Das grün-weiße Papier, das mit dem Brief in einen frankierten Umschlag gestopft wurde, ist nicht sonderlich wertvoll. Ein Dollar ist nun einmal nicht viel. Dennoch hatte das junge Mädchen lange Zeit geglaubt, dass sie mit jedem weiteren Brief von ihrem Großvater ein unermessliches Vermögen anhäuft. Ein Dollar von ihrem jüdischen Großvater, der den Holocaust überlebte. Er ist jetzt der Großvater, der in Amerika wohnt. Sehnsuchtsort Amerika – so weit weg, so weit entfernt für die Enkelin. Es ist ihr, als wäre da niemand. Als wäre die familiäre Fürsorge auf den Brief mit dem Dollarschein reduziert worden.
Leipziger Buchmesse
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