Es ist eine Woche vor Ostern und Leos Vater ist verschwunden. Die Wohnungstür steht offen und es gibt keine Anzeichen, wo der Vater sein könnte. Erst einige Seiten später in dem Jugendroman „Death in Brachstedt“ stellt sich heraus, dass der Vater, mit dem Leo nach dem Tod der Mutter allein lebt, schon seit einiger Zeit Anzeichen von Demenz zeigt. Ein Thema schwer wie ein Mühlstein, das Tobias Wagner für seinen ersten Jugendroman gewählt hat, doch er findet mittels ungewöhnlicher Charaktere und einer sich manchmal ins Skurrile abdrehenden Handlung zu einer Leichtigkeit im Ton, der „Death in Brachstedt“ zu einem schrägen und amüsanten Jugendbuch macht.
Leo und Henri drehen den Film „Death in Brachstedt“
Dessen Titel ist zugleich der Titel eines Kurzfilms, den Leo und sein bester Freund Henri drehen. Tante Lisa hat sich mittlerweile des wieder aufgetauchten Vaters angenommen und die Jungs haben eine Woche sturmfreie Bude, an deren Ende sie ihren Kurzfilm bei einer Party präsentieren wollen (und Leo seine Flamme Maya beeindrucken möchte).
Das Schicksal schlägt hart zu für Leo
Es kommt zu manch absurdem Handlungstwist, zu imaginären Dialogen mit Leos Idol, der Schauspielerin Nora Tschirner, und anrührenden Freundschaftsbeweisen für Leo, die ihm schließlich auch helfen, sein Schicksal, das auf einmal hart zuschlägt, zu tragen. Denn: „Das Leben ist eine Reihe von Katastrophen, mit nur kleinen Breaks der Glückseligkeit. Die Welt ist schräg. Du musst herausfinden, auf was du Bock hast.“
Tobias Wagner: Death in Brachstedt. Beltz, 208 S. 14 Euro – ab 14
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