Kunst berührt nicht nur die Seele, oft fährt sie durch Mark und Bein. Je nach Vorbelastung spürt man einen ausgiebigen Museumsbesuch sogar im Kreuz, im Knie, in den Oberschenkeln. Wo ist der nächste Stuhl? Kurz die Beine ausstrecken und durchschnaufen. Blöd nur, wenn es sich bei der Sitzgelegenheit um ein Kunstwerk handelt.
Geschehen so jüngst im italienischen Verona. Ein Tourist hat dort im Palazzo Maffei einen ausgestellten Stuhl kaputtgesessen. Das Modell „Van Gogh“ des Künstlers Nicola Bolla war über und über mit Swarovski-Steinen besetzt – und recht instabil. Zugegeben posierte, nicht pausierte der Mann auf dem Stuhl. Das zeigen Überwachsungsvideos, die das Museum teilte. Demnach warteten er und seine Partnerin, bis die Wärter den Saal verließen, um sich mit dem Stuhl abzulichten. Anstatt das Sitzen anzudeuten, rutschte der Mann ab – vielleicht gaben die Knie nach der Museums-Latscherei nach. Das Ende: Mann plumpst gegen Stuhl, Stuhl zerbricht.
Tourist sitzt Stuhl in Museum in Verona kaputt
Kunst für ein Foto kaputtmachen, da gehen in Italien die Wogen hoch. In der Region Venetien fläzte sich etwa ein Österreicher an die Paolina Borghese von Canova und brach der Statue zwei Zehen ab. 2024 gingen die Bilder einer Touristin viral: Sie bestieg den Bacchus in Florenz, um sich für ein Foto von ihm besteigen zu lassen. Fatal endete das Gekraxel für einen Mann in Rom. Die Jagdgöttin Diana fiel vom Sockel und zerschellte. Den Italiener traf der Zorn der Göttin, er verletzte sich am Arm.
Den Veroneser Vandalen gelang indes die Flucht aus dem Palazzo. Ungeklärt bleibt, ob der „Van Gogh“-Stuhl zurückschlug. Und es den Mann nach dem Sturz jetzt im Kreuz, im Knie oder in den Oberschenkeln zwickt.
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