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Gesellschaft: Wann ist eine Frau eine Frau? Anhörung vor oberstem Gericht

Gesellschaft

Wann ist eine Frau eine Frau? Anhörung vor oberstem Gericht

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    Die damals konservative britische Zentralregierung blockierte ein liberales schottisches Gesetz, das Geschlechtsanerkennungen vereinfacht hätte. (Archivbild)
    Die damals konservative britische Zentralregierung blockierte ein liberales schottisches Gesetz, das Geschlechtsanerkennungen vereinfacht hätte. (Archivbild) Foto: Vuk Valcic/ZUMA Press Wire/dpa

    Wann ist eine Frau eine Frau? Mit dieser Frage beschäftigt sich das oberste britische Gericht in London. Eine Entscheidung könnte nach Ansicht von Kommentatoren weitreichende Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft haben.

    Im Kern geht es grundsätzlich darum, ob nur Menschen als Frauen gelten, wenn sie mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, oder auch diejenigen Personen, deren Geschlecht mit einem sogenannten Gender Recognition Certificate (GRC) als weiblich anerkannt wird. Dabei handelt es sich um eine offizielle Anerkennung der eigenen geschlechtlichen Identität.

    Zwei geltende Gesetze - der Gender Recognition Act von 2004 und der Equality Act von 2010 - bieten nach Ansicht von Kritikern keine eindeutige Auslegung. Die Entscheidung des Supreme Court, für die noch kein Zeitpunkt feststeht, soll darlegen, wie transsexuelle Menschen gesetzlich behandelt werden sollen und was es wirklich bedeutet, den Prozess einer Geschlechtsanerkennung zu durchlaufen.

    Das Urteil könnte unter anderem Auswirkungen auf Unisex-Räume, Frauenclubs oder Sportvereine haben sowie auf Maßnahmen gegen Diskriminierung, schrieb die BBC.

    Konkret verhandelt der Supreme Court noch bis zu diesem Mittwoch eine Klage der Initiative For Women Scotland. Diese zielt auf die Definition von «Frauen» in der schottischen Gesetzgebung, die einen Frauenanteil von 50 Prozent in öffentlichen Gremien vorschreibt. Das höchste schottische Zivilgericht hatte 2023 entschieden, dass eine Person mit einem entsprechenden GRC zu Recht als Frau behandelt wird.

    Emotionale Debatte um Genderfragen

    Vor allem Konservative führen seit einiger Zeit eine emotionale Debatte um Genderfragen in Großbritannien. Sie fordern, dass nur «biologische» Frauen als Frauen anerkannt werden. Es sei zu einfach für Männer, sich als Frauen auszugeben und Verbrechen zu begehen, argumentieren sie. Zu den prominentesten Unterstützerinnen dieser Sicht gehört die «Harry Potter»-Autorin J.K. Rowling.

    Als transgeschlechtlich werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen. In Großbritannien identifizieren sich ungefähr 0,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung als transsexuell.

    Gegner kritisieren, dass Männer liberale Gendergesetze missbrauchen könnten. (Archivbild)
    Gegner kritisieren, dass Männer liberale Gendergesetze missbrauchen könnten. (Archivbild) Foto: Lesley Martin/PA Wire/dpa
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