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Literatur
27.07.2018

Wie Harry Potter zum Klassiker wurde

Vom Waisenkind zum Superstar: Vor 20 Jahren erschien der erste Harry-Potter-Roman. 2001 folgte der erste Film mit Daniel Radcliffe als Harry.
Foto: Warner, dpa

Vor 20 Jahren erschien der erste Band der Serie von J.K. Rowling auf Deutsch. Die Bücher wurden zum kulturellen Phänomen, das weltweit Bedeutung hat.

Als hätte sie es von Anfang an gewusst! „Er wird berühmt werden – eine Legende –, es würde mich nicht wundern, wenn der heutige Tag in Zukunft Harry-Potter-Tag heißt. Ganze Bücher wird man über Harry schreiben – jedes Kind in unserer Welt wird seinen Namen kennen.“ Wirklich prophetisch, die Worte, die Joanne K. Rowling im ersten der „Harry Potter“-Bände Professor McGonagall, Lehrerin an der Zauberschule Hogwarts, in den Mund legt. Denn tatsächlich: Die sieben Bände um Harry Potter, jenes Waisenkind, das mit elf Jahren von seinen Zauberkräften erfährt und dann den Kampf gegen Voldemort, die Personifizierung des Bösen, aufnimmt, haben sich zum Klassiker entwickelt – auch wenn es noch keinen offiziellen „Potter-Day“ gibt. Doch was machte „Hary Potter“ zum „herausragenden literarischen Ereignis“, wie es bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing kürzlich hieß?

Auf den Tag 20 Jahre ist es her, dass Band 1, „Harry Potter und der Stein der Weisen“, auf Deutsch erschienen ist, ein Jahr zuvor war das Buch in Großbritannien herausgekommen. Welcher Kult sich um die Serie entspannen sollte, war damals aber noch nicht abzusehen. Die nächsten beiden Bände verkauften sich besser. Erst mit dem vierten Band setzte jener Hype ein, der die Fortsetzung der Geschichte bis zum letzten Band im Jahr 2007 begleiten sollte: geheime Verlagsauslieferungen, damit keinerlei Vorabinformationen an die Öffentlichkeit dringen konnten; Leser, die in Harry-Potter-Montur vor den Buchläden kampierten, um sich pünktlich um Mitternacht ein Exemplar des neuesten Bandes zu sichern; Spekulationen über den Fortgang der Geschichte in Internetforen; Fanfiction, also eigene Erzählungen der Leser; Verfilmungen, die auch Nicht-Leser in das Potter-Universum führten, und nicht zuletzt eine breite Diskussion in den Feuilletons, wie sie einem Werk der Kinder- und Jugendliteratur selten zu teil wird.

Gesprächsstoff zwischen den Generationen

„Harry Potter“ motivierte wie kein anderes Buch Millionen von Kindern und Jugendlichen, darunter auch viele in dieser Hinsicht als problematisch angesehene Jungen, zum Lesen. Außerdem sorgten die Bücher für Gesprächsstoff zwischen den Generationen, denn auch Eltern und Großeltern griffen zu den sieben Bänden und ließen sich von den Geschichten um Harry, Ron und Hermine in den Bann ziehen. Und das weltweit und über das Medium Buch hinaus in Filmen, Spielen, Hörbüchern und im Internet.

Ursprünglich als Kinderbuch herausgebracht, avancierte es schnell zum sogenannten All-Age-Titel. Selbst Michael Endes Klassiker „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ oder Lewis Carolls „Alice im Wunderland“ blieben in ihrer generationenübergreifenden Wirkung dahinter zurück. Die Harry-Potter-Bücher haben sich im Laufe ihres zehnjährigen Erscheinens zum allgemeinen, globalen, Kulturgut entwickelt. Übersetzungen in 80 Sprachen, 500 Millionen weltweit verkaufte Exemplare – das sind die Zahlen, die davon zeugen.

Leserbegeisterung und Marketingmaschinerie

Selbst nach Erscheinen des letzten Bandes „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ hält dies an: Immer noch gibt es Sidekicks aus der Werkstatt J.K. Rowlings wie Buch und Film über „ Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, die sich auf die Hogwarts-Schulbücher beziehen, oder das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“, in dem es um die nächste Generation der Potter-Figuren geht.

