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Kinder- und Jugendbuch: Wenn die Maschinen uns jagen: Jugendroman „They are everywhere“

Kinder- und Jugendbuch

Wenn die Maschinen uns jagen: Jugendroman „They are everywhere“

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    „They are everywhere“ von Andreas Langer
    „They are everywhere“ von Andreas Langer Foto: Ueberreuther/AZ-Montage

    „Wir wissen gar nichts und was vielleicht das Schlimmste ist: Ich weiß nicht, wo wir noch hinsollen, wenn wir nicht einmal auf Bäumen sicher sind“, verzweifelt die 16-jährige Hannah. Die Maschinen sind überall, infiziert und auf der Jagd nach Menschen – „they are everywhere“. Dies ist auch der Titel des neuen Jugendromans von Andreas Langer, mit dem der in Krumbach lebende Autor genau den Zeitgeist trifft – obwohl seine zwei Protagonisten im Sommer 2055 leben. Mit einer Mischung aus Action und Humor schildert der 44-Jährige, wie eine dystopische Zukunft aussehen könnte, in der sich die Technik gegen uns wendet. Dabei stellt Langer die entscheidende Frage: Was geschieht, wenn wir den Maschinen nicht mehr trauen können, von denen wir abhängig sind?

    Auch in seinen vorherigen Büchern beschäftigte sich Langer, der in Krumbach lebt, mit aktuellen Themen. In seinem letzten Fantasy-Abenteuerroman „Schneekinder“ beschreibt er in jugendgerechter Sprache das Beziehungsgefüge einer Gruppe Kinder, die sich unfreiwillig einem Lebenskampf in einer Landschaft aus Schnee und Eis stellen müssen. Der Fantasy-Abenteuerroman wurde mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet. In „They are everywhere“ konzentriert sich der Krumbacher Autor auf seine Protagonisten und deren Beziehung zueinander.

    Im neuen Jugendroman von Andreas Langer jagen Mähmaschinen die Menschen

    Der Science-Fiction-Roman dreht sich um Hannah und Jarret, die Langer als zwei stereotype Jugendliche zeichnet. Die beiden begegnen sich zum ersten Mal auf einer amerikanischen Farm in Ohio. Da ist die 16-jährige Hannah aus Deutschland, die mehr in der virtuellen als in der realen Welt lebt und sich als verunsicherte Heranwachsende mit Komplexen wegen ihres Körpers kaum zurechtfindet. Und der 15-jährige Jarret aus Amerika, der eine schwierige Familiengeschichte mit sich trägt und sich niemandem öffnet, um nicht nochmals verletzt zu werden.

    Langer nimmt abwechselnd die Perspektive von Hannah und Jarret ein, die sich atemlos in einem Kampf befinden: gegen die Maschinen und mit den eigenen Gefühlen – für sich selbst und füreinander. Auf ihrer gemeinsamen Flucht finden sie Sicherheit, Schutz und Geborgenheit lediglich beieinander. Es bleibt bis zur letzten Seite spannend, wie die Jugendlichen über sich selbst hinauswachsen und sich gemeinsam einer Welt stellen, die sie eigentlich zerstören will.

    Andreas Langer, They are everywhere, Ueberreuter-Verlag, 18 Euro, 345 Seiten - ab 14

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