Muss seine Biografie umgeschrieben werden? Bekommt das Bild des angesehenen Suhrkamp-Verlegers Siegfried Unseld braune Risse? Im Alter von 17 Jahren ist Siegfried Unseld Mitglied der NSDAP geworden. Die Wochenzeitung Die Zeit hat darüber groß berichtet und beruft sich auf die Recherche des Historikers Thomas Gruber. Dieser hat im Bundesarchiv die entsprechende Kartei-Karte entdeckt. Im Juni 1942, kurz bevor Siegfried Unseld sein Notabitur ablegte, beantragte er die Mitgliedschaft, im September 1942 sei die Aufnahme erfolgt. Unselds Mitgliedsnummer lautet 9 194 036. Und Die Zeit fragt eben auch weiter: „Was der legendäre Chef des Suhrkamp Verlags Siegfried Unseld zeit seines Lebens verschwieg“.
Literatur
Muss die Biografie von Siegfried Unseld umgeschrieben werden?

Und schon wieder gehen solch leidig Themen los. Was für ein Weltuntergang. Welch ein Ansatz, jetzt ist man gezwungen, ganze Biografien erneut weil angeblich notwendig zu korrigieren. Ohne geht es natürlich weltbewegend nicht. Hat man eigentlich immer noch nicht gegriffen, dass zur damaligen Zeit, in damaliger Situation viele gezwungen waren, in die NSDAP einzutreten, denn ohne Parteibuch wäre eine Ausbildung, ein Fortkommen bzw. eine Karriere nicht möglich gewesen. Und gezwungen bedeutet auch, dass teilweise Zwang angewandt wurde. Aber der heutigen angeblichen Notwendigkeit scheint dies in keiner Weise berücksichtigungsfähig.
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