Ein besonderes Zusammenwirken von Leserbegeisterung und Marketingmaschinerie, die sich gegenseitig zu diesen Rekorden hochschraubten, ist das eine, das den Rowling-Büchern ein eigenes Kapitel in der Literaturgeschichte sichern wird. Ein anderes ist die „kluge Dramaturgie“ der sieben Bände, wie es die Literaturwissenschaftlerin Prof. Ute Dettmar formuliert. Für die Leiterin des Instituts für Jugendbuchforschung an der Goethe-Universität Frankfurt ist „Harry Potter“ ein „Meilenstein“ in der Kinder- und Jugendliteratur: aufgrund seiner breiten Resonanz ebenso wie seiner literarischen Qualität. „Rowling hat Bekanntes auf kluge Art verknüpft, mit innovativen Elementen verbunden und damit ein spektakuläres und einfallsreiches Erzähluniversum geschaffen“, fasst Dettmar den ästhetischen Wert der Buch-Serie zusammen.

Komplexität in Figuren und Handlungen

Denn mit „Harry Potter“ greift Rowling zunächst einmal auf bekannte Genres der Kinder- und Jugendliteratur zurück: den Internatsroman, die Coming-of-Age-Handlung, die Fantasy-Geschichte. Dazu verwendet sie herkömmliche Motive wie das Waisenkind, die klassische Erlöserfigur, die Quest (also die Heldenreise) und den Kampf gegen das Böse, greift sie auf Mythen und Sagen zurück. Wie Rowling allerdings Spannung aufbaut – und das über sieben Bände hinweg –, wie sie Grautöne in den Gegensatz von Gut und Böse mischt, wie sie den Leser immer wieder überrascht durch Handlungsfinten und Figurencharakterisierungen gibt den Potter-Büchern ihre Besonderheit. „Durch die Komplexität in Figuren und Handlung gewinnen die Bücher an Tiefe“, stellt Ute Dettmar fest.

Bedeutsam ist für die Literaturwissenschaftlerin vor allem aber eines: „J.K. Rowling hat das serielle Erzählen verändert.“ Jugendbuchreihen wie die von Enid Blyton etwa bestünden aus einzelnen Episoden. Rowling hingegen entwickle ein immer weiterwachsendes Universum. „Es ist eine Gesamtdramaturgie, die zwar auch mit jedem Band eine abgeschlossene Episode enthält, aber dabei Fäden legt, die die ganze Serie tragen. Ein Strang schließt, ein anderer wird weitergesponnen, auf diese Weise werden Herausforderungen und Konflikte größer, Personen vielschichtiger, die Handlung dichter“, erklärt die Frankfurter Jugendbuchforscherin. So entwickle sich das ursprüngliche Kinder-Abenteuerbuch schließlich auch zum düsteren, existenzielle Fragen diskutierenden All-Age-Roman.

Beim Wiederlesen Neues entdecken

Und so erklärt sich auch die große Identifikation der jungen Leser der ersten Generation, die mit der Harry-Potter-Lektüre aufgewachsen sind: Die Entwicklung des Helden vom Kind zum Erwachsenen wurde zum Spiegel ihres eigenen Erwachsenwerdens. Für bezeichnend hält Ute Dettmar in diesem Zusammenhang auch etwas anderes, das die Qualität der Potter-Bücher unterstreicht: „Beim Wiederlesen, was ja für diese Altersgruppe typisch ist, geht es nicht nur darum, dasselbe zu lesen, sondern Neues zu entdecken, Anspielungen und Vorausdeutungen zu decodieren. Damit zeichnen sich die Harry-Potter-Bücher durch eine Komplexität aus, die man üblicherweise der Hochliteratur zuspricht“, ordnet Dettmar ein.

Aber ob nun Hochliteratur oder einfach nur ein ungemein faszinierendes literarisches Werk, das vielen jungen Lesern die Welt der Bücher öffnete: Die „Harry Potter“-Serie wird noch auf unabsehbare Zeit auf der ganzen Welt ein kulturelles Phänomen bleiben und als Referenz dienen. So wie es etwa die in den USA gegen die Waffengesetze demonstrierenden Schüler taten, als sie auf ihren Protestschildern Harry Potter zitierten. Auf jeden Fal aber wird die Nennung des Namens Harry Potter in den nächsten Jahrzehnten bei vielen Erwachsenen die Erinnerung an ein Leseerlebnis wachrufen, das ihre Kindheit und Jugend geprägt hat.

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