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Glosse: Von der Kunst, glücklich zu sein: Studien belegen, dass es Freude bringt, Kunstwerke zu betrachten

Glosse

Von der Kunst, glücklich zu sein: Studien belegen, dass es Freude bringt, Kunstwerke zu betrachten

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    Frankreich, Paris: Besucher fotografieren mit ihren Handys Leonardo da Vincis Gemälde der Mona Lisa im Louvre.
    Frankreich, Paris: Besucher fotografieren mit ihren Handys Leonardo da Vincis Gemälde der Mona Lisa im Louvre. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

    Und sie lächelt und lächelt und lächelt: Diese alte Dame wahrt immer ihre Haltung, schon seit 500 Jahren. Einmal hatte die Frau aus Italien ein paar junge Besucher bei sich zu Gast, in ihrer französischen Residenz. Die brachten zwar netterweise ihr eigenes Mittagessen mit, aber kübelten die Dose Tomatensuppe dann der armen Gastgeberin ins Gesicht – doch ihrerseits kein Wimpernzucken, nur lächeln, „Mahlzeit!“, sagte ihr gnädiger Blick.

    Auch als sie damals, im Jahr 1911, ein Handwerker kidnappte und sie zwei Jahre unter seinem Bett versteckte, tauchte sie wieder auf – lächelnd. Selbst dass ihr Antlitz jetzt auf Kühlschrankmagneten, Shirts und Wurzelbürsten gedruckt und verkauft wird, nimmt sie hin mit sanft gespitzten Mundwinkeln. Deshalb klingen Kunstexperten auch plötzlich wie Diplompsychologen, wenn sie das alte Rätsel lösen wollen: Ja, warum lächelt sie denn, die „Mona Lisa“?

    Studie der Uni Wien belegt: Kunst betrachten tut der Psyche gut

    Die Forschung bietet jetzt einen neuen Lösungshinweis: Vielleicht lächelt die Frau auf dem Bild einfach nur ... zurück? Ein Schmunzeln für all die Besucher im Pariser Louvre, denen beim Betrachten ihres Porträts das pure Glück aus der Seele strahlt. Denn diesen Effekt löst offenbar nicht nur Leonardo Da Vincis Gemälde aus: Die Uni Wien hat zig Studien gewälzt, verglichen, kombiniert, und kommt zum Fazit: „Allein der Anblick von bildender Kunst, der Besuch eines Museums oder die Anwesenheit von Kunst im Krankenzimmer kann das Wohlbefinden steigern“, so zitiert der österreichische Standard MacKenzie Trupp, die Hauptautorin der Studie.

    Kunst betrachten, das stärkt laut der Untersuchung die Widerstandskraft, es fördert Selbstreflexion und pegelt die Emotionen, kurz: Kunst betrachten löst Freude aus. Es stützt die psychische Gesundheit und hilft, belastende Situationen zu meistern. Zum Beispiel, wenn man gerade im Louvre in zwanzigster Reihe des Touristen-Rudels steht und ein persönliches Doppel-Selfie mit der Mona Lisa schießen will. Geschätzter Wert der Mona Lisa? Eine Milliarde US-Dollar. Das Lächeln der Millionen, die der Dame begegnen? Unbezahlbar.

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