Woodstock in einer Dokumentation gezeigt wurde, da sie alkoholisiert wirkte und ihr die Stimme mehrfach versagte. Doch Joplins trotziges Lebensmotto lautete: „Schließ keine Kompromisse – du bist alles, was du hast.“ Und sie ahnte wohl, was das bedeuten konnte: „Lieber zehn überglückliche, ausgelassene Jahre als schließlich 70 zu werden, um in irgendeinem verdammten Sessel dem Fernseher zuzuschauen.“

Für einen einzigen Auftritt kam die Sängerin nach Deutschland. Im April 1969 röhrte sie in der Frankfurter Jahrhunderthalle ihren Hit „Piece of My Heart“ und lockte die Fans zum Tanzen auf die Bühne: „Warum sitzt ihr, kommt rauf!“

Knapp eineinhalb Jahre später, im Herbst 1970, nahm sie in Hollywood mit „Pearl“ ihre vierte LP auf, darauf auch den A-cappella-Titel „Mercedes Benz“ mit dem kleinen, diabolischen Lachen am Ende. Am 1. Oktober 1970 unterzeichnete Joplin ihr Testament. Darin verfügte sie unter anderem, dass ihre Freunde zu ihrem Gedenken 2500 Dollar vertrinken sollten. Zufall oder nicht: Drei Tage später starb sie in dem Hotel, in dem sie logierte, an einer Überdosis Heroin.

Die Sängerin wurde eingeäschert, ihre Asche über dem Pazifik, nahe ihres letzten Wohnorts, verstreut. Während die Grabstätten ihrer früh verstorbenen Rock-Kollegen zu Pilgerstätten werden, ist es bei Janis Joplin die Suite 105 des heutigen Highland Gardens Hotel in Hollywood. Der Raum ist seit ihrem Tod kaum verändert worden. 

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