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  4. Interview: Beatrice Egli: "Das Leben holt die Liebe oft ein"

Interview
28.08.2021

Beatrice Egli: "Das Leben holt die Liebe oft ein"

Beatrice Egli möchte auch über Themen singen, die schmerzhaft sind.
Foto: Monika Skolimowska, dpa

Die Schweizer Sängerin hat nicht nur ein neues Album mit Schlager-untypischen Themen – sie hat sich auch noch einen ganz anderen Lebenstraum erfüllt.

Beatrice, herzlichen Glückwunsch zur Besteigung des Matterhorns. Wie fühlen Sie sich?
Beatrice Egli: Stolz und glücklich. Mein Traum ist wahr geworden.

Warum war es Ihr Traum, das Matterhorn zu erklimmen?

Egli: Ich habe gemerkt, dass ich ein neues Ziel brauchte. Für uns Kulturschaffende begann der Lockdown im März 2020, und noch immer ist die Branche ziemlich lahmgelegt. Das hat mir ein bisschen den Boden unter den Füßen weggezogen. Mich auf die Erklimmung des Matterhorns fokussieren zu können hat mir in dieser Situation sehr viel Halt und Kraft gegeben.

Bislang waren Sie eher gemütlich in den Bergen unterwegs, mit Wanderungen und entspannten Picknicks. Was hat das nötige Training für die Bergbesteigung mit Ihnen gemacht?

Egli: Neben körperlicher Fitness hat es mir vor allem sehr viel im mentalen Bereich gebracht. Ich habe viele Ängste überwunden. Wenn du an deine Grenzen kommst und über diese Grenzen hinausgehst, dann wächst du extrem und entwickelst eine innerliche Stärke, die mir sehr, sehr gutgetan hat in einer Zeit, in der so vieles nicht möglich war.

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Egli: "Beim Klettern schaltet man komplett ab"

Was ist das Tolle am Klettern?

Egli: Dass du Schritt für Schritt gehst. Beim Wandern denke ich schon mal nach einer Stunde „Wann sind wir denn endlich da?“ Beim Klettern denkst du nur, welchen Griff du als Nächstes machst und ob du stabil stehst. Sonst wäre das viel zu gefährlich. Diese totale Konzentration ohne Ablenkung ist wie ein komplettes Abschalten vom Alltag.

Sie haben den Berg in Zusammenarbeit mit der Initiative „100 % Women Peak Challenge“ in einem reinen Frauenteam bestiegen. Wie wichtig ist Ihnen der Frauenpower-Aspekt?

Egli: Sehr. Für mich ist selbstverständlich, dass Männer und Frauen die gleichen Rechte und Chancen haben. Es ist großartig, Teil einer Herausforderung gewesen zu sein, bei der Frauen intensiv zusammenhalten und sich gegenseitig motivieren und bestärken. Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen. Für mich ist es normal gewesen, von mehr Männern als Frauen umgeben zu sein. Meine Brüder waren mit dafür verantwortlich, dass ich zu einer starken, selbstbestimmten Frau geworden bin.

Beatrice Egli hat das Matterhorn bestiegen.
Foto: Guido Kirchner, dpa

Und nebenbei haben Sie noch ein neues Album mit 16 Songs aufgenommen…

Egli: Mein Team und ich sind für die Arbeit am Album nach Granada in Südspanien gereist. Wir waren über zwei Monate lang dort, um uns ganz den neuen Liedern hinzugeben. Einfach weg von allem zu sein war eine wunderschöne Erfahrung. Und in Granada gibt es richtig gute Berge zum Trainieren.

Egli: "Ich wollte über Dinge singen, die man nicht von mir erwartet"

„Alles was du brauchst“ ist ein Rundumschlag, es gibt superfröhliche und auch sehr ernste Songs. Warum?

Egli: Tatsächlich ist diese facettenreiche Themenauswahl neu. Ich wollte über Dinge singen, die man nicht von mir erwartet, die mich jedoch sehr beschäftigen. Mittlerweile weiß ich es wertzuschätzen, dass ich mir mit meiner Stimme Gehör verschaffen kann für Themen, die sonst vielleicht keinen Platz fänden oder über die nicht geredet würde.

Die erste Strophe von „Leise Lieder“ singen Sie nicht, sondern Sie sprechen sie. Es geht in dem Song um einen Jungen, der Zeuge von häuslicher Gewalt wird. Hat es Sie Überwindung gekostet, dieses Lied aufzunehmen?

