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Klub-WM: Sollte man die Klub-Weltmeisterschaft 2025 schauen?

Pro und Contra

Sollte man die Klub-Weltmeisterschaft schauen?

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    Lionel Messi hat mit Inter Miami das Achtelfinale bei der Klub-WM in den USA erreicht. 
    Lionel Messi hat mit Inter Miami das Achtelfinale bei der Klub-WM in den USA erreicht.  Foto: Lynne Sladky, AP/dpa

    Schon vor dem Start der Klub-Weltmeisterschaft hagelte es Kritik. Viele Fans halten das Turnier in den USA für eine weitere Geldmaschine der Fifa. Sollte man die Spiele trotzdem schauen? Darüber lässt sich streiten.

    Pro: Bei der Klub-WM blickt man über den europäischen Fußball-Tellerrand hinaus

    Estêvão Willian Almeida de Oliveira Gonçalves, Igor Jesus, Hércules Pereira do Nascimento. Eigentlich könnte man an dieser Stelle den Kommentar schon beenden. Denn konfrontiert mit Spielernamen, die derart nach Jogo bonito, also dem schönen Spiel klingen, dürfte wohl kaum ein Fußball-Enthusiast widerstehen können, den Klub-WM-Stream anzuschmeißen.

    Zugegeben, die äußeren Umstände des Turniers sind so widrig wie die Gluthitze an vielen seiner Austragungsorte. Inmitten des infantinösen Irrsinns der Fifa entdeckt man aber ein Format, das für sich genommen durchaus Charme hat. Das eine Möglichkeit bietet, über den europäischen Klubfußball-Tellerrand hinauszublicken.

    Leroy Sané (Mitte) scheitert an Benficas Torhüter Anatoliy Trubin.
    Leroy Sané (Mitte) scheitert an Benficas Torhüter Anatoliy Trubin. Foto: Sven Hoppe, dpa

    So trifft der FC Bayern in einem Achtelfinale mal nicht auf den FC Arsenal oder die AC Milan, sondern auf Flamengo Rio de Janeiro. Und Borussia Dortmund tut sich schwer gegen die Südafrikaner mit dem beinahe poetisch schönen Namen Mamelodi Sundowns.

    Man muss sich ja nicht gleich die Nächte um die Ohren schlagen. Allein mal in die Zusammenfassungen reinzuschauen, kann lohnen. Etwa um zu sehen, wie viel der Wettbewerb gerade den Teilnehmern und vor allem den Fans aus Mittel- und Südamerika bedeutet. Exemplarisch dafür die Freudentränen der leidenschaftlichen Boca-Anhänger beim Ausgleich gegen die Bayern.

    Etwas nüchterner muss man mittlerweile selbst als heilloser Romantiker auf den Profifußball blicken. Er ist eben zu einem finanziell ausufernden Entertainment-Geschäft geworden. Eine Klub-WM gehört da vielleicht fast zwangsläufig dazu. (David Libossek)

    Contra: Die Klub-WM ist für die Topvereine eine weitere, enorme Belastung

    Wer es für nötig befindet, kann sich selbstverständlich die Klub-WM der Fifa ansehen. Es muss ja niemand davon abgehalten werden, sich den Wecker auf 2 Uhr nachts zu stellen, um sich dann den ewig jungen Klassiker zwischen Al-Hilal aus Saudi-Arabien und dem CF Pachuca aus Mexiko anzusehen.

    Letztlich hielt sich das Interesse an der neuesten Geldmaschine der Fifa aber in Grenzen. Bei vielen Spielen waren die Stadien nur mäßig besucht, kaum eine Partie ist ausverkauft. Und auch die TV-Rechte am Turnier waren lange ein Ladenhüter. Erst relativ spät schlug der Streaming-Dienst DAZN zu. Dass die auf 32 Teams aufgeblasene Klub-WM aber kostenlos gezeigt wird, spricht Bände. Die Logik der Fifa, jedes Turnier mit möglichst vielen Mannschaften zu veranstalten, verspricht vor allem Masse statt Klasse. Dass die Spieler von Auckland City sich für die Teilnahme am Turnier Urlaub nehmen mussten, mag ein witziger Aspekt sein – dass das Team nicht annähernd konkurrenzfähig ist, zeigten die herben Klatschen in der Gruppenphase.

    Natürlich wird das Turnier ab den K.o.-Runden an Attraktivität gewinnen. Aber selbst dann bleibt angesichts der ohnehin schon enormen Belastung der Topvereine die Frage stehen: Braucht es das wirklich?

    Schon jetzt gibt es kaum noch Regenerationsphasen für die Vereine, deren Profis ständig gefordert sind. Mediziner warnen schon lange davor, dass die Grenze überschritten ist. Die Fifa stopft die Bedenken der Klubs mit einer Milliarde US-Dollar an Prämien. Das führt wiederum dazu, dass die ohnehin finanzstarken Vereine wie Bayern der nationalen Konkurrenz noch weiter enteilen. (Florian Eisele)

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