Das Grenzmuseum Schifflersgrund an der thüringisch-hessischen Landesgrenze präsentiert sich nach seiner Modernisierung ab Samstag den Besuchern. Seit 2021 wurden ein neues Gebäude errichtet und die Dauerausstellung zur deutschen Teilung und ihren Auswirkungen auf die Region überarbeitet, wie die Gedenkstätte mitteilte. Für den Neubau und die dortige Ausstellung «Der Schifflersgrund und die innerdeutsche Grenze» haben die Länder Thüringen und Hessen zusammen mit dem Bund knapp 2,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die Gedenkstätte Schifflersgrund im Eichsfeld erinnert an die Schicksale der Menschen in Ost und West, die einst an der Grenze lebten und arbeiteten. Die neugestaltete Ausstellung berichtet anschaulich von den Ursachen der deutschen Teilung und dem Ausbau der DDR-Sperranlagen, vom Alltag beidseits der Grenze - zu der auf der Ostseite auch Zwangsumsiedlungen und Fluchten gehörten - sowie von der Überwindung der Teilung und den Nachwirkungen.
«Wir erzählen die Teilungsgeschichte exemplarisch an der Region», sagte Museumsleiter Christian Stöber. Dabei seien auch viele neue Forschungsergebnisse eingeflossen.
Radlader in neuer Dauerausstellung
Gezeigt werden unter anderem 260 Bilder, 110 Dokumente und 98 Objekte. Zudem gibt es Medienstationen, ein interaktives Grenzmodell sowie Zeitzeugenvideos. Zu den Exponaten gehört auch ein Radlader, mit dem Heinz-Josef Große 1982 die Flucht wagte. Große wurde von DDR-Grenzsoldaten erschossen. Die Glasfronten des neuen Ausstellungsgebäudes geben den Blick auf seinen Todesort frei.
Im Schifflersgrund ist nach Museumsangaben das deutschland- und europaweit längste erhaltene Teilstück der einstigen deutsch-deutschen Grenze erhalten. Dazu gehören Grenzzaun, Kolonnenweg und Beobachtungsturm. Jährlich kommen laut Stöber rund 35.000 Besucher in den Schifflersgrund.
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