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Kino
06.07.2022

Neuer Sisi-Film "Corsage" zeigt Kaiserin Elisabeth in einem anderen Licht

Narzissmus als Lebenszweck: Sisi, die Kaiserin von Österreich, dargestellt von Vicky Krieps.
Foto: Robert Brandstaetter, Alamode

Der Film „Corsage“ über Elisabeth alias Sisi will zeigen,dass es kein richtiges Leben im falschen gibt. Das gelingt jedoch nur bedingt.

Wien 1877: Elisabeth, die Kaiserin von Österreich, genannt Sisi, steht kurz vor ihrem 40. Geburtstag und hadert mit ihrem Körper und ihrer Rolle in der Donaumonarchie. „Meine Aufgabe ist es, die Geschicke dieses Reiches zu lenken, deine Aufgabe ist es, lediglich zu repräsentieren, dafür hab ich dich ausgewählt“, bringt es ihr Ehemann, der Kaiser, beim gemeinsamen Abendessen auf den Punkt.

Das Leben von Kaiserin Sisi gibt es in vielen Neuinterpretationen

Seit nunmehr 23 Jahren residiert die bayerische Prinzessin in der Wiener Hofburg. Vier Kinder hat sie zur Welt gebracht, ihre älteste Tochter Sophie musste sie bereits beerdigen, der Thronfolger Rudolf ist beim Militär, und die Kaiserin langweilt sich zu Tode. Was soll sie auch machen? Reiten, rauchen, fechten, repräsentieren und die Luft in der Badewanne unter Wasser so lange anhalten, dass es ihren Bediensteten ganz schwindelig wird.

Das 40. Jahr hat sich die österreichische Regisseurin Marie Kreutzer für ihre Sisi-Neuinterpretation ausgesucht, die im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes Weltpremiere feierte. Das bewegte Leben der österreichischen Kaiserin, der Ernst Marischka in den 1950er Jahren mit seiner „Sissi“-Trilogie ein verkitschtes Denkmal in Technicolor setzte, bietet jede Menge Stoff für zeitgemäße Interpretationen, was derzeit mehrere Neuproduktionen beweisen.

Im Dezember präsentierte RTL die erste Staffel der deutschen Serie „Sisi“ mit viel Sex und wenig Rock ’n’ Roll, ab September läuft auf Netflix „The Empress“, ebenfalls eine deutsche Serien-Produktion, und im Herbst soll der Film „Sisi und ich“ der Regisseurin und Drehbuchautorin Frauke Finsterwalder in die Kinos kommen.

Im goldenen Käfig: Für Kaiserin Sisi gibt es kein Entkommen

In „Corsage“ ist der Titel Programm. Die Kaiserin sitzt im goldenen Käfig, aus dem es kein Entkommen gibt, selbst wenn sie, wie im Film, von jetzt auf gleich aus dem Fenster springt oder eine Ohnmacht vortäuscht, weil sie keine Lust aufs Repräsentieren hat. Hinter verschlossenen Türen raucht sie eine Zigarette nach der anderen und widmet sich zwanghaft dem Erhalt ihres Gewichts und dem Umfang ihrer Wespentaille. Von ihrem englischen Reitlehrer, den sie in ihre Privatgemächer bittet, will die narzisstische Kaiserin dann auch zu seiner Enttäuschung gar nicht mehr als lediglich die alles entscheidende Antwort auf die Frage: „Bin ich schön?“

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Rauchen und repräsentieren: Kaiserin Elisabeth, dargestellt von Vicky Krieps.
Foto: Robert Brandstaetter, Alamode

Da kommt einem Ernst Marischkas „Sissi“ fast schon feministisch vor, denn bei Marischka darf die Kaiserin immerhin das politische Geschick der Donaumonarchie lenken – ja, ohne sie wäre die Donaumonarchie längst untergegangen, legt seine Interpretation nahe, in der neben der Politik die Liebe zwischen Franz und Sissi im Mittelpunkt steht. Marischkas „Sissi“ war übrigens gleich zweimal zu den Filmfestspielen in Cannes eingeladen, 1957 und 1958.

Fünfundsechzig Jahre später gibt es beim Film von Marie Kreutzer keine Liebe, wenig Sex, viel Drugs und ein bisschen Rock ’n’ Roll, der sich allerdings in einer Ukulele-Version von „As Tears Go By“ erschöpft.

Das Problem von „Corsage“ ist die Hauptfigur, die wenig Sympathien weckt. Die humorlose und überspannte Kaiserin behandelt ihr Personal abfällig und herrisch. Ihre jüngste Tochter reißt sie mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf und zwingt sie zu einem Ausritt im Mondlicht, ihr Lieblingspferd treibt sie erbarmungslos durch den Wald, bis es zusammenbricht und erschossen werden muss.

Die Hauptdarstellerin Vicky Krieps wurde für ihre schauspielerische Leistung in Cannes ausgezeichnet; hierzulande sorgte die gebürtige Luxemburgerin zuletzt für Schlagzeilen, als sie sich mit einem Videobeitrag an der umstrittenen Aktion #allesdichtmachen beteiligte.

"Das ist mein See", sagt König Ludwig

Aber zurück zum Film. Seine besten Momente hat er in den wenigen Szenen zwischen Krieps und Manuel Rubey, der den Cousin der Kaiserin, den bayerischen Märchenkönig Ludwig, verkörpert. Erinnerungen an Luchino Viscontis Meisterwerk „Ludwig II.“ von 1973 werden wach, wenn die beiden unglücklichen Monarchen ihr Schicksal beklagen und hinter verschlossenen Türen über die Stränge schlagen. Allerdings ist Krieps’ Sisi Lichtjahre von Romy Schneiders Elisabeth entfernt, die für Visconti noch einmal die ihr verhasste Rolle ihres Lebens an der Seite von Helmut Berger übernahm.

Kongenial hingegen mimt Manuel Rubey den fatalistischen Märchenkönig, der im Gegensatz zu seiner Cousine den Humor nicht verloren hat und Sisis Todesgedanken mit folgenden Worten kommentiert: „Ich verbiete dir, in meinem See zu ertrinken. Das ist mein See.“ Solche Dialogzeilen sind leider viel zu rar in diesem Film, der in jeder Hinsicht viel Luft nach oben lässt.

Man darf also gespannt darauf sein, was Frauke Finsterwalder und ihr Ehemann, der Schriftsteller Christian Kracht, in ihrem Drehbuch „Sisi und ich“ mit der österreichischen Kaiserin so alles anstellen werden.

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