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Gil Ofarim äußert sich zum Skandal und plant Comeback mit neuer Single

Porträt

Gil Ofarim will wieder zurück auf die Bühne

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    Gil Ofarim war einmal ein Idol für die Generation MTV und Viva. Jetzt will er mit einer neuen Single wieder durchstarten.
    Gil Ofarim war einmal ein Idol für die Generation MTV und Viva. Jetzt will er mit einer neuen Single wieder durchstarten. Foto: Gerald Matzka, dpa

    Ob das ein lauter Auftritt wird? Ein Popkonzert wie jedes andere, mit Fans und Jubel? Gil Ofarim singt heute, am 17. April, in Bochum ein Konzert. Der Ticket-Vorverkauf lief lange nur schleppend. Denn als es zuletzt laut war um den Musiker, stand er vor Gericht wegen eines bundesweiten Skandals.

    Vorwurf Antisemitismus: Ein Video auf Instagram hat das Leben von Gil Ofarim verändert

    Leipzig, 4. Oktober 2021, circa 20 Uhr: Gil Ofarim sitzt auf dem Bordstein, vor der Tür des Hotels Westin, und filmt ein Video für Instagram. Er wirkt erschüttert und spricht zu seinen Fans: Ein Hotel-Mitarbeiter habe verlangt, dass er seine Halskette ablegt – weil ein jüdischer Davidstern an der Kette hängt. Angeblich ein Fall von Antisemitismus in Deutschland. Mit dem Video brach ein Aufschrei los in Schlagzeilen, Talk-Runden und öffentlichen Worten der Solidarität. Erst Wochen später, vor Gericht, brach die Geschichte zusammen.

    Überwachungsvideos zeigten, dass der Musiker die Davidstern-Kette gar nicht sichtbar getragen hatte, als er einchecken wollte. Vor dem Landgericht Leipzig gestand Ofarim in kurzen Worten, dass der Fall so nie passiert war, und entschuldigte sich. Verfahren eingestellt, 10.000 Euro musste der Musiker dafür zahlen. Die Wut in allen Medien, aber auch in der jüdischen Gemeinschaft, kochte hoch. Wieso hat er diesen Fall erfunden? Und damit dem Kampf gegen echte Fälle von Antisemitismus geschadet?

    Das Instagram-Video nennt Ofarim heute den größten Fehler seines Lebens. Im Stern-Interview sagt er: „Es hat alles verändert, es hat alles durcheinandergebracht. Und vor allem: Es ist nichts mehr so wie zuvor.“ Sein Wunsch, fast vier Jahre danach: „Ich möchte einfach mein Leben zurück.“ Was war das für ein Leben? Um das Jahr 2000 zählte Gil Ofarim zu den jungen Poster-Popstars in Deutschland. Ein Mädchenschwarm aus der Bravo, ein Model fürs Musikfernsehen. Sein israelischer Vater Abi Ofarim hatte schon in den 60er Jahren Schlager gesungen. 2018 starb Abi Ofarim, den Skandal um seinen Sohn erlebte er nicht mehr.

    Im Interview beschreibt Gil Ofarim sein Leben danach

    „Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen“, sagt Gil Ofarim. Die Monate, die folgten, beschreibt er im Stern: Kaum Schlaf, zu viel Alkohol und acht Monate in einer psychiatrischen Tagesklinik. „Ich will einfach wieder auftreten dürfen, damit ich mir eine Wohnung in München bei meinen Kindern leisten kann“, sagte der 42-jährige Vater eines Sohns und einer Tochter. Für den Neubeginn veröffentlicht er eine neue Single, „Korrektur der Zeit“. Ofarim zeigt sich aber verunsichert: „Ich habe Angst, dass ich alles noch schlimmer mache, als es schon ist.“

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    5 Kommentare
    Gerd Reim

    Ach, echt? Es geht im nur um sich und seine "Karriere". Wo hat er sich bei den von ihm fälschlich beschuldigten Personen entschuldigt? Öffentlich oder in Zeitschriften? Nicht ein mal. Er selbst stellt sich als ach so armer Mensch, dem nur schlimmes angetan wurde. Was er SCHLIMMES! anderen angetan hat, von dem spricht er nicht und will davon auch nichts wissen. Schließlich wäre er, seiner Meinung nach, derjenige der am meisten zu leiden hätte. Was er den Mitarbeiter in dem Hotel angetan hat, davon spricht er nicht. Seiner Meinung nach wurde er nicht so hofiert wie er es "verdient" hat. Solche Menschen sind einfach nur lächerlich! Und diesen verwerflichen Selbstdarsteller ein Forum zu bieten, in dem er sich selbst beweiräuchern kann aber mit keinem Wort auf die wirklich betroffenen Personen eingegangen wird ist auch an die AZ mit einem "Schämt euch"! zu beantworten

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    Thomas Keller

    Ich möchte auflösen und nehme: Grandioser Narzissmus für 200

    Klara Rasper

    Da stimme ich Ihnen voll zu. An mir hat und wird der feine Herr keinen Cent verdienen. Es sei denn, ein Teil meiner Zwangsgebuehren bei den Oeffis ginge an ihn.

    Jochen Hoeflein

    Gleich kommen mir die Tränen ob des Selbstmitleids dieses "Künstlers". Dabei ist einer mit einer Geldauflage der Verurteilung entkommen mit einer einfachen Entschuldigung auf Anraten seines Anwalts. Wo blieb die direkte Entschuldigung gegenüber dem Hotel Angestellten den er des Antisemitismus beschuldigt hat und der darunter über Wochen leiden musste - Fehlanzeige . Eine finanzielle Wiedergutmachung fand auch nicht statt. Hoffe, dass er als Künstler kein Bein mehr an Oberdeck bringt.

    Rainer Kraus

    Gil Ofarim hat eigentlich jeden und alles ge- und beschädigt und sein Benehmen danach macht es nur noch schlimmer.

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