Egli: Überwindung hat es mich nicht gekostet, aber viele Tränen. Ich wollte ja über dieses Thema singen, ich will mit dem Lied aufrütteln. Ich spüre einfach, dass es Zeit ist, meine Stimme für Menschen einzusetzen, die sonst im Verborgenen leiden.

Egli: "Ein guter Schlager spiegelt das Leben wider, in allen seinen Facetten"

Sätze wie „Er fühlt sich nur geliebt, wenn er am Piano seine leisen Lieder spielt“ haben mit dem typischen Schlager nicht mehr viel zu tun. Brechen Sie in dieser Hinsicht Grenzen auf

Egli: Für mich ist es wichtiger denn je, dass es keine Schubladen gibt. Schlager ist meine große Liebe. Doch nach meinem Verständnis macht guten Schlager aus, dass man auch über Themen singt, die schmerzhaft sind. Im Schlager wird das Leben widergespiegelt, in allen seinen Facetten.

Beatrice Egli ist in das Leben verliebt.
Foto: Bodo Schackow, dpa

In „Ganz egal“ geht es um Mobbing, insbesondere in den sozialen Medien. Sie benutzen Worte, die gelinde gesagt unüblich sind für einen Schlagertext.

Egli: Alle, die das Lied zum ersten Mal gehört haben, waren geschockt. Der Text ist sicher derb, aber die Realität im Netz und in den Hasskommentaren ist noch viel, viel schlimmer und dramatischer. Leider ist das für viele Menschen Alltag, im Internet fertiggemacht zu werden. Dieser Song soll andere bestärken, sich schön und einzigartig zu fühlen. Gerade weil ich es persönlich sehr gut kenne, kritisiert zu werden für mein Aussehen oder meine Figur.

Egli: "Die Rastlosigkeit hat mich weit gebracht"

„Jedes Mal“ handelt von Ihrer eigenen Ruhelosigkeit: „Jedes Mal, wenn ich ankomme, bin ich schon über das Ziel hinaus.“ Klingt, als würden Sie gern mal irgendwo ankommen, bleiben …

Egli: Dieses Lied ist wirklich sehr, sehr persönlich. Alle Freundinnen und Freunden, denen ich es vorgespielt habe, haben mich in den Arm genommen und geweint. Sie alle finden den Song sehr mutig, klar und ehrlich. Es gibt da wirklich diese innere Zerrissenheit in mir. Kaum geankert, lasse ich schon wieder die Leinen los. Die Rastlosigkeit hat mich weit gebracht, es ist nie langweilig bei mir, auch für mich selbst nicht, immer ist was los, und ich erlebe viel. Das ist ein starker Antrieb. Gleichzeitig habe ich den Wunsch, mehr zur Ruhe zu kommen, irgendwo zu sein und auch zu bleiben. Ich denke auch, ich verpasse viel, weil ich so schlecht im Moment leben kann. Wie ich diese beiden Seiten in Einklang bringen kann, muss ich noch lernen.

Aber um die Liebe geht es natürlich auch. Und wenn es da gut läuft, gibt es Sushi-Häppchen auf dem Bauch des anderen? Das singen Sie in „Das wäre doch gelacht“. Eine sexuelle Fantasie?

Egli: Dieses Lied ist nach Unterhaltungen mit Menschen entstanden, die eine sehr lange Beziehung geführt haben oder führen. In der Pandemie war das ja nicht nur prickelnd. Der Alltag, dieses 24-Stunden-am-Tag-Zusammenhocken, dabei häufig noch Kinder, das ist nicht immer so sexy. Das Leben holt die Liebe oft ein. Ich bewundere die Paare, die bei aller Routine wieder oder weiter neugierig aufeinander sind. „Das wäre doch gelacht“ ist ein verführerisches Entstaubungslied für eine langjährige Beziehung.

Bei Ihnen selbst kann von einer langjährigen Beziehung nicht die Rede sein, Sie sind seit Jahren Single. War es für Sie angenehm, Corona nicht mit jemandem verbringen zu müssen, der auch mal nervt, oder haben Sie sich in dieser einsamen Zeit gar nach ein bisschen Liebeszweisamkeit gesehnt?

Egli: Ich hatte zum Glück meine Familie. Ich genieße die Zeit mit meinen Neffen, meinen Nichten und war froh, nicht allein sein zu müssen. Aber ich habe es auch genossen, ab und zu allein sein zu können. Es ist alles okay so, wie es ist.

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