
Schenken ist etwas Großartiges. Das Maß aber ist und war schon immer entscheidend, findet unsere Autorin.
Weniger schenken. Ach Leute, kann man dagegen eigentlich überhaupt noch etwas sagen? Weniger schenken ist wie weniger Fleisch essen und weniger fliegen, man ist auf jeden Fall auf der Seite der Nachhaltigen, der Nachdenklichen. Zwar sieht man in der Vorweihnachtszeit stets viele Menschen unter großer Tütenlast ächzen, aber wenn man mal so fragt, hört man häufig: Ach weißt du, wir schenken uns gar nichts … Oder: Wir schenken uns nur eine Kleinigkeit … Oder: Wir spenden lieber … Das ist großartig, das soll auch nicht schlecht geredet werden. Jeder schenke, was er mag. Und wenn er gar nicht mag, na denn. Bekommt er halt auch nichts.
Schenk, schenkt, schenkt, das Jahr braucht mehr Freude
Nun aber dieses Jahr, nun mit dem Lockdown, in dem nun vermutlich die Paketboten sich sisyphosartig jeden Morgen wieder mit dem nächsten Berg auf den Weg machen. Wäre da jetzt nicht die Zeit, den Kindern vorsichtig beizubringen, dass auch das Christkind unter Corona-Beschränkungen leidet und, sagen wir mal, nur noch maximal drei Geschenke an einen Haushalt bringen darf, pro Kind unter 14 erhöht sich die Anzahl um eines? Als Eltern wäre man da fein raus: Tut mir leid, Liebes, kann man leider nichts machen … Und auch am besten den eigenen Eltern und den Geschwistern schreiben, ihr versteht ja, unter den Umständen, blabla.
Aber nein! Schenken ist etwas Großartiges. Das Maß aber ist und war schon immer entscheidend. Es gibt ein Zuviel und ein Zuwenig. Ein Überschütten und ein Geizen. Wer aber von seinem Gefühl genau richtig schenkt, warum soll er das jetzt nicht tun? Vielleicht wird es tatsächlich auch mal ein Gutschein werden. Vielleicht, oh Schreck, etwas Selbstgemachtes. Jedenfalls, gerade nun, schenkt, schenkt, schenkt – das Jahr braucht dringend mehr Freude!
Lesen Sie auch den Pro-Kommentar von Lea Thies.
Die Diskussion ist geschlossen.
Etwas Schenken, es wird immer schwieriger das richtige Geschenk zu finden.
Zugegeben, ich hatte riesige Vorteile. Es gab den Quelle- und Otto-Katalog.
Der Frühjahr-/Sommerkatalog der beiden Versandriesen war für uns (mich, Geschwister, Freunde) der Katalog der Väter.
ABER... der Herbst-/Winterkatalog und später zusätzlich der Weihnachtskatalog.
So lange (gefühlte 100 Monate) mussten wir darauf warten um unsere Wünsche auszusuchen, auf einen Zettel zu schreiben
und vor die Tür zu legen (auch wenn wir nicht ganz sicher waren ob unsere Eltern und nicht das Christkind ... ???)
damit das Christkind auch gewiss informiert war, was für mich und meine Geschwister unter dem Christbaum zu legen ist.
Heute ist das Christkind der Lieferant der von Amazon beauftragt wurde und an der Tür steht; Der unter dem Mindestlohn, am 24.12 um 21 Uhr klingelt um Pakete mit dem Amazon-Hinweis"..Lieferung erfolg vor oder an Weihnachten" dringend ausliefern muss, um keine negativen Rückmeldungen oder verärgerte Kundenkommentare zu erhalten.