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Der Kunstpalast Düsseldorf hat einen „Grumpy Guide“: Und dem Publikum gefällt es

Glosse

Wenn das Publikum sich im Museum beschimpfen lässt

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    Der Künstler Carl Brandi führt als die Kunstfigur Joseph Langelinck durch die Sammlung des Kunstpalastes Düsseldorf. Als "Grumpy Guide" beschimpft er die Museumsbesucher und regt sich über die schlechte Qualität der Kunst auf.
    Der Künstler Carl Brandi führt als die Kunstfigur Joseph Langelinck durch die Sammlung des Kunstpalastes Düsseldorf. Als "Grumpy Guide" beschimpft er die Museumsbesucher und regt sich über die schlechte Qualität der Kunst auf. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Professionelle Höflichkeit, Zahnpastalächeln und ein unerschöpfliches Verständnis: Irgendwie so stellt man sich gemeinhin den Inbegriff von gutem Service vor. Aber irgendwann hat man das dann auch Leid, weil der Mensch hinter dem freundlichen Gesicht gar nicht zum Vorschein kommt. Im Düsseldorfer Kunstpalast schlägt der „Grumpy Guide“ Carl Brandi alias Joseph Langelinck einen gänzlich anderen Weg ein. Er beschimpft seine Teilnehmer nach Herzenslust und kommt damit richtig gut an. Bei ihm kann jeder und jede zur Zielscheibe seines Spotts werden.

    Der „Grumpy Guide“ testet das Wissen seiner Zuhörer

    Und ist ja schon großartig, dass endlich mal einer sagt, wie wenig Ahnung die Leute eigentlich haben. Der 33-jährige Performance-Künstler Brandi macht es. Und testet seine Besucher mit dieser Frau, die sich eine Schlange an die Brust hält. Wer das wohl sein könnte? Keine Antwort. „Sind Sie wirklich so uninformiert?“ – Kleopatra, die sich mit dem Biss einer Schlange das Leben genommen haben soll. Was also antworten auf Brandis Frage: „Haben Sie das Gehirn eines Hamsters?“

    Die Idee stammt aus der australischen Gastroszene

    Kunstpalast-Direktor Felix Krämer verrät, dass die Idee des „Grumpy Guide“ aus der australischen Gastroszene stamme, wo Restaurants mit unfreundlichen Kellnern erfolgreich seien. Menschen, die schon einmal in einem Frankfurter Äbbelwoi-Garten nach einem Süß-Gespritzten gefragt haben („Wie bitte? Gepanschtes gibt‘s hier nicht“), ahnen, dass sich die Australier diesen Typus dort abgeschaut haben müssen: Maximale Unfreundlichkeit und volle Tische sind da kein Widerspruch. Und beim Italiener des Vertrauens hier im Süden Deutschlands war es doch auch nicht anders (mit dpa).

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