Plus eins heißt es an diesem Sonntag wieder, denn dann ist Zeitumstellung. Die leichteste Rechenübung ist EU-weit allerdings ziemlich verhasst.
Plus eins heißt es am Sonntag um zwei Uhr nachts wieder, dann springt wie von Geisterhand der kleine Zeiger auf der Uhr um eine Ziffer nach vorn. Im Grunde ja die einfachste aller Rechenoperationen, aber EU-weit ein Ärgernis sondergleichen bei Bürgerin und Bürger: Quelle von Schlafstörungen aller Art, nachhaltig gestörten Tagesrhythmen, weiteren Unannehmlichkeiten, Mini-Jetlags.
Als die EU sich entschloss, ihre Bürgerinnen und Bürger in dieser Hinsicht zu befragen, fiel die Antwort eindeutig aus: Weg mit der Zeitumstellung, weg mit plus eins und minus eins. Nur haben die Bürgerinnen und Bürger sich allerdings zu früh gefreut und nicht die höhere EU-Mathematik auf der Rechnung gehabt.
Aus einem eindeutigen Votum folgt noch kein eindeutiges Ergebnis
Denn aus einem eindeutigen Votum und aus einem eindeutigen EU-Beschluss folgt noch lange kein eindeutiges Ergebnis: eins plus eins ergibt manchmal auch keins, je nach Komplexität der zu unterlassenden Rechenoperation. 2021 sollte Schluss mit der Zeitumstellung sein, doch auch am 26. März 2023 wird wieder an der Uhr gedreht.
Die Mathematik hat es schwer – bei den Bürgerinnen und Bürgern, die die einfachste aller Rechenoperationen satthaben, und natürlich auch in der Politik. Wobei es dort nicht die winzigen, sondern die riesigen Zahlen sind, mit denen manchmal in schwindelerregender Art umgegangen wird. Wie aus dem Nichts können sich über Nacht 100 Milliarden Euro im Haushalt materialisieren, eine Zahl, die zwar aus elf Nullen besteht, aber trotzdem alles andere als billig ist. Und wenn man 100 Milliarden mit 100 Milliarden addiert, lautet das richtige Ergebnis nicht 200 Milliarden, sondern Doppel-Wumms.
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