

Eine Erfolgsgeschichte in Reimform: So eroberte der Hip-Hop die Musikwelt
Hip-Hop – das ist mehr als Goldketten und Bling-Bling. Vor 50 Jahren aus dem Getto erwachsen holt das Genre die Jugend von der Straße und die Straße auf die größten Bühnen. Eine Zeitreise.
Wüsste man nicht, dass der Ort historisch ist, er würde es von außen betrachtet für sich behalten. 1520 Sedgwick Avenue, Bronx. Es ist eines dieser Gebäude aus rotem Backstein, wie es sie in New York City abseits des touristischen Manhattan häufig gibt. 17 Stockwerke Einheitsbau – schmucklos, aber funktional. Fenster und Balkone wirken wie abgezählt und einsortiert. Hinter der Fassade wird statt gelebt überlebt. Das Überleben war vor 50 Jahren in der Bronx ein täglicher Kampf: In Manhattan teure Kleider und Discomusik, in der Bronx Jogginghosen und Sirenengeheul. Manhattan tanzte, die Bronx brannte. 1974 gab es dort mehr als 12.300 Brände, Morde, kaum Jobs. Der Stadtteil kämpfte mit Verfall, Deindustrialisierung und Stadtflucht – alles begleitet vom tief verankerten Rassismus in der Gesellschaft. Zurück blieben Afroamerikanerinnen und -amerikaner ohne große Perspektive. Die Bronx versank im Chaos, und die Politik schaute zu.

Die Geburt des Hip-Hop
Jugendliche wollten diesem Alltag entfliehen, zumindest für einige Stunden etwas Unbeschwertheit – und fanden sie auf Block-Partys. Eine solche Party veranstaltete DJ Kool Herc in jenem Backstein-Haus in Ufernähe des Harlem River am 11. August 1973. Es war ein heißer Sommertag in New York, selbst nachts sanken die Temperaturen nicht unter 20 Grad. Die Einrichtung war provisorisch: Statt auf Stühlen saßen Gäste auf Kisten, statt teurer Technik und Instrumente gab es ein DJ-Pult und die eigene Stimme. Tänzer kamen ebenso zur Party wie Mörder. Erst später sollte sich herausstellen, dass sie alle Zeugen waren, wie Musikgeschichte geschrieben wurde. Der Hip-Hop wird geboren. So besagt es der Mythos.
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