Die Zeit wartet nicht auf den Menschen. Sie vergeht einfach und wird dabei gelegentlich komplett vergessen. „Ja, wo ist denn nur die Zeit geblieben?“, wundert sich dann der Mensch und rast los, um sie wieder einzuholen. Sinnlos natürlich! Meist hinkt der Mensch der Zeit ja ohnehin hinterher. Manchmal verschwinden nicht nur Minuten und Stunden, sondern ganze Monate, ach Jahre! War nicht gestern erst Weihnachten? War man nicht vorgestern noch jung? Aber, aber, bei allem Verständnis, dass einer gleich ein paar Jahre ins Land ziehen lässt, ohne es zu merken, glaubt einem doch keiner – außer vielleicht die grauen Herren in Michael Endes Roman „Momo“. Die klauten die Zeit und verrauchten sie dann in ihren Zigarren. Das war dann tote Zeit, damit konnte noch nie jemand etwas anfangen. Aber Zeit jetzt für die Nachricht: In Thailand ist ein 60-jähriger Brite festgenommen worden, der Anfang 2000 mit einem Touristenvisum einreiste – und dann statt der erlaubten 30 Tage ganze 25 Jahre blieb. Eben bis gerade jetzt, als er bei einer Kontrolle aufflog. „Er ist 9135 Tage zu lang in Thailand geblieben – das ist Rekord“, teilte ein hochrangiger Beamter der Nachrichtenagentur AFP mit.
Er lebte in Bangkok und Chiang Mai, gründete eine Familie
Was aber hat der Mann in der Zwischenzeit gemacht? Auch ein interessanter Ausdruck übrigens, wobei die Zwischenzeit oft nur der Überbrückung dient, gar nicht richtig geschätzt wird! Nicht so von unserem britischen Freund: Der lebte vom Geld seiner Verwandtschaft, erst in Bangkok, dann in Chiang Mai, fand eine Frau, bekam ein Kind. Von einer verlorenen Zeit also kann man nicht sprechen – die im Übrigen findet man eh nie wieder. Jetzt wird der Mann abgeschoben, die Thailänder finden: Höchste Zeit.
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