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  3. Film-Kritik: "In einem Land, das es nicht mehr gibt" ist ein Glücksfall fürs Kino

Film-Kritik
05.10.2022

"In einem Land, das es nicht mehr gibt" ist ein Glücksfall fürs Kino

David Schütter (l) als Coyote und Marlene Burow als Suzie in einer Szene des Films "In einem Land, das es nicht mehr gibt".
Foto: Ziegler Film/tobis / Peter Hartwig

Dieser Film von Aelrun Goette präsentiert ein wenig bekanntes Thema der DDR-Geschichte – die Modewelt im Osten, und liegt damit genau richtig.

„Zerspanungsfacharbeiterin“ ist auch so ein Wort aus einem Land, das es nicht mehr gibt – der DDR. Suzie (Marlene Burow) erlernt den Beruf im Kabelwerk Oberspree. Unfreiwillig. Eigentlich wollte sie nach dem Abitur Literatur studieren und Schriftstellerin werden. Aber als sie bei einer Polizeikontrolle mit einem „Schwerter zu Pflugscharen“-Aufnäher am Hemd und George Orwells „1984“ in der Tasche erwischt wird, kann sie das Universitätsstudium vergessen.

Bewährung in der Produktion, lautet das Urteil. Viele sind für weniger in den Knast gewandert. Aber nun steht sie in einem Gold anmutenden Abendkleid an der Bohrmaschine und hält ihr Werkstück mit den vier Löchern hoch. Der Auslöser eines Fotoapparates klickt, so wie vor ein paar Wochen, als Coyote (David Schütter) ihr Gesicht früh morgens durch das Fenster einer Straßenbahn abgelichtet hat. Das Foto landete auf der Titelseite der Sybille – der wichtigsten Modezeitschrift der Republik. Und nun steht Suzie als Mannequin – so hießen Models damals im Osten und zuvor auch im Westen – für die Edelmarke „Exquisit“ vor der Kamera an ihrem Arbeitsplatz.

Die Kolleginnen im blauen Overall sollen sich dazu gesellen. Es wird gewitzelt und gelacht. Die Fotoreihe in der Sibylle wird ein Erfolg. Die Parteikader sehen die Arbeiterinnen in ein gutes, sozialistisches Licht gerückt. Für die Chefredakteurin Elsa Wilbrodt (Claudia Michelsen) kommen die Modestücke im Werksambiente kontrastreich zur Geltung. Aber wer will, kann viel mehr darin sehen: Die ganze widersprüchliche Schönheit des Seins in einem kurzen Lebensglücksmoment festgehalten.

"In einem Land, das es nicht mehr gibt" reist zurück in die Modewelt der späten DDR

Mit „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ reist Regisseurin und Drehbuchautorin Aelrun Goette in ein filmisch weitgehend unausgeleuchtetes Stück Geschichte: in die Modewelt der DDR der späten achtziger Jahre. Goette, die ähnlich wie ihre Protagonistin aus politischen Gründen kein Abitur machen durfte und als Quereinsteigerin auf den Laufsteg kam, verfügt nicht nur über profundes Insiderwissen, sondern auch über ein in jeder Szene sichtbares, authentisches Gespür für Raum, Zeit, Dekor und Lebensgefühl. Hier wird nicht mit demonstrativen Utensilien und Kulissen Zeitkolorit suggeriert, sondern mit viel Liebe zum Detail der Atem der Ära eingefangen.

Selbst wenn Wessis es nicht glauben wollen: Auch in der DDR gab es in der Modewelt den Willen zum Glamour. Der sah nur anders aus als im Westen. Wenn Suzie die heiligen Hallen des VEB-Exquisit betritt, taucht der Film ein in diese spezifische Design-Welt, deren Modeentwürfe nur wenig mit den Ost-Stereotypen gemein haben. Innerhalb dieser Kulissen erzählt der Film seine Emanzipations- und Selbstfindungsgeschichte. Denn natürlich ragen die Krakenarme des Systems auch in die Modewelt hinein, muss sich Suzie zwischen Opportunismus, Aufmüpfigkeit, Stasi und Freiheitssehnsucht einen eigenen Weg bahnen.

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Die Kamera-Arbeit von Benedict Neuenfels ist hervorragend

Durch den smarten Fotografen Coyote, den David Schütter mit einem tiefenentspannten Easy-Rider-Sexappeal ausstattet, und den schwulen modebegeisterten Rudi (hinreißend: Sabin Tambrea) gelangt die Heldin in die Underground-Szene, die ihre ganz eigenen Modeschauen veranstaltet und nicht nur auf dem Laufsteg den aufrechten Gang übt. Auch diese Welt setzt Goette mit authentischer Verve in Szene.

Dank der hervorragenden Kamera-Arbeit von Benedict Neuenfels werden die Frische und Freiheitsgefühle in der Subkultur ganz unmittelbar auf der Leinwand spürbar. „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ ist ein Glücksfall, wie es ihn im deutschen Kino selten gibt. Mit großer Hingabe wird hier detailreich rekonstruiert und dennoch erstarrt der Film nicht im Historischen, sondern transportiert das spezifische Lebensgefühl seiner Figuren direkt in die Gegenwart hinein.

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