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Bundestagswahl: Warum viele Abgeordnete nicht mehr antreten wollen

1998 zog Michael Roth in den Deutschen Bundestag ein, nun tritt er nicht mehr an. Was wird kommen? Er weiß es noch nicht.
Foto: imago, xdtsx
Bundestagswahl 2025

Bye bye, Bundestag: Warum so viele Abgeordnete nicht mehr antreten wollen

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    Das Ende kommt viel später, als es Michael Roth lieb ist. „Dass ich mich als Frühaufsteher und vor allem auch als Frühzubettgeher um 23:09 Uhr von Ihnen verabschiede“, sagt der SPD-Abgeordnete bei seiner letzten Rede im Deutschen Bundestag, „das ist vermutlich eine boshafte Ironie des Schicksals.“ Mehr als die Hälfte der blauen Stühle ist schon nicht mehr besetzt, die Pressetribüne leergefegt, in den umliegenden Büros brennt um diese Zeit nur noch vereinzelt Licht. Seit neun Uhr morgens läuft die heutige Sitzung im Parlament. Es wird eine der längsten in dieser Legislaturperiode werden.

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    2 Kommentare
    Walter Koenig

    Ein gut geschriebener Artikel, Herr Lindenmaier. Den sollten all die Schreihälse lesen, die glauben, die Abgeordneten würden ihr Geld fürs Nichtstun bekommen. Herr Roth bringt die Arbeitsbelastung sehr gut rüber, an den Abgeordneten liegt es sicher nicht, dass so eine Politikverdrossenheit im Land herrscht. Wenn man sich an frühere Spitzenpolitiker erinnert, dann standen bei denen immer politische Aktivitäten im Vordergrund. Heute erliegen leider viele Spitzenpolitiker dem Narzismus, die Selbstdarstellung ist wichtiger als ein klares politisches Konzept. Das Fett bekommen dann die örtlichen Politiker ab, obwohl gerade die viel mehr die Interessen der Bürger im Auge haben.

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    Lothar Bock

    Leider richtig, die Abgehobenheit nimmt Richtung Bundespolitik zu bzw die Bodenständigkeit ab, natürlich gibt's auch Ausnahmen. Kann mir aber auch vorstellen, dass es neue Landes-/Bundestagsabgeordnete schwer haben, in die eingeschworene Kreise der Alteingesessenen zu gelangen, die eher an Machtspielchen und wichtige Posten innerhalb der Partei interessiert sind.

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