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Buchkritik
05.07.2022

Ein Roman-Decamerone fürs Corona-Zeitalter

Gary Shteyngart auf den Spuren Boccacios.
Foto: Brigitte Lacombe

Der oft zu Recht gefeierte Gary Shteyngart hat ein zeitgenössisches Pandemie-Pendant zu Boccaccios Pest-Klassiker geschrieben. Aber wird das nicht allzu bitter?

Corona-Romane hat es inzwischen einige gegeben, allein von deutscher Prominenz Thea Dorns „Trost“ und John von Düffels „Die Wütenden und die Schuldigen“, Juli Zehs „Über Menschen“ und Joachim Lottmanns „Sterben war gestern“ … Aber keinen solchen!

Und als die Erfahrung der Pandemie noch frisch war, griff die Suche nach Geschehen und Gesellschaft in einer solchen Lage bespiegelnder Literatur in die Vergangenheit, landete bei Camus’ „Die Pest“ – oder gleich bei Boccacios „Decamerone“ aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, in dem sich ein kleiner Adligenkreis vor dem Schwarzen Tod in ein Landhaus zurückzieht. Da lag die Idee einer Wiederbelebung dieses Szenarios durchaus nahe. Aber nicht so!

Ist das Tragikomische hier wirklich die richtige Wahl?

„Landpartie“ heißt das Werk von Gary Shteyngart, in dem beides zusammenkommt, Corona und „Decamerone“. Was herauskommt, ist höchstens für jene erwartbar, die auch schon anderes von diesem zu Recht gefeierten New Yorker Autor gelesen haben, etwa „Super Sad True Love Story“ oder „Willkommen in Lake Success“: eine Groteske mit Sex und Liebe, Politik und Identität, Rausch und Wahrheit, voller Skurrilität, aber auch moderner Lebenstragik. Ob das Tragikomische, das sonst ja am Rande eines individuellen Abgrunds erwächst, hier angesichts tausender Covid-Toter nebenan in der City nicht zu bitter ist?

Er schrib den Ur-Decamerone: Boccaccio.
Foto: AdobeStock

Der an diesem Dienstag 50 gewordene Shteyngart versammelt acht Personen, Gastgeber ist das (wie der Autor selbst) russischstämmige Ehepaar Sasha und Masha samt ihrer achtjährigen Adoptivtochter. Die ist fanatischer Fan der Popband BTS und darum begeistert, dass zwei der Langzeitgäste nun wie deren Mitglieder Südkoreaner sind. Diese Buntheit komplettiert ein Inder, für Wirbel sorgen zudem eine jüngere Ex-Studentin Sashas und ein bekannter Schauspieler, von dem die Verfilmung eines seiner Drehbücher abhängt. Und während Masha für die Abstände sorgen will, dreht sich schon ein Affärenkarussell, führen die alten Verstrickungen zu Verwirrungen aus Lügen … – beginnt Shteyngart also sein wie immer so kluges wie gewitztes Spiel.

Am Horizont ist nicht nur Covid, das dann auch in die Bungalow-Siedlung eindringt, sondern auch: der Tod von George Floyd durch Polizeigewalt samt Ausschreitungen; der ländliche Trumpismus; die Political-Correctness-Hüter in den „sozialen Netzwerken“. Zum Beispiel. Tatsächlich hält Shteyngart all das zusammen, zeichnet Gespräche und Charaktere so, dass es geradezu nach Verfilmung schreit – und ihm auch Salman Rushdie höchstes Lob zollte. Bloß verliert dieser wilde Ritt Wesentliches aus dem Blick: die zeitweise Herrschaft der Stille, der Wort- und Fassungslosigkeit – die Langeweile. Diese Landpartie wird durch die Erzähllust des Autors zu sehr Event, als dass sie beanspruchen könnte, wahrhaftig zu sein. Weil es die eingewobenen Dramen der Welt aber sind, ergibt das tatsächlich ein eher bitteres Spiel.

Lesen Sie dazu auch

Gary Shteyngart: Landpartie. Übs. Nikolaus Stingl, Penguin, 480 S., 25 €.

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