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Eine gute Wahl für die Bond-Reihe: Denis Villeneuve hat schon mit der Blade-Runner-Fortsetzung überzeugt

Porträt

Der Filmemacher mit dem Händchen für bekannte Stoffe

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    Denis Villeneuve übernimmt die Regie für die James-Bond-Reihe.
    Denis Villeneuve übernimmt die Regie für die James-Bond-Reihe. Foto: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

    Einen besseren Fang als Regisseur kann sich die Bond-Reihe nicht wünschen. Mit Denis Villeneuve bekommt sie einen Filmemacher, der schon bewiesen hat, dass er sich mit Respekt einem alten Filmstoff annähert. Dem Frankokanadier gelang es mit „Blade Runner 2049“, sich vor dem Original von Ridley Scott zu verneigen, der Fortsetzung aber trotzdem eine eigene Geschichte und eine stimmige Bildsprache zu geben. Auf diese Qualitäten wird es ankommen, wenn ein neuer Bond im Namen einer neuen Majestät auf Agentenjagd geht.

    Villeneuve vollendet gerade sein Herzensprojekt, die Dune-Reihe

    Doch bis sich Villeneuve seinem 007 zuwendet, gibt es für ihn noch etwas zu vollenden, sein Herzensprojekt, wie er einmal gesagt hat. Der 57-Jährige will im Sommer mit den Dreharbeiten für den dritten Teil seiner Dune-Reihe beginnen: „Dune: Messiah“. 40 Jahre lang träumte Villeneuve davon, Frank Herberts Science-Fiction-Epos zu verfilmen. Villeneuve möchte seinen Zyklus abschließen, und zwar auf eine Weise, dass andere Regisseure und Drehbuchschreiber das Werk fortsetzen können. Stoff aus Herberts Sci-Fi-Welt wäre noch genug da.

    Als Villeneuve seine ersten Filme drehte, waren Science-Fiction-Projekte Angelegenheiten aus dem Bereich des Unmöglichen. Von Budgets, mit denen er heute Projekte verwirklichen kann, konnte er damals nur träumen. Doch Villeneuve zeigte bei „Un 32 août sur terre“, seinem ersten Langfilm, worauf es im Geschäft ebenfalls ankommt: Pragmatismus. Ihm war klar, mit wenig auskommen zu müssen. Also gab es im Drama nur zwei Charaktere, die sich auf einem Roadmovie befanden. Doch der Film fiel in Cannes auf. Und Villeneuve ließ schon damals aufscheinen, was eines seiner Markenzeichen werden sollte: starke, ungewöhnliche Frauencharaktere.

    Villeneuve lässt sich von zwei Kinowelten inspirieren

    Gleichzeitig lässt sich Villeneuve von zwei Kinowelten inspirieren: den Art-House-Filmen aus Europa, aber auch dem Star-Wars- und Spielberg-Kino von Hollywood. Mit dem Selbstjustizthriller „Prisoners“ gelang Villeneuve 2013 der internationale Durchbruch. Und als er 2016 endlich zum ersten Mal selbst einen Science-Fiction-Stoff verfilmen konnte, präsentierte er mit „Arrival“ ein Werk, das das Genre auf den Kopf stellte. Denn die erste Begegnung mit den Außerirdischen auf Erden geriet nicht zur wilden Ballerei, sondern zu einer Suche, einander verständlich machen zu wollen. Die fremden Wesen kamen in Frieden. In der Hauptrolle gab Amy Adams als Sprachwissenschaftlerin eine Frau, die wie das Gegenmodell zu jener frühen Science-Fiction-Action-Heldin Ellen Ripley aus „Aliens“ wirkte. Man darf gespannt sein, was Villeneuve mit dem Bond-Stoff anstellt.

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