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Museumstag
11.05.2018

Wie sinnvoll ist kostenfreier Eintritt in Museen?

So sah das im Potsdamer Museum Barberini aus, als es dort im vergangenen Jahr vorübergehend freien Eintritt gab.
Foto: Bernd Settnik, dpa (Symbolbild)

Was haben die Tate Modern und das Folkwang Museum gemeinsam? Beide verlangen keinen Eintritt. Ist der kostenfreie Museumsbesuch der Weg zur Kultur für alle?

Wer die Pinakothek der Moderne besucht, genießt Paul Klee oder Pablo Picasso unter Seinesgleichen: Akademiker, wohlhabend, städtisch. Das Institut für Museumsforschung bestätigt: Nur rund drei bis vier Prozent der Besucher haben Hauptschulabschluss. Wo befinden sich die unsichtbaren Barrieren? Ist der Museumsbesuch eine Frage des Geldes?

Zehn Euro regulär kostet ein Besuch der Pinakothek der Moderne. Neun Euro beträgt der Eintritt im Maximilianmuseum in Augsburg. Und das Victoria and Albert Museum in London: kostenlos. Seit mittlerweile 17 Jahren zahlen die Briten keinen Eintritt in staatliche Museen. Der Effekt: Binnen eines Jahres stiegen die Besucherzahlen – im Victoria und Albert Museum gar um 167 Prozent.

Das Landesmuseum Württemberg legt noch paar Prozentpunkte drauf: Seit Januar dieses Jahres verlangt das Haus keinen Eintritt für die Schausammlung. Das Ergebnis aus den ersten drei Monaten: 500 Prozent mehr Besucher. Beispielsweise besichtigten im Januar 2017 noch knapp 1500 Menschen das Alte Schloss, ein Jahr später waren es fast 7000.

Die Fördergesellschaft des Museums ermöglichte das Experiment. Sie stellte dem Landesmuseum 160.000 Euro zur Verfügung. Ein Ausgleich für die wegfallenden Einnahmen von 3,50 Euro pro Besucher. Ein Jahr lang verlangt das Haus keinen Eintritt für seine Dauerausstellung. Es ist „ein Zeichen an die Politik“, sagt Markus Wener, Leiter der Abteilung Drittmittel. „Wir wollen eine Kultur für alle.“

Durch den kostenlosen Eintritt verändert sich das Publikum

Nicht nur die Zahl der Besucher ist gestiegen – auch das Publikum hat sich verändert. „Viele scheinen zum ersten Mal in ein Museum zu gehen“, sagt Wener. Es liegt Freude in seiner Stimme. Woran er die Neulinge erkennt? „Viele sind sich unsicher: Was darf ich, was darf ich nicht?“ Darf ich im Museum meine Brotzeit auspacken? Darf ich mit dem Handy telefonieren? Und wo soll ich Jacke und Regenschirm verstauen?

Kultur greifbar machen, ist das Ziel. Nun nehmen das einige Besucher des Landesmuseums wortwörtlich. Das Aufsichtpersonal muss noch aufmerksamer sein. Wener zeigt sich zuversichtlich: „Die Kollegen mögen es, wenn der Bär steppt.“

Wenn freier Museumseintritt in Deutschland diskutiert wird, fällt schnell das Wort Folkwang. In dem renommierten Museum in Essen können Besucher Werke wie von Auguste Rodins „Faun und Nymphe“ oder Vincent van Goghs „Armand Roulin“ betrachten.

Seit Juni 2015 verlangt das Haus keinen Eintritt. Ebenfalls dank einer großzügigen Spende durch eine Stiftung; in diesem Fall der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Besucherzahlen verdoppelten, das Publikum verjüngte – und das Verhalten der Besucher wandelte sich. Die Menschen bleiben kürzer, schauen sich zum Teil nur ein bestimmtes Ausstellungsstück an. Dafür kommen sie öfter: In der Mittagspause, auf dem Heimweg aus der Arbeit, um Zeit zwischen zwei Terminen zu überbrücken. Das Museum entwickelte sich zu einem öffentlichen Raum. Ein Ort des Zusammenkommens, der Entspannung – kein Ort, der absolute Konzentration auf die Kunstwerke einfordert. Kein Ort der sozialen Abgrenzung. Wie eine Besucherbefragung im vergangenen Jahr bestätigte: Immer mehr Nicht-Akademiker besuchen Folkwang.

Wird es so weitergehen? Ab Juli wird Peter Gorschlüter, aktuell Chef am MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, Folkwang leiten. Er übernimmt die Stelle von Tobia Bezzola, der vorzeitig seinen Posten abgibt. Das Haus solle ein „Museum für alle sein“, betont Gorschlüter. Das weckt Hoffnungen, dass der Eintritt zu den ständigen Sammlungen kostenfrei bleibt. Denn vorerst gilt die Regelung nur für fünf Jahre. Ab 2020 müssten Besucher der Dauerausstellung wieder zahlen – wenn nicht Stiftung oder Politik einspringen.

Könnte es auch kostenlosen Eintritt in Augsburger Museum geben?

Wie schaut es in Augsburg aus? Ist ein kostenfreier Zugang zu den städtischen Museen umsetzbar? „Grundsätzlich begrüßen wir die Idee“, sagt Christof Trepesch, Leiter der Kunstsammlungen und Museen in Augsburg. Dennoch: „Es muss gewährleistet sein, dass die fehlenden Einnahmen durch den Eintritt ausgeglichen werden.“ Anders als beim Landesmuseum Württemberg oder im Museum Folkwang würden in Augsburg keine großen Stiftungen hinter den Museen stehen. Die Finanzierung läge in den Händen der Politik.

Astrid Pellengahr, Leiterin der Landesstelle für die nicht-staatlichen Museen in Bayern, bemängelt, dass die Debatte in die falsche Richtung läuft. „Die Museen müssen nicht immer Hopp oder Top machen.“ Also entweder Eintritt für alles oder gar keinen Eintritt verlangen. Ihre Idee für eine Kultur für alle: „Man könnte Dauerausstellungen als kostenfreie Basisversorgung verstehen“, sagt Pellengahr. Die Sonderausstellungen wären das zu zahlende „Zuckerl“.

Bis dahin bleibt den Augsburgern zumindest eine Möglichkeit zum Sparen: jeden ersten Sonntag im Monat. Da ist der Eintritt zu den städtischen Museen kostenlos.

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